Schweini, Müller, Klose – das reicht!

DFB-Team kommt beim Auftakt der EM-Quali zu einem mühsamen 1:0 in Belgien. Löw lobt verhalten: „Die haben sich reingebissen“
von  Abendzeitung
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BRÜSSEL - DFB-Team kommt beim Auftakt der EM-Quali zu einem mühsamen 1:0 in Belgien. Löw lobt verhalten: „Die haben sich reingebissen“

Zurück aus der WM Herrlichkeit, gelandet in der Qualifikations-Mühle. Mühsam starteten die deutschen Fußballer ins Ausscheidungsrennen zur EM 2012. Dass es dennoch zum 1:0 gegen Belgien reichte am Freitag in Brüssel, war Bayern-Torjäger Miroslav Klose zu verdanken, der nach Vorarbeit seiner Klubkollegen Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller das Tor des Abends erzielte.

Schweini, Müller, Klose – vielmehr als das schon bei der WM überragende Bayern-Trio war nicht zu sehen beim Auftakt auf dem Weg zur EM; aber das hat gereicht. „Man hat phasenweise schon gemerkt, dass die Spieler erst vier Wochen wieder im Training sind“, analysierte Bundestrainer Joachim Löw, lobte aber auch: „Sie haben sich reingebissen.“

Löw vertraute in Brüssel auf den WM-Kern. Und auf fünf Bayern-Stars. Philipp Lahm, den Kapitän, Holger Badstuber, nun auf der Innenverteidiger-Position, Bastian Schweinsteiger, den heimlichen Chef, Thomas Müller, Schützenkönig und bester Nachwuchskicker in Südafrika – und Miroslav Klose, der bei derWMwieder richtig Blut geleckt hatte, am liebsten „bis 2014, bis zur WM in Brasilien“ weiterkicken will. Auch wenn er dann schon 36 ist.

Doch erstmal haben Jogis Jungs die EM 2012 im Visier. UndNationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff befürchtete zurecht Startschwierigkeiten bei der Quali-Premiere. „Weil die Spieler nach der kurzen Vorbereitung wegen des WM-Urlaubs noch nicht bei hundert Prozent sind.“ Bierhoff baute darauf, „dass die Mannschaft von der WM noch eingespielt ist, dass sie Geschlossenheit und Selbstvertrauen mitgenommen hat“ und „die guten Leistungen bestätigen will“.

Der Wille war ja da. Doch an der Ausführung mangelte es. So reichte es in der ersten Halbzeit nur zu zwei Minimalchancen für das DFB-Team, durch Schweinsteigers Freistoß (knapp vorbei, 13.) und Podolskis 35-Meter-Hammer (knapp drüber, 32.). „In der Phase wir durch Ballverluste den Gegner zu Kontern eingeladen“, so Löw. Und zu Chancen.

Nur gut, dass Keeper Manuel Neuer seine WM-Form konserviert hatte. Der neue Schalker Kapitän parierte knallharte Schüsse von Lukako (9.) und Dembele (42.), rettete den WM-Dritten vor einem Rückstand.

„In der zweiten Halbzeit hatten wir das Spiel dann gut im Griff“, meinte Löw. Und ausgerechnet Bayerns Abwehrchef Daniel van Buyten ließ sich von Klubkollegen Schweinsteiger den Ball abluchsen, via Müller gelangte die Kugel zu Klose, der den Ball an Keeper Bailly vorbei ins Tor spitzelte (51.).

Das 1:0 – Bayern-Teamwork, länderübergreifend. Und der Siegtreffer. Der erste Dreier ist im Sack auf dem Weg zur Endrunde nach Polen und der Ukraine. Schon am kommenden Dienstag geht’s weiter. In Köln gegen Aserbaidschan, das Team von Ex-Bundestrainer Berti Vogts (20.45 Uhr, ARD live).

„Die werden sich mit zehn Mann um den eigenen Strafraum gruppieren“, ahnt Löw. „Da brauchen wir ein frühes Tor, um das Bollwerk zu brechen.“ Die Bayern-Fraktion wird’s schon richten.

F. M.

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