Söder glaubt nicht mehr an Wahl von Brosius-Gersdorf

Selten hat die Wahl einer Verfassungsrichterin so für Schlagzeilen gesorgt wie im Fall Brosius-Gersdorf. CSU-Chef Söder hofft nicht, dass es Dauerzoff gibt. Zum Ausgang hat er eine klare Vermutung.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
CSU-Chef Markus Söder sieht keine Chance mehr für die Wahl der SPD-Kandidatin Brosius-Gersdorf für das Bundesverfassungsgericht. (Archivbild)
CSU-Chef Markus Söder sieht keine Chance mehr für die Wahl der SPD-Kandidatin Brosius-Gersdorf für das Bundesverfassungsgericht. (Archivbild) © Kay Nietfeld/dpa
München

CSU-Chef Markus Söder rechnet nicht mehr mit einer Wahl der SPD-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf für das Bundesverfassungsgericht. "Ich glaube, dass es dafür am Ende keine Mehrheit gibt", sagte der bayerische Ministerpräsident der "Bild"-Zeitung. Er verstehe und "halte es auch für okay", wenn die SPD "zunächst" noch an ihrer Kandidatin festhalte. 

Gesichtswahrende Entscheidung für die SPD am Ende des Sommers?

"Und dann am Ende des Sommers wird man zusammenkommen und am Ende eine gute Entscheidung treffen, die auch das Gesicht der SPD wahrt." Er glaube, dass sich Union und SPD bei dem Thema einigen könnten.

Söder sagte, er hoffe nicht, dass es nach der geplatzten Richterwahl einen Dauerzoff zwischen Union und SPD gebe: "Die Union hatte am Schluss grundlegende Bedenken gegen eine SPD-Kandidatin." Es gebe überhaupt keine Zweifel an den juristischen Kompetenzen von Brosius-Gersdorf. "Aber fürs Verfassungsgericht braucht es nicht nur eine juristische Kompetenz, sondern auch ein hohes Maß an Neutralität."

Söder kritisiert Auftritt von Brosius-Gersdorf bei "Lanz"

Aus der Sicht Söders hat sich Brosius-Gersdorf mit ihrem Auftritt in der Talkshow "Lanz" keinen Gefallen getan. Er selbst habe Teile des Talkshow-Auftritts gesehen. "Man darf darüber streiten, ob es angemessen ist, dass Kandidaten für das Verfassungsgericht in Talkshows gehen, statt in einer breiten Anhörung zunächst im Parlament zu reden."

Historiker: Attacken folgen einer Strategie der AfD

Seit der gescheiterten Wahl im Bundestag bestimmt die Personalie Brosius-Gersdorf viele Debatten. Die Attacken auf die SPD-Kandidatinnen für das Bundesverfassungsgericht folgen nach Einschätzung des Historikers Volker Weiß einer Strategie der AfD. Das Ziel sei die Zerstörung der Koalition und letztlich Machtgewinn für die AfD. Grünen-Chef Felix Banaszak warf aber auch der Union im Zusammenhang taktisches Vorgehen vor. Er gehe davon aus, "dass das Kalkül der Unionsführung ist, dass Frau Brosius-Gersdorf weiter, man muss es so hart sagen, sturmreif geschossen wird und den Rückzug antritt".

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
Teilen
lädt ... nicht eingeloggt
 
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.