Transfer-Probleme: Rückleihe von Marius Wörl zum TSV 1860 geplatzt
München - Fans, die mit Zuversicht auf die kommende Saison blicken, findet man beim TSV 1860 derzeit kaum. Zu schwer liegt der erneut verpasste Aufstieg noch immer im Magen, dazu kommen die Abgänge zahlreicher Stammspieler. In den nächsten Wochen muss der Kader fast komplett neu zusammengebaut werden – und das mit deutlich geringerem Budget. Wer dafür verantwortlich sein soll? Noch immer völlig offen.
Wörl sollte zum TSV 1860 verliehen werden, doch daraus wird nichts
Am Donnerstag gab es die nächste Hiobsbotschaft für die Sechzger. Die Rückleihe von Mittelfeld-Juwel Marius Wörl ist geplatzt! Der 19-jährige Mittelfeldspieler, der seit 2018 in der renommierten Nachwuchsakademie der Löwen ausgebildet worden war und in der Rückrunde mit starken Leistungen bei den Profis auf sich aufmerksam machte, hat seinen Ende Juni auslaufenden Ausbildungsvertrag bei 1860 nicht verlängert und wechselt in die 2. Bundesliga zu Hannover 96. Dies gaben die Niedersachsen mittlerweile auch offiziell bekannt.
Ursprünglich war geplant, dass Wörl für eine Saison an die Grünwalder Straße zurückverliehen wird, um seine vielversprechende Entwicklung unter Trainer Maurizio Jacobacci fortzusetzen. Da bis Donnerstag die nötige Unterschrift aus den Gremien fehlte, ist der Transfer nun geplatzt – und die Löwen müssen einen weiteren fixen Abgang hinnehmen.
TSV 1860: Nur 17 Spieler unter Vertrag – Gorenzel vor dem Absprung?
Die Personalplanung für die kommende Spielzeit gerät damit immer mehr ins Stocken. Insgesamt ist Wörl bereits der zehnte Abgang in diesem Sommer, auf eine Neuverpflichtung warten die Fans vergeblich. Stand jetzt sind lediglich 17 Spieler mit einem Vertrag für die neue Saison ausgestattet. Es herrscht dringender Handlungsbedarf!
Wie der künftige Kader aussehen wird, ist noch völlig unklar. Wer ihn zusammenstellen soll, ebenfalls. Der in den vergangenen Monaten massiv in die Kritik geratene Sportchef Günther Gorenzel wird von Austria Klagenfurt umworben und könnte die Löwen bald ebenfalls verlassen. Spätestens dann braucht es einen neuen Kaderplaner.
Budget wird zur neuen Saison deutlich gekürzt
Zu allem Überfluss geht es bei den Löwen (mal wieder) ums liebe Geld. Das Budget in Höhe von 6,5 Millionen Euro aus der vergangenen Saison wird zur neuen Spielzeit deutlich zusammengestaucht, die Rede ist von einer Kürzung von knapp zwei Millionen Euro. Mit dem, was dann noch übrig bleibt, eine Drittliga-taugliche Mannschaft zusammenzustellen, die auch nur annähernd den eigenen Ansprüchen genügt, bedeutet eine Herkulesaufgabe.
Kaderplanung stockt: Jacobacci richtet Hilferuf an Hasan Ismaik
Chefcoach Jacobacci ist sich dem Ernst der Lage längst bewusst. Nicht umsonst richtete er vor dem letzten Saisonspiel beim FSV Zwickau (2:2) eine beinahe flehentliche Botschaft an Investor Hasan Ismaik. "Wenn wir einen nominell guten Kader haben wollen, wird es den Investor brauchen", sagte Jacobacci unumwunden: "Wir wollen alle aufsteigen, aber das sind große Ziele. Die Realität sagt im Moment etwas anderes."
Stand heute müsse man wohl oder übel den Blick nach unten richten, meinte der Italo-Schweizer weiter: "Wenn ich heute auf diese Frage antworten muss, sage ich: Ja, wir spielen um den Abstieg." Kein Wunder, dass kaum ein Fan derzeit mit Zuversicht auf die neue Saison blickt...