Türkgücü helfen oder nicht? 1860-Fans im Derby-Dilemma
München - Seit Dienstag ist klar: Die Sportstätten im Freistaat dürfen künftig wieder bis zu 50 Prozent ausgelastet werden - die maximale Zuschaueranzahl wurde von 10.000 auf 15.000 angehoben. Endlich wieder Stimmung in Bayerns Stadien!
Auch bei Türkgücü wird man den Beschluss des Kabinetts wohlwollend zur Kenntnis genommen haben. Den Klub plagen bekanntlich massive finanzielle Probleme, in der vergangenen Woche wurde der bittere Gang zum Insolvenzgericht angetreten. Zwar ist der Spielbetrieb nach AZ-Informationen vorerst bis Ende Februar gesichert, dennoch zählt für die "Türkische Kraft" aktuell jeder Euro.
Nachholspiel gegen 1860 könnte Türkgücü wichtige Einnahmen bringen
Da dürfte den Verantwortlichen um Geschäftsführer Max Kothny das Stadtduell gegen den TSV 1860 ganz recht kommen. Ursprünglich hätte die Partie bereits am 22. Januar stattfinden sollen - aufgrund der damals noch geltenden Regelungen komplett ohne Zuschauer. Wegen des Corona-Ausbruchs bei den Löwen wurde das Spiel aber kurzfristig verschoben, Nachholtermin ist nun am kommenden Mittwoch (19 Uhr/Magenta Sport und im AZ-Liveticker).
So kann Türkgücü unverhofft nun doch mit Mehreinnahmen aus Ticketverkäufen und Co. rechnen. Das ist auch den Löwen-Fans bewusst, die den klammen Klub von der Heinrich-Wieland-Straße mit einem Stadionbesuch indirekt unter die Arme greifen würden. Genau das wollen viele aber nicht - schließlich hat der Stadtrivale nicht erst seit der ambitionierten Ankündigung, den Löwen den Status als Nummer zwei der Stadt streitig machen zu wollen, in Giesing nicht das beste Standing.
Diskussion unter Löwen-Fans: Aufs Türkgücü-Spiel verzichten?
In den diversen Fanforen ist nun eine Debatte entbrannt, ob es denn nicht besser wäre, auf einen Besuch im altehrwürdigen Olympiastadion zu verzichten. Die Gewissensfrage: Die Chance auf das Flutlicht-Highlight am Oberwiesenfeld wahrnehmen und die Mannschaft wie gewohnt lautstark unterstützen - oder eben daheim bleiben, um den auch sportlich tief in der Krise steckenden Stadtrivalen bloß nicht aus der Misere zu holen?
Gut zu wissen für die Löwen-Fans: Anders als die ursprünglich angesetzte Partie Ende Januar wird das Nachholspiel nicht im Free-TV beim BR übertragen. Wer das Stadtduell live verfolgen will, braucht also entweder ein Pay-TV-Abo von "Magenta Sport" oder muss ins Stadion.
Komplett leer werden die Ränge im Olympiastadion am kommenden Mittwoch freilich ohnehin nicht sein. Bislang sind knapp 4.000 der 15.000 Tickets verkauft worden. Ob Türkgücü am Ende ausverkauft melden kann, wird sich zeigen...
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