Aufholjagd zum Aufstieg? 6:1-Gründe für den TSV 1860

Im Hinspiel feiert der TSV 1860 gegen Halle den höchsten Sieg in seiner Drittliga-Historie. Auch im Rückspiel spricht wieder viel für die Löwen. Die AZ nennt sechs positive Vorzeichen - und ein negatives.
me |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
12  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Erzielte im Hinspiel beim 6:1-Sieg vier Treffer für den TSV 1860: Dennis Dressel (r.).
Erzielte im Hinspiel beim 6:1-Sieg vier Treffer für den TSV 1860: Dennis Dressel (r.). © sampics/Augenklick

München - Rückblick: 7. November 2020, Grünwalder Stadion. Glänzende Löwen machen den Halleschen FC mit 6:1 platt. Der höchste Sieg in Sechzigs Drittliga-Historie - dank Viererpacker Dennis Dressel, dessen One-Man-Show Sascha Mölders und Erik Tallig mit ihren Toren abrundeten. Und jetzt im Rückspiel?

Im Aufstiegskampf muss bei den Löwen die Trendwende her

Wir schreiben den 28. Spieltag der Dritten Liga, am Samstag (14 Uhzr live im Bayerischen Fernsehen, bei Magenta Sport und im AZ-Liveticker)  müssen die Löwen um 14 Uhr in Halle ran. Es sind "angepisste" Löwen, wie Trainer Michael Köllner sagte, denn: Zuletzt ist auf Giesings Höhen Katerstimmung eingekehrt. "Die Inkonstanz ist unsere Konstanz. Das nervt mich", sagte ein mächtig angefressener Köllner auf der Pressekonferenz.

Der Groll nach dem jüngsten, überflüssigen 0:1 beim MSV Duisburg war längst nicht verflogen. Der Oberpfälzer schien aber auch bewusst härtere Töne anzuschlagen, denn er weiß: Will 1860 doch noch da oben mitmischen, muss die Trendwende her.

Die AZ zeigt sechs Gründe, weshalb sie dem TSV gegen den Hinrunden-Lieblingsgegner gelingt - und einen, der dagegen spricht. 6:1 für Sechzig...

Gorenzel: "...dann werden wir sehen, ob es reicht"

Sport-Boss Günther Gorenzel bringt es auf den Punkt: "Wir haben es 20 Spieltage lang geschafft, vorne mitzuspielen. Man hat hier immer das Gefühl, es ist schon vorbei. Das ist nicht so! Es ist immer noch alles möglich", stellt der Österreicher klar: Jetzt stehe jeder Löwe in der Pflicht, das Ruder rumzureißen - die Motivation der letzten Chance: "Wir müssen die Dinge angehen - und dann werden wir sehen, ob es reicht."

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Die Zahlen: Zweitbeste Abwehr der Liga, viertbeste Offensive. Der Sechste Sechzig (41 Punkte, 46:25 Tore) rangiert in allen Belangen vor dem Tabellen-Elften aus Sachsen-Anhalt (35/32:41). "Aus fast jeder Niederlage gehen wir mit dem Gefühl heraus, dass nicht der Gegner das Spiel gewonnen hat, sondern wir es verloren haben", meinte Köllner über zumeist überlegene Sechzger. Findet 1860 wieder zu seinen Stärken, schaut es gut aus mit einem Halle-Dreier.

TSV 1860: Niemals zwei Pleiten hintereinander

Spezialität Wiedergutmachung: Köllner ärgert sich über Sechzigs Inkonstanz, doch eins schaffte sein Team immer: Nach vermurksten Spielen zeigte es jedes Mal eine Reaktion. "Wir werden uns nicht hinstellen und sagen: Du hast es verbockt!", meinte Köllner über den Umgang mit Fehlern, wie etwa den von Rotsünder Dennis Erdmann in Duisburg. Kein einziges Mal setzte es diese Saison zwei Pleiten in Folge.

Anzeigetafel beim Spiel gegen den Halleschen FC.
Anzeigetafel beim Spiel gegen den Halleschen FC. © sampics/Augenklick

Köllners Konsequenz: Oft trat Köllner auch nach Pleiten als Sechzger-Verteidiger auf. Diesmal legt er den Finger gnadenlos in die Wunde - eine Maßnahme, die im Profifußball eben auch immer wieder vonnöten ist. Sein Ton dem Team gegenüber sei "angemessen" gewesen, meinte der 51-Jährige knapp. Nicht nur Vor-Vorgänger und Kult-Trainer Werner Lorant weiß: Klartext kann den Spielern Beine machen.

