Lehrmeister Klose: Der Bayern-Joker als Matchwinner

Nach einer miserablen ersten Halbzeit gewinnt das DFB-Team am Ende doch noch standesgemäß 4:0 gegen Berti Vogts’ Aserbaidschan. Dass die Pfiffe nachließen, lag vor allem am Bayern-Joker
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Zeigte der DFB-Elf nach der Pause die Richtung an: Miroslav Klose
GES/Augenklick Zeigte der DFB-Elf nach der Pause die Richtung an: Miroslav Klose

HANNOVER - Nach einer miserablen ersten Halbzeit gewinnt das DFB-Team am Ende doch noch standesgemäß 4:0 gegen Berti Vogts’ Aserbaidschan. Dass die Pfiffe nachließen, lag vor allem am Bayern-Joker

Pflicht erfüllt, doch von einer Fußball-Gala war das DFB-Team weit entfernt. Nach miserabler erster Halbzeit reichte es dank einer Spitzenpartie von Joker Miroslav Klose schließlich doch noch zu einem standesgemäßen 4:0 im WM-Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan. Doch fürs Gruppen-Finale in Russland (10. Oktober in Moskau auf Kunstrasen) muss sich das DFB-Team gewaltig steigern, will man sich als Gruppenerster direkt fürs Turnier nächstes Jahr in Südafrika qualifizieren.

„Das wird unser schwierigstes Spiel in der Qualifikation“, merkte auch Michael Ballack an. Zumal der Kapitän die Defizite klar erkannt hatte: „In der ersten Halbzeit haben wir nach dem Führungstor den Faden verloren, waren überhaupt nicht mehr präsent, sind nur noch hinterhergelaufen.“ Ballacks Fazit: „Wir haben nur unser Soll erfüllt.“

Bundestrainer Jogi Löw bemängelte das „lasche Zweikampfverhalten“, die „fehlende Aggressivität“ im ersten Spielabschnitt. Bayern-Star Philipp Lahm selbstkritisch: „So darf man sich nicht präsentieren vor eigenem Publikum.“ Doch Löw, der seine elf mit einer lautstarken Kabinen-Predigt wachgerüttelt hatte in der Pause, versprach Besserung für die Partie in Moskau. „Da werden wir anders auftreten, wir fahren nicht nach Russland, um nur unentschieden zu spielen.“

Selbst Berti Vogts, Aserbaidschans Coach, drückt Löw und seiner Truppe in Moskau „die Daumen“. Mit einer Überraschung gestern hatte der Ex-Bundestrainer ohnehin nicht gerechnet. „Wir kriegen hier eine kostenlose Lehrstunde“, hatte Berti schon vorher gesagt. Erst recht als sein Team nach Gelb Rot für Abbasow nach 50 Minuten mit zehn Mann agieren musste. „Zehn gegen elf Roboter – da können wir nicht mithalten“, analysierte Vogts.

Die deutschen Lehrmeister gingen früh in Führung: Nach Doppelpass mit Gomez wurde Podolski im Strafraum von Abbasow gelegt, Kapitän Michael Ballack verwandelte den fälligen Elfmeter souverän zum 1:0 (14,). Der 42. Treffer des Ex-Bayern in seinem 95. Länderspiel. Dann der Bruch. Der den Aserbaidschanern zu zwei Chancen (Tschertoganow/36. und Abbasow/38.) verhalf– und den Bundestrainer sichtlich erzürnte. Wild gestikulierend tigerte Löw in seiner Coaching-Zone herum. Die gut 35000 Zuschauer in der AWD-Arena stimmten zur Pause ein gellendes Pfeifkonzert an. „Die deutsche Mannschaft hat sich nach gutem Beginn viel zu weit zurückgezogen“, kritisierte ZDF-Experte Oliver Kahn.

Löw reagierte, brachte in der Abwehr Beck für Schäfer und ersetzte Gomez, der in 45 Minuten nur 13 Ballkontakte hatte, durch dessen Klubkollegen Miroslav Klose. Eine gute Entscheidung. Klose machte ordentlich Wirbel im DFB-Sturm. Seinen ersten Schuss konnte Agajew gerade noch abwehren (53.), doch beim zweiten Knaller des Münchners war Aserbaidschans Keeper machtlos. Mit einem Freudensprung feierte Klose das 2:0 (55.), sein 46. Tor im DFB-Dress. Und legte gleich das 47. nach: Joker Klose traf aus spitzem Winkel nach Vorarbeit von Joker Beck zum 3:0 (66.).

Jetzt war bei den zehn wackeren Kickern aus dem Kaukasus offensichtlich die Luft raus. Eine präzise Kopfballvorlage von Ballack vollendete Podolski per Linksschuss zum 4:0 (71.). Nun entspannten sich auch die Gesichtszüge von Bundestrainer Löw. „In der zweiten Halbzeit haben wir viel besser gespielt, da haben den Gegner aggressiver bekämpft.“ Wenigstens etwas.

F.M., ps

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