CSU bremst in unionsinterner Debatte über Homo-Ehe

Die CSU warnt in der Debatte über die vollständige Gleichstellung homosexueller Partnerschaften vor Schnellschüssen. CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt sagte am Samstag, von zentraler Bedeutung sei für die CSU, dass Ehe und Familie auch weiterhin privilegiert werden.
Berlin/München - Die CSU hat skeptisch auf die jüngsten Signale aus der Schwesterpartei CDU für mehr Offenheit in der Debatte über eine Gleichstellung homosexueller Partnerschaften reagiert. Die Berliner CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt mahnte am Samstag, es bestehe kein Grund für eine Kehrtwende bei diesem Thema.
Ehe und Familie müssten weiterhin privilegiert werden. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte der „Bild am Sonntag“: „Wir lehnen Schnellschüsse bei der Gleichstellung der homosexuellen Partnerschaft mit der Ehe ab. Für uns gilt der Grundsatz, dass Ehe und Familie auch zukünftig besonders privilegiert, gefördert und geschützt sind.“
Auch die stellvertretende CSU-Vorsitzende Barbara Stamm warnte die CDU vor „Schnellschüssen“. Die Förderung von Familien mit Kindern müsse auch künftig im Mittelpunkt stehen. Die Landtagspräsidentin fügte hinzu: „Alles andere werden wir in Ruhe im Detail regeln.“ Zunächst gehe es nun darum, sich mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Adoptionsrecht zu befassen.
Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende der bayerischen CSU-Landtagsfraktion, Georg Schmid. Er sagte in München, Ehe und Familie müssten in besonderer Weise gefördert werden. Dies sei das Grundkonzept der CSU. Schmid fügte hinzu: „Und das werden wir auch unseren Stammwählern sagen, dass wir dazu stehen.“ Das Gericht hatte kürzlich das Verbot der sogenannten Sukzessivadoption durch schwule und lesbische Partner für verfassungswidrig erklärt. Karlsruhe will bis zum Sommer auch darüber entscheiden, ob eingetragene Lebenspartner das Ehegattensplitting beanspruchen können.