TSV 1860: Giesinger David gegen Dynamo-Goliath

Für die Löwen geht es gegen Tabellenführer Dresden. "Sie sind das Maß aller Dinge", sagt Trainer Michael Köllner.
Matthias Eicher
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Die Löwen treffen am Montagabend auf Tabellenführer Dresden. (Archivbild)
Die Löwen treffen am Montagabend auf Tabellenführer Dresden. (Archivbild) © imago/Picture Point

München - Es wäre ein absoluter Fußball-Leckerbissen, wenn er doch nur vor ausverkauftem Haus stattfinden könnte: Am Montagabend trifft der TSV 1860 um 19 Uhr im Grünwalder auf Tabellenführer Dynamo Dresden (Magenta Sport und im AZ-Liveticker).

"Für so ein Spiel könnte ein zwölfter Mann wichtig sein"

Zwei der absoluten Schwergewichte des deutschen Fußballs, würde man es an der Tradition, den vergangenen Erfolgen und der Fan-Power bemessen. Geht es nach Trainer Michael Köllner, ist die Favoritenrolle in der aktuellen Drittliga-Realitiät anhand diverser Mangelerscheinungen im Vergleich mit dem Primus klar verteilt.

"Für so ein Spiel könnte ein zwölfter Mann wichtig sein. Aber das ist ein Thema, das wir leider ausblenden müssen", meinte Köllner vor dem Kracher der Löwen vor einer leeren Geister-Kulisse gegen den Spitzenreiter (58 Punkte). Der Tabellen-Vierte (45 Zähler) könnte, bei schon zwölf Zähler Rückstand auf Rang zwei und drei, die 15.000 überwiegend weiß-blauen Anhänger bestens gebrauchen, um die Dynamos zu zerlegen.

Dynamo Dresden 13 Punkte vor dem TSV 1860

Doch wie bei allen anderen unveränderlichen Dingen auch ist bei Köllner Pragmatismus gefragt. "Die Ausgangssituation für Montag ist eindeutig. Dynamo Dresden ist Favorit", meinte der 51-jährige 1860-Trainer weiter über den Tabellenführer, den er als "das Maß aller Dinge" bezeichnete: "Die Punkte, die sie mehr geholt haben, sind nicht nur eine Phase, sondern ein Produkt aus allen 28 Spielen."

Zu allem Überfluss kommt noch, dass Coach Markus Kauczinski (mit verschiedenen Vereinen) eine blütenreine Weste von acht Siegen in acht Duellen gegen Lieblingsgegner Sechzig trägt. All das macht die Löwen zum David von Giesing, der den Dynamo-Goliath empfängt. Köllner konkretisierte, was die beiden Klubs neben den 13 Punkten alles trennt. "Wenn man es vergleicht: Wir haben einen andersartig gelagerten Kader."

Dresden hat doppeltes Budget

Sechzig habe zwar eine gute Truppe, aber "viele Junge aus der eigenen Jugend dabei", während Dresden dank eines "starken finanziellen Backgrounds" sowohl "in der Spitze als auch in der Breite extrem gut aufgestellt" ist. Mit einem Etat von knapp 8,78 Millionen hat der ehemalige DDR-Meister mehr als doppelt so viel Kohle zur Verfügung wie 1860. 1860 muss daher "mit Herz spielen" und werde Dresden "ein hartes Match liefern", sagte Köllner. Mit von der Partie bei den Schwarz-Gelben: Die Ex-Löwen Yannick Stark und Christoph Daferner.

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Das hat es mit dem Endspurt-Bart auf sich

Was die Sechzger haben, um laut Köllner "grimmiger" zu wirken: unrasierte Gesichter. "Meinen Bart habe ich mir sicher aus Frust zugelegt, weil ich nach manchen Spielen keinen Bock mehr hatte, mich zu rasieren", sagte Köllner, angesprochen auf seinen vermeintlichen Endspurt-Bar. Und er verpasste Sportgeschäftsführer Günter Gorenzel mit seinem Glatz-Kopf noch einen frotzelnden Seitenhieb: "Günther sitzt ja immer so neben mir: schlecht rasiert - und oben hat er auch weniger." Vielleicht bringt die Giesinger Gesichtsbehaarung am Ende sogar Glück - und 1860 dank eines Dreiers gegen Dresden einen Hoffnungsschimmer im Aufstiegsrennen.

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3 Kommentare
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  • am 22.03.2021 21:20 Uhr / Bewertung:

    Naja, es gibt viele Meinungen - auch wenig sachkundige. Nehmen wir den Vergleich Gücü zu den Löwen - dann leistet vor allem Gücü ein überraschendes Ergebnis. Leider ist in der 3 Liga nicht ein Spieler vorhanden, der allein ein Spiel entscheiden kann. Dann die Meisten, "sachkundig"??? Wie viel Geld ist vorhanden, damit gewonnen werden kann? Das ist perverser Sport. Dann sollte man den Sieg oder eine Meisterschaft kaufen.

  • Kein1860Fan am 22.03.2021 15:59 Uhr / Bewertung:

    So ist das halt eben, bis 2017 meinte man jedes Jahr, man müsse noch ein paar Ausnahme-Spieler verpflichten, weil dann der Aufstieg erzwungen werden könne. Dann muss man sich nicht wundern, wenn als Resultat der dauernden Aufstiegsforderungen mehr als sechzig Millionen Euro Schulden überbleiben.

    Wenn man bedenkt, dass im ersten Jahr nach einem Totalumbruch und sehr vielen Spielern aus dem NLZ 1860 auf Platz 4 steht, kann dem Sport-Geschäftsführer und den Trainern und Spielern nur gratuliert werden.

  • C_B am 22.03.2021 21:46 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kein1860Fan

    Absolut zutreffend kommentiert. Wenn man bedenkt, dass Lautern auch jahrelang investierte, dann diese Saison Insolvenz anmeldete, trotzdem einkaufte wie verrückt und möglicherweise jetzt doch sportlich absteigt, kann unsere "keine-neuen-Schulden-Politik" nicht hoch genug gelobt werden. Erst Recht mit der in Anbetracht der Mittel hervorragenden sportlichen Bilanz. Auch wenn bei etwas mehr Konstant/Abgezocktheit ggf. noch mehr drin gewesen wäre. Aber dennoch Chapeau an die Verantwortlichen mit und ohne Ball.

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