Bayerns Regierung - Horst Seehofer: Das ist sein neues Kabinett
Es gibt gleich drei neue Superminister: Aigner, Söder – und den Münchner CSU-Chef Ludwig Spaenle. Der Kultusminister bekommt den größten Etat. Beate Merk wird abgewatscht
Tagelang hatte Ministerpräsident Horst Seehofer ein großes Geheimnis aus seinem neuen Kabinett gemacht. Keiner sollte vorab etwas wissen – sogar die Minister selbst ließ er zappeln. Am Dienstag im Landtag wedelte er geheimnisvoll mit einem eng beschriebenen Zettel herum und witzelte, da stünden alle Namen drauf. Sogar Ehefrau Karin hatte er verboten, einen Blick drauf zu werfen.
Doch nun ist Schluss mit der Geheimniskrämerei. Horst Seehofer baut seine Regierung ordentlich um. Drei Ministern gibt der Ober-Bayer eine herausgehobene Stellung: Die oberbayerische CSU-Bezirksvorsitzende Ilse Aigner wird Wirtschaftsministerin und Vize-Ministerpräsidentin. Markus Söder – ihr Hauptkonkurrent um die Seehofer-Nachfolge – bleibt Finanzminister und erhält zusätzlich auch noch das Heimatministerium hinzu. Das wird in Söders Geburtsstadt Nürnberg seine Heimat finden.
Aigner, Söder, Spaenle: Seehofer kürt Superminister
Mächtiger wird auch Kultusminister Ludwig Spaenle: Er ist in Zukunft nicht nur für Bayerns Schulen, sondern auch für Wissenschaft und Universitäten zuständig. Damit wird der Chef der Münchner CSU allein künftig gut 17 Milliarden Euro mehr verwalten. Das ist ein Drittel der bayerischen Staatsausgaben und stellt den Etat jedes anderen Ministeriums in den Schatten. Dass Spaenle einer der Sünder in der Verwandtenaffäre war: geschenkt.
AZ-Meinung: Seehofer - Oberster Oberbayer
Eine wichtige Rolle erhält auch Ex-Sozialministerin Christine Haderthauer: Sie wird Chefin der Staatskanzlei, traditionell die Schnittstelle zwischen Ministerpräsident, Landtagsfraktion und Berlin. Die glücklose Justizministerin Beate Merk verliert ihren Posten dagegen – sie wird aufs unwichtige Europaministerium abgeschoben.
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