Ärger nach Neuer-Interview: Der FC Bayern und seine Zoff-Trennungen

Nicht immer werden Spieler und Trainer vom FC Bayern mit Applaus verabschiedet. Manchmal gibt es auch Zoff. Ein kleiner Rückblick auf die letzten Trennungen von Süle bis Lewandowski.
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Manuel Neuer (r.) und sein ehemaliger Torwarttrainer beim FC Bayern Toni Tapalovic.
Manuel Neuer (r.) und sein ehemaliger Torwarttrainer beim FC Bayern Toni Tapalovic. © Matthias Balk/dpa

München - Manchmal blitzt der FC Hollywood doch noch durch. Gerade wenn es um Trennungen beim FC Bayern geht, ist oft was los an der Säbener Straße und in den Schlagzeilen. Die aktuellste Trennung beim deutschen Rekordmeister: Torwarttrainer Toni Tapalovic, der seine Sachen packen musste.

Sehr zum Unmut von Kapitän Manuel Neuer, der mit Tapalovic nicht nur seinen Trainer, sondern auch einen engen Vertrauten verliert. Wenige Tage nach der Entlassung schoss er in zwei Interviews scharf gegen den FC Bayern. Aussagen, die mit Sicherheit Konsequenzen haben werden. Aussagen mit reichlich Zoff-Potenzial.

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Doch Neuer ist nicht der erste Bayern-Star, bei dem es beim Verhältnis zu den Vereinsverantwortlichen knirscht. Ein kleiner Rückblick auf die vergangenen Zoff-Trennungen:

Zoff-Trennung beim FC Bayern mit Hansi Flick

Hansi Flick hatte goldene Zeiten bei den Bayern, er holte einst das Triple (und anschließend auch das historische Sextuple) nach München. Zum Ende seiner Amtszeit als Cheftrainer (2019 bis 2021) hatte er allerdings ein angespanntes Verhältnis zu Sportvorstand Hasan Salihamidzic. "Wir hatten eine Diskussion, weil wir das Management mit der Mannschaft anders machen wollten", hatte Salihamidzic damals zugegeben – der Anfang der Zoff-Trennung.

Münchens ehemaliger Trainer Hansi Flick winkt.
Münchens ehemaliger Trainer Hansi Flick winkt. © Peter Kneffel/dpa-Pool/dpa/Archivbild

Flick und Salihamidzic waren nicht immer einer Meinung

Flick wollte die Streitereien mit dem Sportvorstand nicht weiter aushalten und ging am Ende freiwillig. "Ich habe es mir nicht anmerken lassen, aber den FC Bayern als Trainer zu verlassen, hat mir sehr wehgetan", schrieb der aktuelle Bundestrainer in seinem Buch zur Trennung.

Ganz voller Zoff ist man inzwischen nicht mehr. Es hatte eine Aussprache der beiden Streithähne gegeben: "Mit Hasan hat es inzwischen eine Annäherung gegeben, mich freut sehr, dass wir einige Dinge ausräumen konnten", erklärte Flick dazu.

Zoff-Faktor heute: Mir san wieder lieb.

Fehlende Wertschätzung vom FC Bayern für Niklas Süle?

Am letzten Spieltag der vergangenen Saison holten die Bayern-Fans Niklas Süle noch auf den Zaun. Um ihn dann mit einem bekannten Schmäh-Gesang nach Dortmund zu verabschieden. Süle kletterte vom Zaun und lächelte die Szene professionell weg, wie so vieles in den Wochen zuvor. Doch worum ging es eigentlich?

Niklas Süle verabschiedet sich von den FC Bayern Fans
Niklas Süle verabschiedet sich von den FC Bayern Fans © IMAGO

Süle fühlte sich vom FC Bayern nicht (mehr) wertgeschätzt. Im Herbst 2020 entbrannte eine große Diskussion über sein Gewicht und auch bei seinem zweiten Kreuzbandriss im Oktober 2019 fühlte er sich nicht genug vom Verein unterstützt. Der Wechsel-Wille war geboren.

Rummenigge bezeichnete Süle als "brauchbaren Spieler"

Zudem hatte sich Bayerns früherer Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge etwas despektierlich über Süle geäußert. Er sei ein "brauchbarer Spieler", der FC Bayern aber auch ohne ihn in der Innenverteidigung "gut besetzt". Für Süle eine Ohrfeige.

Den folgenden Trennungsstreit hatten beide Parteien öffentlich ausgetragen. "In meiner Karriere wurde ich trotz aller sportlichen Erfolge nicht immer so respektiert, wie ich es meiner Meinung nach verdiene", sagte Süle, als er bereits das schwarz-gelbe Trikot der Dortmunder trug.

Zoff-Faktor heute: Bei Süle sitzt der Stachel noch tief.

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Lewandowski motzt sich nach Barcelona

Mit der mittlerweile berühmten Aussage "Meine Geschichte beim FC Bayern ist vorbei. Eine weitere gute Zusammenarbeit kann ich mir nicht vorstellen" trieb Robert Lewandowski die Trennung von seinem Arbeitgeber voran und das Zoff-Level steil nach oben.

Das Ende einer Ära: Weltfußballer Robert Lewandowski verlässt den FC Bayern nach acht Jahren und 344 Toren in 375 Spielen für die Münchner.
Das Ende einer Ära: Weltfußballer Robert Lewandowski verlässt den FC Bayern nach acht Jahren und 344 Toren in 375 Spielen für die Münchner. © IMAGO/Christian Schroedter

Trotz laufendem Vertrag wollte der Super-Stürmer unbedingt zum FC Barcelona. Bayern-Boss Oliver Kahn reagierte bei der Meisterfeier direkt auf die Wünsche und sprach sein berühmtes "Basta" in die Mikrofone. "Er hat einen Vertrag, diesen wird er erfüllen."

Inzwischen ist der Trennungs-Zoff beim FC Bayern verklungen

Aber auch Kahn kennt das Geschäft und nach vielen Interviews von Lewandowski, in denen er das Leben in Spanien anpries ("Spanien ist großartig") konnte er tatsächlich die Koffer packen und Kahn kassierte sein "Basta" ein. Inzwischen ist der Zoff-Faktor abgeklungen. Fans, Mitspieler und die Verantwortlichen begrüßten ihn bei seiner Rückkehr im Champions League Spiel gegen den FC Barcelona überaus freundlich.

Zoff-Faktor heute: Applaus, ja. Tore werden aber nicht gegönnt.

Bleibt Manuel Neuer Kapitän beim FC Bayern?

Mit Manuel Neuer wird es wohl nicht zur vorzeitigen Trennung kommen, einen Gefallen dürfte sich der (Noch)-Kapitän mit seinen Aussagen allerdings ebenfalls nicht getan haben. Die Binde könnte er verlieren, Joshua Kimmich könnte ihn beerben. Trennung oder Nicht-Trennung, eines ist jedenfalls sicher: An der Säbener Straße gibt es eine neue Personalie mit reichlich Zoff-Potential.

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