Angela Merkels CDU ringt um die Mitte

Da die Zahl der Bürger abnehme, die ihr ganzes Leben lang dieselbe Partei wählten, müsse die CDU „um eine möglichst breite Wählerschaft ringen“, sagte Merkel. Konkret heißt das: Die CDU wildert gezielt im Wählerreservoir von SPD, FDP und Grünen.
von  Abendzeitung
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Da die Zahl der Bürger abnehme, die ihr ganzes Leben lang dieselbe Partei wählten, müsse die CDU „um eine möglichst breite Wählerschaft ringen“, sagte Merkel. Konkret heißt das: Die CDU wildert gezielt im Wählerreservoir von SPD, FDP und Grünen.

BERLIN CDU-Chefin Bundeskanzlerin Angela Merkel hält trotz konservativer Kritik aus den eigenen Reihen unbeirrt an einem „Kurs der Modernisierung“ fest. Es werde für eine „moderne bürgerliche Partei“ künftig „mehr denn je entscheidend darauf ankommen, die eigenen Stammwähler zu binden und neue Wähler hinzuzugewinnen“, heißt es im Entwurf einer „Berliner Erklärung“, die die CDU-Großkopferten heute auf einer Klausurtagung in Berlin abnicken sollen.

Da die Zahl der Bürger abnehme, die ihr ganzes Leben lang dieselbe Partei wählten, müsse die CDU „um eine möglichst breite Wählerschaft ringen“, sagte Merkel. Konkret heißt das: Die CDU wildert gezielt im Wählerreservoir von SPD, FDP und Grünen.

Hintergrund der neuen Mitte-Links-Strategie ist das schwache Abschneiden bei der Bundestagswahl im September: Mit nur 33,8 Prozent der Zweitstimmen kassierte die Union ihr schlechtestes Ergebnis seit 1949.

„CDU und CSU sind die einzigen verbliebenen Volksparteien“, heißt es in dem Papier, dem man die Handschrift des neuen Generalsekretärs Hermann Gröhe anmerkt. Die CDU wolle „bisherige Wähler der SPD für uns gewinnen, die vom Linksruck dieser Partei enttäuscht sind“. Auch müssten diejenigen Bürger zurückgewonnen werden, „die uns bei der Bundestagswahl die Zustimmung versagt haben, um deutlich zu machen, dass sie eine Fortführung der großen Koalition ablehnen“ – gemeint sind FDP-Wähler. Ungeniert umgarnt die CDU auch die Stammklientel der Grünen: „Wir wollen mit einer konsequenten Umwelt- und Klimaschutzpolitik verstärkt Wähler für uns gewinnen, denen die Bewahrung der Schöpfung ein Anliegen ist.“jox

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