1860-Trainingsauftakt ohne Sportboss naht: Die Baustellen im Löwen-Kader
München – Nach dem 2:2 in Zwickau verabschiedeten sich die Löwen Ende Mai in den Urlaub. Manche, wie die Löwen-Oldies um Phillipp Steinhart und die zurückgetretenen Stefan Lex sowie Marius Willsch an den Ballermann, andere wie Jepser Verlaat nach Formentera.
Nach fast vier Wochen ruft am Freitag nun wieder die Grünwalder Straße, die obligatorischen Leistungstests stehen an. Einen Tag später darf Maurizio Jacobacci seine Mannschaft wieder auf dem Rasen empfangen zum offiziellen Trainingsauftakt.
Handlungsbedarf im 1860-Kader: Wer tütet die Transfers ein?
Das aktuelle Team der Sechzger gleicht aber eher einer Rumpftruppe. Zwölf Abgängen stehen bisher lediglich drei externe Neuzugänge gegenüber. 21 Spieler umfasst der derzeitige Drittliga-Kader der Löwen, inklusive der Leihrückkehrer Lorenz Knöferl und Michael Glück. Im Kader der Giesinger für die Saison 2023/24 besteht demnach noch absoluter Handlungsbedarf.
Doch wer soll die Transfers tätigen? Das Aus von Günther Gorenzel als Sportboss der Sechzger ist seit Donnerstag amtlich, zum 1. Juli wechselt der Österreicher in seine Heimat zu Austria Klagenfurt. Einen Nachfolger haben die Verantwortlichen auf Giesings Höhen bislang noch nicht präsentiert.
1860 sucht einen neuen Mittelstürmer
Vor seinem Abschied hat Gorenzel mit Marlon Frey, Julian Guttau und Keeper David Richter noch drei Transfers eingetütet. Auf der Torhüter-Position sind die Löwen nach dem Abgang von Tom Kretzschmar gut aufgestellt, Richter soll Marco Hiller im Löwen-Tor herausfordern. Youngster Julius Schmid stünde ebenfalls als Backup bereit.
Die Abwehr und auch das Mittelfeld ist trotz der Zugänge von Frey und Guttau auf Kante genäht – Verletzungspech darf 1860 definitiv nicht ereilen. Priorität hat auf Giesings Höhen aber ein neuer Mittelstürmer. Zwar konnte man mit Sturmtalent Mansour Ouro-Tagba verlängern, es wird aber dringend ein gestandener Nachfolger für Marcel Bär gesucht.
Wechselt Shkelqim Demhasaj zum TSV 1860?
Auch wenn Bär in seinem zweiten Löwen-Jahr nie an die Form seiner sensationellen Debütsaison inklusive Torjägerkanone anknüpfen konnte, wiegt der Abgang schwer. Vor allem in Verbindung mit Sechzigs letztjährigen Topscorern Lex und Joseph Boyamba, die ebenfalls nicht mehr für für die Löwen auflaufen werden.
Um Geld für einen neuen Stürmer freizumachen, sollen nach AZ-Informationen Martin Kobylanski und Lorenz Knöferl aus dem aktuellen Bestandskader noch abgegeben werden. Beide besitzen bei den Giesingern noch einen gültigen Vertrag bis 2024, haben aber nach AZ-Informationen keine Zukunft mehr unter Chefcoach Jacobacci. Die AZ brachte früh den Namen Shkelqim Demhasaj ins Spiel. Jacobacci bestätigte bereits auf einer Pressekonferenz im Mai, dass sich die Löwen mit dem 27-jährigen Schweizer kosovarischer Abstammung beschäftige.
Bis Ende Juni hat Gorenzel noch Zeit, einen Transfer wie Demhasaj einzutüten, danach obliegt es Sechzigs Interimslösung, sofern in den nächsten Tagen kein Nachfolger für den scheidenden Sportboss präsentiert wird. Eines dürfte jedoch klar sein: angesichts des ausgedünnten Kaders wird Jacobacci in der Vorbereitung wohl auf viele Junglöwen zurückgreifen müssen, um einen ordentlichen Trainingsbetrieb durchführen zu können.
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