Karstadt am Nordbad: Das krachende Ende einer Ära

Seit Februar wird im Karstadt am Nordbad ausgeräumt, herausgerissen und abgerissen. Wer hat das Gelände übernommen? Was ist geplant?
Hüseyin Ince
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Ausgeweidet und entblößt, wie nach einer Explosion: Bald verschwindet das Traditions-Kaufhaus am Nordbad komplett.
Ausgeweidet und entblößt, wie nach einer Explosion: Bald verschwindet das Traditions-Kaufhaus am Nordbad komplett. © Marcus Müller

Schwabing - Münchner, die noch erlebt haben, wie das Warenhaus Karstadt am Nordbad 1968 feierlich eröffnet wurde, dürfte dieser Anblick sentimental machen.

Karstadt-Boss Benko sah keine Zukunft mehr am Nordbad

Nur das grobe Rohgerüst steht da noch, mit ein paar Isolierungen und Verkleidungsstücken. Seit 8. Februar wird hier ausgeräumt, herausgerissen und abgerissen. Es staubt und lärmt. Die letzten Kunden kauften hier im Oktober 2020 ein. Dann war Schluss. Für immer.

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Es war einst die zweite Karstadt-Filiale der Stadt gewesen. Ein quadratischer und praktischer, aus heutiger Sicht etwas zu groß geratener Einkaufsladen mitten in Schwabing mit 10.000 Quadratmetern. Viele sahen es damals als Vorteil: einmal reingehen, alles kaufen, was man so braucht, von Nahrung über Kleidung bis hin zu Skiausrüstung oder auch Küchengeräte.

Das Aus für dieses Lieblingskaufhaus der Schwabinger - das galt mindestens bis zu der Zeit vor dem Online-Handel - kam wenig überraschend und tat doch weh.

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Galeria-Karstadt-Kaufhof-Boss René Benko, österreichischer Milliardär und Geschäftsführer der Signa Holding, sah hier keine Zukunft. Es ist eines von 47 Kaufhäusern, die Benko in Deutschland dichtmacht.

Abgerissener Karstadt: Das soll auf dem Gelände entstehen

Was hier kommt, ist noch offen. "Ariston Real Estate" hat die Fläche in Erbpacht übernommen. Beschlossen ist, dass eine Gewerbefläche mit Büros gebaut wird, dazu eine Kita oder ein Kindergarten. Auch einen Supermarkt soll es geben. Der Bezirksausschuss Schwabing West forderte Wohnraum ein - erfolglos.

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7 Kommentare
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  • Dimpfe am 27.05.2021 07:32 Uhr / Bewertung:

    Wer Gewerbeflächen und Büros baut, sollte verpflichtet werden, anteilig zu den Gewerbeflächen auch Wohnungen zu bauen.

    Früher war es üblich, dass grosse Firmen (Siemens, Bahn, Post, BMW etc.) auch Wohnungen für ihre Arbeiter und Angestellte bauten ("Werkswohnungen")

    In diese Richtung müsste es wieder gehen. Bürohaus? Klar, kannst du bauen, aber dort oder woanders dann eben noch "x" qm Wohnungen dazu!

  • Ludwig aus Bayern am 27.05.2021 12:46 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Dimpfe

    Da haben Sie nicht unrecht. Werkswohnungen: Ich möchte aber nicht so sehr von einem Arbeitsvertrag abhängig sein, dass ich im Falle einer kleinen Meinungsverschiedenheit dann schon fürchten muss, auf der Straße zu stehen.

  • Futurana am 26.05.2021 09:31 Uhr / Bewertung:

    Bei dem Anblick kommen mir die Tränen. Ach, wie schade. Eine Begegnungsstätte, ein Herzstück des Viertels , perdu.

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