Bundespresseball: Politiker und Promis schwingen die Hüften

Politische Themen sind bei Bundespressebällen oft gerade nicht wirklich aktuell. In diesem Jahr ist das etwas anders - wer demnächst regiert, ist offen. Für ein Gesprächsthema beim Ball keine schlechte Voraussetzung.
| dpa
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Annika Gassner
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Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und Ehefrau Heidi Oldenkott Gröhe
BrauerPhotos 32 Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und Ehefrau Heidi Oldenkott Gröhe
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Ehefrau Elke Büdenbender beim tanzen.
BrauerPhotos 32 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Ehefrau Elke Büdenbender beim tanzen.
Caren Miosga mit Tobias Grob
BrauerPhotos 32 Caren Miosga mit Tobias Grob
Cem Özdemir (Bundesvorsitzender Die Grünen) und Ehefrau Maria Castro
BrauerPhotos 32 Cem Özdemir (Bundesvorsitzender Die Grünen) und Ehefrau Maria Castro
Claudia Roth
BrauerPhotos 32 Claudia Roth
Devid Striesow mit Freundin Ines Ganzberger
BrauerPhotos 32 Devid Striesow mit Freundin Ines Ganzberger
Die Lochis (Zwillingsbruder Heiko und Roman Lochmann)
BrauerPhotos 32 Die Lochis (Zwillingsbruder Heiko und Roman Lochmann)
Christine Neubauer mit Freund José Campos
BrauerPhotos 32 Christine Neubauer mit Freund José Campos
Dietmar Bartsch (Die Linke) tanzend
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DJ Chris Bekker
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Dr. Gregor Mayntz und Gewinnerin Kristina Dunz (Kanzleramts-Korrespondentin dpa)
BrauerPhotos 32 Dr. Gregor Mayntz und Gewinnerin Kristina Dunz (Kanzleramts-Korrespondentin dpa)
Giovanni Zarrella und Band-Kollegen von Vintage
BrauerPhotos 32 Giovanni Zarrella und Band-Kollegen von Vintage
Guido Maria Kretschmer, Christine Neubauer
BrauerPhotos 32 Guido Maria Kretschmer, Christine Neubauer
Henry Hübchen mit Tochter Franziska Hübchen
BrauerPhotos 32 Henry Hübchen mit Tochter Franziska Hübchen
Hubertus Heil (SPD) mit Frau Solveig Orlowski
BrauerPhotos 32 Hubertus Heil (SPD) mit Frau Solveig Orlowski
Jan-Henrik M. Scheper-Stuke
BrauerPhotos 32 Jan-Henrik M. Scheper-Stuke
Jasmin Tabatabai mit Freund Andreas Pietschmann
BrauerPhotos 32 Jasmin Tabatabai mit Freund Andreas Pietschmann
Jette Joop
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Katrin Göring-Eckardt (Grüne) mit ihrem Sohn Johannes
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Cem Özdemir mit Markus Duesmann (Einkaufsvorstand BMW AG)
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Mainhardt Graf von Nayhauss und Ehefrau Sabine von Nayhauss
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Miroslav Nemec, Ehefrau Katrin Nemec, Uschi Glas mit Dieter Hermann
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Regierungssprecher Steffen Seibert und Ehefrau Sophia Seibert
BrauerPhotos 32 Regierungssprecher Steffen Seibert und Ehefrau Sophia Seibert
Robert Pölzer (Chefredakteur BUNTE, BUNTE Entertainment Verlag GmbH), Vivien Pölzer
BrauerPhotos 32 Robert Pölzer (Chefredakteur BUNTE, BUNTE Entertainment Verlag GmbH), Vivien Pölzer
Guido Maria Kretschmer
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Sawsan Chebli und Ehemann Nizar Maarouf
BrauerPhotos 32 Sawsan Chebli und Ehemann Nizar Maarouf
Steinmeier tanzt
BrauerPhotos 32 Steinmeier tanzt
Tom Buhrow und Freundin Daniela Boff
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Udo Wachtveitl mit Lila Schulz
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Ulrich Deppendorf und Frau Ursula
BrauerPhotos 32 Ulrich Deppendorf und Frau Ursula
Wolfgang Kubicki (FDP) und Frau Annette Marberth-Kubick
BrauerPhotos 32 Wolfgang Kubicki (FDP) und Frau Annette Marberth-Kubick

Berlin - Der derzeit wichtigste Mann im Staat erscheint leicht verspätet. Um 18.46 Uhr, 6 Minuten hinter dem Zeitplan, betritt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Freitagabend zusammen mit seiner Frau Elke Büdenbender das Berliner Luxushotel Adlon am Brandenburger Tor. Es ist sein erster Bundespresseball als Staatsoberhaupt. Und das in politisch turbulenten Zeiten einer Regierungsbildung, die zunächst gescheitert ist und von Steinmeier nun in eine neue Richtung gelenkt werden soll.

