TSV 1860 trifft auf Türkgücü: Gedämpfte Vorfreude aufs Olympiastadion

Für das Lokalduell mit Türkgücü kehrt der TSV 1860 ins altehrwürdige Olympiastadion zurück - leider ohne Zuschauer. "Spiele ohne unsere Fans sind grundsätzlich nicht so der Hit", sagt Michael Köllner, auch Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny hadert.
von  AZ
Trainer des TSV 1860: Michael Köllner
Trainer des TSV 1860: Michael Köllner © IMAGO / kolbert-press

München - Nächste Etappe im Aufstiegsrennen: Am Samstag gastiert der TSV 1860 zum Münchner Stadtduell bei Türkgücü (14 Uhr/Magenta Sport, BR und im AZ-Liveticker) im legendären Olympiastadion. Für die Löwen ist es nach 16 Jahren eine Rückkehr ins alte Wohnzimmer, doch nicht nur deshalb dürfte das "Auswärtsspiel" beim Aufsteiger ein besonderes werden.

"Wir wollen Wiedergutmachung - das ist klar", lautet die Kampfansage von Kapitän Sascha Mölders bei "BR24". Beim letzten Aufeinandertreffen im Toto-Pokal setzte sich Türkgücü etwas glücklich gegen Titelverteidiger Sechzig durch - nun sinnen die Löwen auf Revanche.

Im Olympiastadion: 1860 will seinen Lauf fortsetzen

Auch der Alpha-Löwe, der mit seinen 36 Jahren im Fußball schon so einiges gesehen hat, freut sich auf das Spiel am Oberwiesenfeld. "Jedes kleine Kind kannte das Olympiastadion. Bayern und 1860 haben dort gespielt - jetzt dürfen wir dort spielen. Wir freuen uns natürlich darauf, das ist gar keine Frage", sagt Mölders.

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Selbiges gilt freilich auch für Trainer Michael Köllner, der den positiven Trend mit vier Siegen aus den vergangenen fünf Ligaspielen fortsetzen will. "Wir freuen uns alle darauf und wollen drei Punkte holen. Wir haben einen richtig guten Lauf", meinte der Oberpfälzer am Freitag.

Auch für ihn wird die Partie im Olympiastadion eine außergewöhnliche. "Es ist schon ungewohnt, eine Tartanbahn zu haben. In allen Stadien, in denen wir gespielt haben, war es eher eng", sagte Köllner, der aber keinen Einfluss auf sein Coaching erwartet: "Wichtig ist, dass die Mannschaft gut vorbereitet ist und die Spieler immer wieder meine Stimme hören, das wird auch im 'Oly' der Fall sein."

Max Kothny: "Sicher, dass wir 30.000 reinbekommen hätten"

Besonders laut dürfte es im weiten Rund ohnehin nicht werden, ein Spiel vor Fans ist in der aktuellen Phase der Pandemie schließlich noch immer ein Wunschtraum. "Wenn Zuschauer drin wären, dann wäre ein anderes Ambiente, eine ganz andere Stimmung. Spiele ohne unsere Fans sind grundsätzlich nicht so der Hit, von daher unterscheiden sich die Spiele nicht so sehr", sagt Köllner.

Auch bei Türkgücü hadert man vor dem Stadtduell mit den fehlenden Fans, wie Geschäftsführer Max Kothny betont. "Ich bin mir schon sicher, dass wir zu diesem Zeitpunkt 30.000 Zuschauer reinbekommen hätten", sagt der 24-Jährige, der neben der fehlenden Atmosphäre natürlich auch an die verpassten Einnahmen denkt. "Von daher – und das sage ich mit einem Augenzwinkern – hoffen wir, dass wir das Derby nächste Saison vor Zuschauern im 'Oly' stattfinden kann."

Voraussetzung dafür wäre, dass die Löwen den Aufstieg verpassen. An der Grünwalder Straße könnte man auf ein weiteres Stadtderby in der kommenden Saison also gut verzichten, ob im Olympiastadion oder sonst wo.

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