Kader, Stadion, Einnahmen: Das ändert sich für den TSV 1860 in der 3. Liga

Statt nach Buchbach reist der TSV 1860 kommende Saison nach Kaiserslautern und Rostock. Von den Gegnern über den Kader, das Stadion und die Einnahmen: Das ändert sich für die Löwen ab dem Sommer.
von  Matthias Eicher
Die Löwen belohnten sich nach einer langen, kräftezehrenden Saison mit dem Aufstieg. In der kommenden Spielzeit wird sich für Sechzig einiges ändern.
Die Löwen belohnten sich nach einer langen, kräftezehrenden Saison mit dem Aufstieg. In der kommenden Spielzeit wird sich für Sechzig einiges ändern. © sampics/Augenklick

Statt nach Buchbach reist der TSV 1860 kommende Saison in der 3. Liga nach Kaiserslautern und Rostock. Von den Gegnern über den Kader, das Stadion und die Einnahmen: Das ändert sich für die Löwen ab dem Sommer.

München - Servus Regionalliga Bayern – habe die Ehre Drittklassigkeit! "Vierte Liga, nie mehr, nie mehr, nie mehr", skandierten die Fans des TSV 1860 nach vollbrachtem Aufstieg in purer Feierlaune und voller Vorfreude auf das, was jetzt kommt: endlich wieder Profifußball.

"Das wird Wahnsinn", erklärte Sechzigs Vizekapitän Jan Mauersberger der AZ mit jenem Wort, das nicht nur von Geschäftsführer Michael Scharold im TV-Interview, sondern von allen Beteiligten rund um Sechzigs Aufstiegsmärchen inflationär gebraucht wurde: "Wir fahren auf den Betzenberg, ich komme mal wieder in den Wildpark, dazu gibt’s das Derby gegen Haching – wir wollen zeigen, dass wir auch in der Dritten Liga mithalten können." Mauersberger weiß aber auch: "Da hast du solch starke Gegner wie Saarbrücken andauernd." Vom Budget über Sechzigs Kader bis zu den Stadien: Die AZ zeigt, was sich für die Löwen eine Liga höher verändert.

Die Löwen-Gegner in der 3. Liga

Betzenberg. Wildpark. Oststeestadion. Die Löwen treffen in der kommenden Drittliga-Saison (mit 20 Teams und vier Absteigern) nicht nur auf Traditionsklubs wie den 1. FC Kaiserslautern, den Karlsruher SC oder Hansa Rostock. Die Bayern- und Dorfplatztour nach Buchbach, Pipinsried und Schalding-Heining ist passé, Sechzig tourt wieder durch ganz Deutschland in (alt-)ehrwürdige Fußball-Tempel. Dazu Derby-Time gegen Vorstadt-Klub SpVgg Unterhaching mit den Ex-Löwen Dominik Stahl und Stephan Hain sowie gegen die Würzburger Kickers anstelle der vielen bayerischen Mini-Derbys. (Hier finden Sie einen ausführlichen Artikel samt Karte mit den Löwen-Gegnern in der kommenden Saison)

Der Löwen-Kader

"Wir werden den Kader punktuell verstärken, aber wir haben schon eine super Mannschaft", sagte Scharold. Ein Neulöwen-Quartett ist bereits verpflichtet: Alessandro Abruscia (Stuttgarter Kickers), Kristian Böhnlein (SpVgg Bayreuth), Marius Willsch und Herbert Paul (FC Schweinfurt 05) kommen allesamt als Regionalliga-Leistungsträger, Drittliga-Tauglichkeit nur teils erbracht. Nach Aufstieg: So feiern die Löwen-Fans

Die Verpflichtung von "zwei bis drei Topspielern" (Zitat Sportchef Günther Gorenzel) wie Stefan Lex, Manuel Schäffler und Stephan Fürstner hängt einmal mehr am Geld. Aufseiten der Abgänge stehen bisher nur Felix Bachschmid (Wacker Burghausen) und Lucas Genkinger (VfR Garching) fest. Alexander Strobl, Lukas Aigner, Nico Andermatt, Ugur Türk oder Mohamad Awata könnten folgen. Und selbst die Löwen-Zukunft von Torjäger Sascha Mölders und Timo Gebhart ist trotz zuversichtlicher Äußerungen von der sportlichen Leitung nicht gesichert.

Das Grünwalder Stadion:

Wie geplant wird das Sechzgerstadion im Sommer auf 15.000 Zuschauer ausgebaut. Scharold wollte zwar nicht über "Zukunftsmusik" sprechen und sich nicht festnageln lassen, aber er ließ durchblicken, dass Sechzig einen weiteren Ausbau – gerade nach der friedlich abgelaufenen Platzsturm-Sause – prüfen wolle.

Übrigens: Den geschundenen Rasen, der im Sommer nur vor den Toren ausgetauscht werden soll, wird die Stadt 1860 als Mieter laut einer Sprecherin des Sportreferats in Rechnung stellen. Könnte nicht ganz billig werden.

Die (TV-)Einnahmen in der 3. Liga:

BR und Sport1 begleiteten Sechzigs Aufstiegssaison mehr oder minder regelmäßig. In Liga drei gibt’s deutlich mehr aus dem TV-Topf, knapp eine Million Euro. Sämtliche Partien werden von der Telekom per Live-Stream übertragen.

A propos Einnahmen: Während Sechzig nach AZ-Informationen nicht vom Wechsel von Ex-Löwe Marius Wolf von Eintracht Frankfurt zu Borussia Dortmund profitieren kann, wäre bei einem möglichen Transfer von Noch-Borusse Julian Weigl zu Paris St. Germain eine Ausbildungsentschädigung fällig (rund zehn Prozent der Ablöse).

Nochmal zum Genießen: So lief der Aufstieg der Löwen

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