Geheime Wanderrouten: Auf den Wegen der Wilderer

Wander-Tipps mal anders: Ein neues Buch zeigt, wo einst die Gesetzlosen durchs Unterholz schlichen und erzählt ihre Geschichten.
Natalie Kettinger |
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Der AZ-Führer zu den besten geheimen Wanderrouten.
dpa Der AZ-Führer zu den besten geheimen Wanderrouten.

München - Für die einen waren sie Volkshelden, für die anderen schlicht Kriminelle: Wildschützen wie der legendäre Jennerwein. „Ich weiß kein Land, in dem es so viele Wilderer gibt wie in Bayern“ soll Wilhelm Hoegner, der erste Bayerische Ministerpräsident, einmal gesagt haben. Es ist also kein Wunder, dass diese Gesetzlosen hierzulande Spuren hinterlassen haben – in den Geschichtsbüchern, aber auch in den Wäldern, vor allem im Gebirge.

Der Outdoor-Journalist Ulrich Wittmann hat in seinem neuen Buch „Geheimnisvolle Pfade: Bayerische Hausberge“ jetzt 23 Wanderungen zusammengestellt, die allesamt einen Bezug zum Thema Wilderei haben: Mal führt der Weg zu dem Ort, an dem Jennerwein erschossen wurde; mal geht es zu einem Gasthaus, in dem sich Wildschützen und Schmuggler trafen, um in aller Ruhe Geschäfte zu machen und zu zechen.
Mal führt die Route durch einen verwunschenen Wald, in dem die „Wilde Jagd“ den Wilderern das Fürchten lehrte; mal folgt die Wander-Strecke geheimen Pfaden, die schon vor Jahrhunderten von jenen genutzt wurden, die lieber unentdeckt bleiben wollten.

Übrigens: Gewildert wird in Deutschland auch heute noch. Seit einiger Zeit steigt die Zahl der entdeckten Fälle sogar wieder an. Im vergangenen Jahr wurden laut Kriminalstatistik 3 652 entsprechende Verstöße aktenkundig.
Denn „Jagdwilderei“ ist auch in der Gegenwart ein Verbrechen. Laut Strafgesetzbuch handelt es sich dabei um eine „Straftat gegen das Vermögen und gegen Gemeinschaftswerte“, die mit bis zu drei Jahren Haft oder einer Geldstrafe geahndet werden kann.

Abschreckend wirkt diese Regelung offenbar nicht auf alle: So nahm die Polizei erst vor Kurzem zwei Männer fest, die monatelang unerlaubt rund um den Parsberg (Kreis Fürstenfeldbruck) gejagt und ihre Beute anschließend verkauft haben sollen. Im Kühlschrank des einen entdeckten die Fahnder gut 40 Kilo Fleisch von Reh und Rotwild. Das knallrote „Tat-Auto“ der Wilderer hatte die Polizei auf ihre Fährte gebracht.

Wir stellen Ihnen sieben geheime Wander-Routen vor. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Tour 1: Der Tote vom Riederstein

Tour 2: Erschossen - aber von wem?

Tour 3: Das Wirtshaus im Allgäu

Tour 4: Krieg dem Kloster!

Tour 5: Jennerweins brutales Ende

Tour 6: Bayerns letzter Bär

Tour 7: Im Reich der Wilden Jagd

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