Löwe Dennis Dressel kann verletzten Moll und Wein kompensieren

Der Viererpacker: Dennis Dressel erlebte im Hinspiel seine Sternstunde, diesmal wird der 22-Jährige in anderer, defensiver Funktion wichtig sein: Gegen Haching (3:1) und Duisburg konnte er die verletzten Quirin Moll und Daniel Wein auf ungewohnter Position kompensieren. Diesmal fällt ihm wohl erneut eine Schlüsselposition zu: Gelingt ihm eine ähnliche Leistung in Halle, hat 1860 einmal mehr Oberwasser in der Zentrale.

Hachings Befreiungsschlag: Böse Zungen könnten behaupten: Schlägt selbst Haching Halle (mit 3:0), was soll da für 1860 noch schiefgehen? Etwas ernsthafter sei ergänzt: Bei Halle lief zuletzt längst nicht alles rund (nur ein Sieg in sechs Spielen) - was auch die Sechzger ausnutzen könnte. Das 6:1-Schützenfest: Nicht selten ist so ein Schützenfest mehr Fluch als Segen: Der Gegner macht dieselben Fehler nicht zwei Mal, stellt um - und sinnt vor allem auf Revanche! "Halle ist nicht mehr so instabil", weiß Köllner. Wird also nicht so leicht wie Anfang November 2020, den nächsten Halle-Dreier einzutüten.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
12 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Benedikt am 13.03.2021 11:14 Uhr / Bewertung:

    Träumen ist erlaubt. Aber bei unserer Unbeständigkeit und immer wieder verhängnisvollen
    Aussetzern einiger Akteure sowie total ungefährlich für den Gegner - so sind wir eine solide
    Drittligamannschaft - nicht mehr.

  • am 13.03.2021 10:17 Uhr / Bewertung:

    Man kann die Löwenmannschaft verschieden sehen, auch den Gegner und dann noch die Spieler UND die Trainer UND das Umfeld. Die Löwen haben finanziell wohl mit den allerbesten Start, einen sehr guten Unterbau - und wie die Verwantwortlichen meinen, den geeigneten Spielerverantwortlichen, den Gorentzel und den "besten" Trainer: Köllner. Was wurde bisher daraus: Wenige gute Spieler - die Spieler gehen wie ein lustloser Haufen auf den Platz und schauen zu. Deswegen werden sie noch gut bezahlt. Denn sie sind ja aufgelaufen, jedoch haben sie keine Leistung versprochen, noch werden sie nach Leistung bezahlt. Der Erfolg ist einfach: Die Spieler müssen auf das kommende Spiel eczellent vorbereitet werden, topengagiert das Spiel beginnen und bis zum Abpfiff alles geben. Und dann steigen sie auf, wie unter Merkel, wie unter Wettberg. Aber mit den gezeigten Leistungen spielen die Löwen noch in den nächsten Jahren Dritte Liga! Beste Löwengrüße

  • Kein1860Fan am 13.03.2021 14:13 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    FanM: Was behaupten Sie da? "Wenige gute Spieler - die Spieler gehen wie ein lustloser Haufen auf den Platz und schauen zu."

    Könnte es sein, dass Sie andere Spiele verfolgt haben oder warum wurde jedes Mal für die TSV-Spieler die höchsten Laufleistungen ermittelt? Und haben Sie vergessen, dass der TSV 1860 nach der letzten Saison 18 Spieler abgegeben hat und in einem Neuaufbau befindet?

    Vielleicht auch noch einige Informationen zu den "Lichtgestalten" Max Merkel und Wettzwerg: Beide hat man bei 1860 vom Hof gejagt, weil sie die Mannschaften so toll trainierten, sodass sie vor dem Abstieg standen.

    Und vielleicht sollten Sie Kontakt mit dem Mehrheitsgesellschafter HAM/Ismaik aufnehmen. Als solchen ist er für die finanzielle Ausstattung der TSV 1860 KGaA verantwortlich. Bisher hat er keine Zustimmung zur Aufnahme weiterer Gesellschafter erteilt. Wenn schon nicht Gesellschafter, dann könnte er seine überragenden Kontakte für weitere Sponsoren nutzen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.