Linke gewinnt U18-Wahl im Bund: So sieht es in Bayern und München aus

Minderjährige dürfen nicht wählen – aber für wen würden sie ihre Stimme abgeben? Auch wenn das Ganze nicht repräsentativ ist: Im Bund kann sich die Linke klar an die Spitze setzen, in Bayern führt ein bekannter Favorit, gefolgt von einer Überraschung. Und: In München hat die CSU wenig zu sagen.
AZ/dpa |
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Die CSU ist bei der fiktiven Jugendwahl U18 die stärkste Partei bei bayerischen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Repräsentativ ist diese Wahl allerdings nicht. (Archivbild)
Die CSU ist bei der fiktiven Jugendwahl U18 die stärkste Partei bei bayerischen Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Repräsentativ ist diese Wahl allerdings nicht. (Archivbild) © Stefan Puchner/dpa

München - Die CSU ist bei der fiktiven U18-Bundestagswahl im Freistaat stärkste Partei geworden, gefolgt von AfD und Linken. Repräsentativ für die junge Bevölkerung sind die Ergebnisse der nun bundesweit zu Ende gegangenen Wahl nach Angaben der Veranstalter allerdings nicht. Wohl aber sollen sie einen Einblick in die politischen Interessen der jungen Menschen geben.

Allein in Bayern haben seit 7. Februar rund 52.000 Minderjährige ihre Stimme abgegeben. Mit 21,2 Prozent liegt die CSU hier auf dem ersten Platz. Dahinter kommt die AfD mit 17,5 Prozent. Einen Überraschungserfolg landete die Linke auf dem dritten Rang mit 16,8 Prozent. Es folgen SPD (16,2 Prozent) und Grüne (10,1 Prozent). FDP, Freie Wähler und BSW blieben alle unter fünf Prozent.

In Bayern kann sich die CSU bei der U18-Wahl auf Platz 1 setzen. Dahinter folgt die AfD, die Linke und die SPD, mit etwas Abstand noch die Grünen. FDP und Freie Wähler liegen unter der 5-Prozenthürde mit 3,43 und 3,25 Prozent der Wähler.
In Bayern kann sich die CSU bei der U18-Wahl auf Platz 1 setzen. Dahinter folgt die AfD, die Linke und die SPD, mit etwas Abstand noch die Grünen. FDP und Freie Wähler liegen unter der 5-Prozenthürde mit 3,43 und 3,25 Prozent der Wähler.

Der Bayerische Jugendring (BJR) koordinierte die Wahl im Freistaat. Mehr als 52.000 beteiligte Kinder und Jugendliche in rund 600 Wahllokalen seien "ein starkes Signal an die Politik", sagte BJR-Präsident Philipp Seitz. "Trotz der kurzen Vorbereitungszeit von nur einem Monat aufgrund der vorgezogenen Bundestagswahl gelang es, eine beeindruckende Resonanz zu erzielen. Junge Menschen haben die Gelegenheit ergriffen, sich Gehör zu verschaffen." Der Erfolg bestätige den Bayerischen Jugendring in seiner Forderung, das aktive Wahlalter bei allen Wahlen auf 14 Jahre zu senken.

Die Ergebnisse der U18-Wahl in München: Linke dominiert im Norden, Grün im Rest der Stadt

Wie haben die Kinder und Jugendlichen in der Landeshauptstadt entschieden? Anders als im Bund, können sich in fast allen Wahlbezirken von München die Grünen auf Platz 1 positionieren und die SPD erstreitet überall Platz 2, die Linke Platz 3. Nur im Norden sieht es anders aus, hier dominiert die Linke. CSU folgt in der U18-Wahl in allen Bezirken auf Platz 4, danach kann sich die AfD platzieren. Nur in München West/ Mitte schafft die Weidel-Partei die 5-Prozenthürde nicht. Ebenso wie die FDP, die auf allen Ebenen an der 5-Prozenthürde scheitert. 

Linke vorn im bundesweiten Ergebnis

Bundesweit wurde die Linke bei der U18-Wahl mit 20,8 Prozent stärkste Partei bei Minderjährigen. Danach folgen die SPD mit 17,9 Prozent, die CDU/CSU mit 15,7 Prozent, die AfD mit 15,5 Prozent und die Grünen mit 12,5 Prozent. "Eines zeichnet sich deutlich ab: Soziale Sicherheit, Gerechtigkeit sowie Frieden in Europa sind für junge Menschen von zentraler Bedeutung", so deutete Seitz die Zahlen.

Bei der U-18-Wahl setzt sich im Bund die Partei Die Linke an die Spitze, gefolgt von SPD und den Unionsparteien. Die AfD sitzt auf Platz vier vor den Grünen.
Bei der U-18-Wahl setzt sich im Bund die Partei Die Linke an die Spitze, gefolgt von SPD und den Unionsparteien. Die AfD sitzt auf Platz vier vor den Grünen.

Dies belegten Jugendstudien, und das erkläre wohl auch den Erfolg, den die Linke mit mehr als 20 Prozent bei den U18-Wahlen im Bund und – in schwächerer Form – auch in Bayern habe erzielen können.

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U18-Wahlen finden schon seit vielen Jahren immer vor einem offiziellen Wahltermin statt, etwa vor Bundestags-, Europa- oder Landtagswahlen. Schulen, Vereine, Jugendzentren oder andere Orte, wo Kinder und Jugendliche sich aufhalten, werden dabei zum Wahllokal. Jede parteipolitisch unabhängige Institution kann ein Wahllokal einrichten.

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12 Kommentare
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  • Besserwisser111 am 19.02.2025 19:43 Uhr / Bewertung:

    Das erklärt alles

  • Bongo am 19.02.2025 17:05 Uhr / Bewertung:

    20% der Jugendlichen haben keinen Schulabschluß! Haben solche auch mitgewählt?
    Dann wundert mich das Ergebnis für die Linke nicht. Wer nämlich wenig Aussicht auf eigenen Erfolg hat, träumt den alten Sozialistentraum von Enteignung der Fleißigen, um auf diese Weise auch zu etwas zu kommen.

  • HiggsBoson am 18.02.2025 20:33 Uhr / Bewertung:

    Alles gut. Ich war als Jugendlicher und Student auch stark Links. Das hat sich relativ schnell mit Aufnahme geregelter Arbeit und späteren Gründung von Unternehmen rausgewachsen, da fühlte man sich politisch besser von einer Partei vertreten, die derzeit um den Einzug in den Bundestag bangen muss. Mein Kind macht derzeit in sehr viel kürzer Zeit diesen Wandel mit und das ist in Ordnung so.

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