EM-Kolumne von Michael Köllner: Die deutsche U21 als Vorbild
Die EM wird angepfiffen - endlich! Eines vorweg: Mein größter Wunsch ist es, dass es "die EM nach Corona" wird: Es freut mich ungemein, dass endlich wieder Fans ins Stadion dürfen. Dadurch kehrt hoffentlich ein Stück weit die Zuversicht zurück: Die Menschen mussten sich so lange in Verzicht üben, für manche ging es an die Existenz.
Viel zu lange haben die Fans in den Stadien gefehlt. Dieses paneuropäische Turnier kommt vielleicht genau zur rechten Zeit: Es wäre toll, wenn dieses Fußballfieber in alle Fußballerherzen dringt, in alle Familien - und auf ganz Europa ausstrahlt.
Für Köllner ist Frankreich der Favorit
Mit Blick auf die Favoriten führt kein Weg an Frankreich vorbei: "Les Bleus" sind auf allen Positionen extrem stark besetzt. Ich durfte vor einigen Jahren mit einer DFB-Delegation ihre Jugendförderung begutachten. Diese hat sie sich mit dem WM-Titel längst ausbezahlt. Mit dieser Mannschaft um Kylian Mbappé werden sie noch weitere Lorbeeren ernten. Auch Belgiens goldene Generation um Kevin De Bruyne habe ich auf der Rechnung.
Die deutsche Nationalelf hat vielleicht nicht den besten Kader, aber eine starke Besetzung: mit Manuel Neuer den besten Torhüter der Welt. In Toni Kroos einen der erfolgreichsten deutschen Spieler der Historie. Thomas Müller als erfahrener, reaktivierten Haudegen. Wenn wir gegen die Franzosen gut ins Turnier starten und ein bisschen Matchglück haben, kann sich eine Dynamik entwickeln, die uns durch das Turnier trägt.
Ich freue mich auf eine EM, die uns hoffentlich allen Freude bereiten wird. Die U21 könnte dabei als Vorbild dienen: Als Vorbild, was mit einem ungebrochenen Teamgeist möglich ist - auch ohne Favoritenrolle.