Der Bundespräsident zeigt sich von dem Trubel im Adlon und den politischen Querelen aber wenig beeindruckt. Ein Wangenkuss für die Schauspielerin Jasmin Tabatabai vor der Fotowand der Sponsoren, dann lotsen ihn die Leibwächter an allen Mikrofonen vorbei Richtung Dinnersaal die Treppe hinauf. Unterwegs großes Hallo mit den journalistischen Fernsehgrößen von ARD und ZDF, Ulrich Deppendorf und Peter Frey.

Kein Wort zu den gescheiterten Koalitionsverhandlungen

Im Saal am Bundespräsidententisch schließlich entspanntes Rumstehen, linke Hand in der Hosentasche, Champagnerglas in der rechten. Aber das einzige, das die wartenden Journalisten hören, ist ab und zu das dröhnende Steinmeier-Lachen: "Hahaha". Kein Wort zum gescheiterten Jamaika-Bündnis, kein Wort zu seiner indirekten Aufforderung an die SPD, ihre Weigerung aufzugeben. Das sonst beim Bundespresseball obligatorische Interview mit dem Lokalsender RBB fällt aus. Keine Politik - so die Botschaft des Bundespräsidenten an einem Abend, der zeitlich eingebettet liegt zwischen zahlreichen Gesprächen mit Partei- und Fraktionsvorsitzenden potenzieller Regierungsparteien.

Ganz anders der Rest der Politik- und Medienszene Berlins. Selten war das Politische so sehr Thema bei den Presseball-Interviews und -gesprächen mit dem erschienenen Führungspersonal der Republik. Die Auskunftsfreude ist allerdings unterschiedlich. SPD-Generalsekretär Hubertus Heil antwortet freundlich auf alle Fragen zu einer nun doch wieder möglichen Koalition mit CDU/CSU - und sagt dabei nichts außer: "Es gilt jetzt die Dinge zu sortieren." Dann müsse man weitersehen.

Anders SPD-Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries. "Jetzt wird erstmal gefeiert und dann warten wir, was Frau Merkel einfällt", meint sie. "Jetzt müssen wir mal gucken, was die uns für Angebote machen." Zypries betont: "Reden ist immer gut. Alles andere bringt einen nirgends weiter." Die derzeitige Entwicklung zu Gesprächen mit Steinmeier und dem bisherigen Koalitionspartner sei "ganz in meinem Sinn", gibt sie zu.

Die Grünen, gedanklich gerade wieder in der wenig geliebten Opposition angekommen, schieben den Frust beiseite. "Das tut uns nach den vier Wochen im Tunnel mal ganz gut, nicht nur Leute aus den Sondierungsgruppen zu sehen", sagt der Parteivorsitzende Cem Özdemir. "Und morgen haben wir schon wieder Parteitag. Bis in die Puppen geht leider nicht. Und an wem es lag, weiß ja jeder." Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne), in einem weinroten Glitterkleid, sagt: "Man muss wieder mal zu sich finden." Tanzen müsse sie jetzt mit den Sondierungspartnern nicht auch noch.

FDP gibt sich entspannt

Die Buhmann-Partei FDP gibt sich dagegen entspannt und pragmatisch. Wolfgang Kubicki, zweiter Sondierer hinter Parteichef Christian Lindner, sagt: "Ich gehe davon aus, dass die Sozialdemokraten nach einer Überlegensphase von 14 Tagen auf ihrem Parteitag zustimmen werden, dass Koalitionsverhandlungen aufgenommen werden. Bei der Gemengelage, die wir gerade haben, ist das auch gut so."

Als FDP-Freund outet sich auch Modemacher Guido Maria Kretschmer, der ganz offen trauert. Schauspielerin Uschi Glas sieht dafür ganz Europa wegen der unklaren Situation verunsichert und setzt ihre Hoffnung auf Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Ich bin ein großer Fan von ihr."

Feiern statt debattieren wollen die Führungsfrauen der Linken, Katja Kipping und Caren Lay, die ebenso wie Schauspielerin Tabatabai ein schwarzes durchsichtiges Spitzenoberteil trägt.

Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel und der SPD-Vorsitzende Martin Schulz fehlen unter den mehr als 2000 geladenen Gästen. Abwesend ist trotz Einladung auch die AfD. Offenbar will man sich nicht unmittelbar nach dem Einzug in den Bundestag champagnertrinkend mit den etablierten Parteien und der verhassten Presse blicken lassen.

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