VAR nach Deutschland-Spiel in der Kritik: Dänen sprechen von "Schande"

Nach dem 2:0 gegen Dänemark steht das DFB-Team im Viertelfinale der Heim-EM. Joshua Kimmich und Julian Nagelsmann warnen, ermutigen aber auch zu mehr Klarheit im eigenen Spiel. Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand übt scharfe Kritik am Videoassistenten.
Victor Catalina
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Das DFB-Team stürmt ins Viertelfinale: Niclas Füllkrug (vorn) und seine Teamgefährten jubeln nach dem Sieg gegen Dänemark.
Das DFB-Team stürmt ins Viertelfinale: Niclas Füllkrug (vorn) und seine Teamgefährten jubeln nach dem Sieg gegen Dänemark. © Bernd Thissen/dpa

Dortmund – Das DFB-Team hat am Samstagabend die komplette Bandbreite erlebt, die ein Fußballtag bieten kann. Hitze, Nässe, Gewitter, Starkregen, Spielunterbrechung, Dominanz und Resilienz. Jubel und Rückschläge. 

"Lächerlich": Dänen-Trainer Hjulmand ledert gegen Schiedsrichter Oliver

Kurz nach der Pause kam alles zusammen. Minute 48, Joachim Andersen schiebt einen Flipperball ins linke Eck. Obwohl der Regen nachgelassen hatte, fühlten sich die deutschen Nationalspieler trotzdem begossen. Die Frustration hielt aber nur gut drei Minuten. Abseits Delaney auf der einen Seite, Elfmeter für das DFB-Team auf der anderen, nach einem Handspiel des vermeintlichen dänischen Torschützen.

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Zwar beklagte sich Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand nach dem Spiel und nannte die Entscheidungen von Michael Oliver "lächerlich" und eine "Schande". Über von Technik geschaffenen Fakten lässt sich aber nur schwer diskutieren. 

Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand war entzürnt über die Entscheidungen von Schiedsrichter Michael Oliver und zeigte die Abseitsszene vor dem dänischen Treffer auf seinem Handy.
Dänemarks Trainer Kasper Hjulmand war entzürnt über die Entscheidungen von Schiedsrichter Michael Oliver und zeigte die Abseitsszene vor dem dänischen Treffer auf seinem Handy. © Screenshot: ZDF

"Wissen, dass wir jeden schlagen können, aber auch zu schlagen sind": Deutschlands Ritt auf der Rasierklinge

Schon viel eher über den Auftritt des DFB-Teams, der genauso wechselhaft war, wie das Wetter. "Wir wissen, dass wir jeden schlagen können, aber auch zu schlagen sind", hielt Joshua Kimmich fest. In den ersten zehn Minuten legte das DFB-Team los wie die Feuerwehr, bekam einen Treffer von Nico Schlotterbeck aberkannt und erarbeitete sich zahlreiche weitere Chancen. Danach aber übernahmen die Dänen das Kommando, bis ein lauter Donnerschlag durch das Dortmunder Stadion hallte und Michael Oliver die Partie für 27 Minuten unterbrach.

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"Eine Unterbrechung im Spiel hilft nie", erklärte Julian Nagelsmann. "Aber du versuchst, sie einigermaßen gut zu nutzen." Während die Mannschaft auf das Ende des Gewitters wartete, zeigte Nagelsmann Szenen, "dass wir einfach schneller hinter die Kette spielen müssen. Das Verteidigen von Andersen war schon im extremen Risikobereich gegen Jamal (Musiala, d. Red.). So wie wir das Tor (zum 2:0, d. Red.) machen, gab es in der ersten Halbzeit zehn Situationen, in der zweiten Halbzeit nochmal zehn, wo wir mit ganz einfachen Mitteln viel klarer zum Torabschluss kommen können."

"Sollen alles löschen": Nagelsmann kritisiert unnötigen mentalen Bruch

Nach der Pause bot sich Kai Havertz zweimal die baugleiche Szene zum 2:0. Der Angreifer des Arsenal Football Clubs vergab aber jeweils. "Wir haben der Mannschaft aber auch gesagt, dass, wenn wir immer solche kleinen Phasen im Spiel haben, in denen Dinge nicht hundertprozentig gut funktionieren, dann rattert es in den Köpfen und das ist gar nicht notwendig. Sie sollen alles löschen, was war, weil es keinen Menschen mehr interessiert. Wir sind richtig gut und das hat man in den ersten 20 Minuten gesehen. Wenn wir das so über die erste Halbzeit durchziehen, wird Dänemark niemals ohne Gegentor in die Halbzeit gehen."

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Das DFB-Team blieb letztlich resilient, holte sich den 2:0-Sieg und das erste Viertelfinale seit der Europameisterschaft 2016. Kommenden Freitag wartet entweder das Gigantenduell mit Spanien oder Georgien, die ein weiteres Kapitel ihres eigenen Sommermärchens geschrieben haben. So oder so. Den schmalen Grat und das Auf und Ab hat Deutschland bereits gegen Dänemark miterlebt. Jetzt gilt es noch, im Spiel für mehr Konstanz zu sorgen. 

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6 Kommentare
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  • dakaiser am 01.07.2024 09:50 Uhr / Bewertung:

    Wenn die beiden Innenverteidiger und Neuer zu den Besten zählen gegen Dänen, die sich in den bisherigen Spielen mehr oder weniger durchgewurschtelt haben, wir durch eine fragwürdige Entscheidung in Führung gehen und wirklich glücklich gewinnen, dann freut uns das. Aber was sagt uns das?

  • gubr am 30.06.2024 11:59 Uhr / Bewertung:

    Auch wenn ich mich natürlich für Deutschland gefreut habe, bin ich voll und ganz bei den Dänen. Der 11m war ein Witz; viel zu kleine Entfernung und keine aktive Handbewegung. Hier waren wir die Glücklichen, bei einem andern Spiel können wir enausogut die Leidtragenden sein.
    Die Handregel gehört dringend grundlegend reformiert, so dass nur das Handspiel geahndet wird, wo eine aktive und vermeidbare Handbewegung zum Ball erfolgt. Wenn man läuft hat man nunmal den Arm nicht am Körper kleben. Da ist es reiner Zufall ob einen so eine Flanke im falschen Moment trifft und das ist nicht der Sinn eines STRAF-Stoßes. Der soll ja eigentlich eine Strafe für ein Vergehen im Strafraum sein.

  • Der Münchner am 30.06.2024 10:51 Uhr / Bewertung:

    Wer kontroliert eigentlich wann der Ball den Fuß des Anspielers verlassen hat?
    Eine Millisekunde früher und der Zeh wär nicht im Abseits!

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