Ministerpräsidenten Seehofer: Oberster Oberbayer

Die AZ-Landtagskorrespondentin Angela Böhm über die erneute Wahl von Horst Seehofer zum bayerischen Ministerpräsidenten.
Angela Böhm |
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München - Horst Seehofer hat’s allen gezeigt: Nach vielen Tiefen in seinem Leben ist er mit 64 Jahren auf dem Gipfel der Macht – als oberster aller Oberbayern. Die Rückkehr zur Alleinherrschaft sorgt für eine gewaltige Machtverschiebung zu seinen Gunsten.

Er hat aus den Fehlern seines Vorvorgängers Edmund Stoiber, der 2003 mit einer Zweidrittel-Mehrheit gekrönt worden war, gelernt. König Horst wird seinem Volk nicht martialisch Reformen aufdrücken oder mit schmerzhaften Einsparungen piesacken.

Er gibt den Landesvater, die Drecksarbeit machen andere

Er wird das Gegenteil praktizieren. Die Stimmung im Volk saugt Horst, der Allergrößte, auf wie ein Schwamm. Als verständnisvoller, großzügiger Landesvater wird er durch seinen Freistaat reisen, sich um alle kümmern und Geschenke verteilen – solange die Steuerquellen Rekorde sprudeln. Er wird sich feiern lassen als Everybody’s Darling. Die Fäden seiner Macht wird er im Verborgenen ziehen, seine CSU selbstherrlich regieren. Die Drecksarbeit wird sein Kronprinzenpaar Ilse Aigner und Markus Söder erledigen müssen.

Egal, welche Koalition sich in Berlin findet – ob eine große oder eine schwarz-grüne: Sie wird in Bayern zu noch größerem Übermut von Seehofer führen. Zusätzlich zu seiner Alleinherrschaft wird dann auch noch eine der Oppositionsparteien geschwächt sein, weil sie in Berlin sein Regierungspartner ist. Seehofer stehen fünf schöne Regierungsjahre bevor, wenn er keinen Fehler macht. Es lebe König Horst!

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