TSV 1860 steigt auf: Die Fan-Party-Bilder aus München
Die Löwen-Fans rupften Stücke aus dem Aufstiegsrasen des Grünwalders, zerlegten das Tor inklusive Netz – um sich ein Souvenir, eine Trophäe dieses historischen 1860-Tages zu sichern. Tausende Löwen-Fans hatten mit Schlusspfiff den Platz im Grünwalder Stadion gestürmt. Es war die Fortsetzung einer hemmungslosen Party.
Newsblog: Spontan-Party erstmal rum - jetzt geht's in die Kneipen
Hemmungslose Party nach Löwen-Aufstieg
Einer Party, die schon andauerte, als der Aufstieg noch gar nicht feststand. Seit Vormittag hatte sich Giesing mit tausenden Löwen-Fans aus der ganzen Stadt gefüllt. Die Lokalitäten und Biergärten zwischen Tegernseer Landstraße, Giesinger Berg, Candidplatz und Wettersteinplatz waren brechend voll mit erwartungsfrohen Anhängern. Jahrelang hatten sie leiden müssen, ehe Chefcoach Daniel Bierofka ihnen eine Mannschaft formte, mit der sie sich endlich wieder identifizieren können. Das, und der Stolz, ein Löwe zu sein, war überall schier greifbar.
Die, die ihrem Klub überall hin folgen, marschierten zu Tausenden den Candidberg hoch: die Ultras. Eigens hatten sie ein Motto-Shirt zum Aufstiegsspiel entworfen, die Westkurve war während der Partie in Weiß gehüllt.
"Dieser Verein ist durch nichts klein zu bekommen", jubelte Sportchef Günther Gorenzel. Noch während des engen Spiels hatten sie alle gebangt, die Fans mit ihnen. Die Anhänger in der Westkurve waren aber auch negativ aufgefallen, zündeten reihenweise Pyros und Bengalos. Auch aus der Ostkurve, wo die Saarbrücker standen, stieg am Anfang dichter blauer Rauch auf. In der Westkurve wiederum waren haufenweise Leuchtfackeln zu erkennen. Ein fader Beigeschmack, da den Verein eine hohe Geldstrafe erwarten dürfte, weil die Ultras nicht zum ersten Mal in dieser Saison Bengalos zündeten.
Fanmarsch, Pyro, Platzsturm - der Löwen-Tag im Video
Party-Bilder der Löwen-Fans
Die Giesinger blendeten das jedoch euphorisiert aus, investierten lieber in ihre weißblaue Sause. Im ganzen Stadion gab es Freibier. Hinter der Stehhalle hatte Sechzig einen Doppeldecker-Bus platziert, auf den die Löwen samt Weißbiergläsern, Schampus-Flaschen und der einen oder anderen Spielerfrau stiegen. Das Bier – war schnell leer! Vereinsmitarbeiter improvisierten, schleppten weitere Kästen heran.
Der Candidberg wurde zur Partymeile. Überall kamen Anwohner und Fans auf die Straße, um ausgelassen mitzufeiern. Das Wichtigste: Es blieb friedlich, was auch an den Saarbrücker Anhängern lag, die trotz tiefer Enttäuschung faire Verlierer blieben. Zwar war im Grünwalder kurz vor Schlusspfiff das USK der Polizei aufmarschiert, um die Fanlager zu trennen, letztlich mussten die Beamten aber nicht eingreifen. Als die Saarländer bitter enttäuscht davonzogen – mancher Spieler saß noch weinend in den Katakomben des Grünwalders – sangen die Löwen einträchtig: "Die Nummer eins der Stadt sind wir!"
So ging dieser Sonntag in die Löwen-Geschichte ein – als die emotionale Rückkehr des TSV 18860 in den Profifußball!
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