Zurück in die Zukunft

Zehn Jahre Aufbauarbeit von Merkel – zerstört von Schwarz-Gelb: Frank Müller, AZ-Aktuell-Ressortchef, über die Selbstzerstörung der Koalition
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Frank Müller, Ressortleiter AZ-Aktuell
Martha Schlüter Frank Müller, Ressortleiter AZ-Aktuell

Zehn Jahre Aufbauarbeit von Merkel – zerstört von Schwarz-Gelb: Frank Müller, AZ-Aktuell-Ressortchef, über die Selbstzerstörung der Koalition

56 Prozent wollen die große Koalition zurück, und so geht es mir auch – schönes Gefühl, einmal auf der Seite der Mehrheit zu sein. Je tiefer sich Schwarz-Gelb in den Abgrund regiert, in desto schillernderen Farben erstrahlt die vergangene Koalition. Die war nicht nur handwerklich solide und affärenfrei; sie bot auch Personal auf, durch das man sich auf gutem Niveau und mit Anstand regiert fühlte.

Dass das nun nicht mehr so ist, ist zwar vor allem Schuld der FDP. Aber inzwischen ein Problem für die ganze Koalition. Der Westerwelle-Strudel reißt zunehmend auch Bundeskanzlerin Angela Merkel in den Abgrund. Die neuen Umfragezahlen zeigen ihre CDU auf dem Niveau des Kohl-Spendenskandals vor zehn Jahren. Alle Aufbauarbeit seitdem, der Merkelsche Neustart nach dem Pfälzer – all das ist zunichte gemacht durch eine tölpelhaft inszenierte Regierungsarbeit.

Wie lange kann das noch so weitergehen? Wenn der Trend anhält, geht die Union nun den Weg, den die SPD in den letzten Jahren vormarschiert ist: nach unten, ohne Aussicht auf eine Wende. Von der SPD weiß Bundeskanzlerin Angela Merkel aber auch, was das für einen Parteichef bedeuten kann. Wer den Erfolg nicht bringt, der wird über kurz oder lang ausgetauscht.

Dem Volk, das den Glauben an das selbst herbeigewählte schwarz-gelbe Bündnis verloren hat, wären nun vermutlich Neuwahlen am liebsten. Die wird es so schnell nicht geben. Falls doch, dann könnte alles herauskommen: Schwarz-Grün, eine linke Mehrheit oder eben die große Koalition. Ausgeschlossen wäre nur eines: eine Mehrheit aus Union und FDP.

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