Die Noten zum Gähn-Klassiker von San Siro

Die deutsche Nationalelf kommt im Duell mit Italien nicht über ein 0:0 hinaus. Bundestrainer Löw bringt einen Wolfsburger Debütanten – die Italiener haben die beste Chance: Belotti trifft den Pfosten.
Patrick Strasser |
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BERND LENO - NOTE 3: Drittes Länderspiel für den Leverkusener – erstmals über die volle Distanz. Musste ein paar Schüsse abwehren oder über seinen Kasten wischen.
Sampics/Augenklick 15 BERND LENO - NOTE 3: Drittes Länderspiel für den Leverkusener – erstmals über die volle Distanz. Musste ein paar Schüsse abwehren oder über seinen Kasten wischen.
BENEDIKT HÖWEDES - NOTE 3: Gleich zu Beginn rustikal gegen den Ex-Dortmunder Immobile. Voll bei der Sache. Zeigte, dass man ihn immer bringen kann, egal auf welcher Abwehr-Position.
firo/Augenklick 15 BENEDIKT HÖWEDES - NOTE 3: Gleich zu Beginn rustikal gegen den Ex-Dortmunder Immobile. Voll bei der Sache. Zeigte, dass man ihn immer bringen kann, egal auf welcher Abwehr-Position.
SHKODRAN MUSTAFI - NOTE 2: Der Arsenal-Verteidiger als zentraler Mann der Dreierkette. Das kann er. Seit Jahren ein verlässlicher, immer zuverlässiger Verteidiger.
GES/Augenklick 15 SHKODRAN MUSTAFI - NOTE 2: Der Arsenal-Verteidiger als zentraler Mann der Dreierkette. Das kann er. Seit Jahren ein verlässlicher, immer zuverlässiger Verteidiger.
MATS HUMMELS - NOTE 3: Ungewohnt für den Bayern-Profi: Links in der Dreierkette, meist gegen Eder. Ein sicherer, solider Auftritt. Wenig gefordert. Zur Pause machte er Platz für Tah.
firo/Augenklick 15 MATS HUMMELS - NOTE 3: Ungewohnt für den Bayern-Profi: Links in der Dreierkette, meist gegen Eder. Ein sicherer, solider Auftritt. Wenig gefordert. Zur Pause machte er Platz für Tah.
JOSHUA KIMMICH - NOTE 4: Spielt immer – zumindest seit der EM bei Löw. Der Bayer auf rechts als Dampfmacher. Mit sehenswertem Übersteiger, aber Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Immobile rempelte ihn an.
firo/Augenklick 15 JOSHUA KIMMICH - NOTE 4: Spielt immer – zumindest seit der EM bei Löw. Der Bayer auf rechts als Dampfmacher. Mit sehenswertem Übersteiger, aber Schwächen in der Rückwärtsbewegung. Immobile rempelte ihn an.
JULIAN WEIGL - NOTE 4: Startdebüt im vierten Länderspiel für den Ex-Löwen. Ordnete das Spiel als Sechser, verteilte die Bälle, wirkte hin und wieder recht nervös.
DPA 15 JULIAN WEIGL - NOTE 4: Startdebüt im vierten Länderspiel für den Ex-Löwen. Ordnete das Spiel als Sechser, verteilte die Bälle, wirkte hin und wieder recht nervös.
SEBASTIAN RUDY 	- NOTE 4: Schon 26, der Hoffenheimer, erst der 12. DFB-Einsatz, immer dabei, aber nie so richtig (bei Turnieren). Agiert immer mannschaftsdienlich und unauffällig. Ein Pluspunkt, zugleich ein Malus.
GES/Augenklick 15 SEBASTIAN RUDY - NOTE 4: Schon 26, der Hoffenheimer, erst der 12. DFB-Einsatz, immer dabei, aber nie so richtig (bei Turnieren). Agiert immer mannschaftsdienlich und unauffällig. Ein Pluspunkt, zugleich ein Malus.
YANNICK GERHARDT - NOTE 3: Länderspiel-Debüt für den Wolfsburger. Mit der „7“ agierte er über links frech und mutig, zeigte Zug zum Tor. Mit Defiziten in der Defensive.
GES/Augenklick 15 YANNICK GERHARDT - NOTE 3: Länderspiel-Debüt für den Wolfsburger. Mit der „7“ agierte er über links frech und mutig, zeigte Zug zum Tor. Mit Defiziten in der Defensive.
ILKAY GÜNDOGAN - NOTE 3: Mit starken, öffnenden Pässen aus halblinks in die Spitze. Erfrischend. Weil er durch all das Verletzungspech erst 20 Einsätze hat, auch in so einer Partie mit Leidenschaft. Kann noch mehr.
firo/Augenklick 15 ILKAY GÜNDOGAN - NOTE 3: Mit starken, öffnenden Pässen aus halblinks in die Spitze. Erfrischend. Weil er durch all das Verletzungspech erst 20 Einsätze hat, auch in so einer Partie mit Leidenschaft. Kann noch mehr.
LEON GORETZKA 	- NOTE 3: Gute Chance alleine vor Buffon (12.), doch dann verließ den Schalker der Mut. Mutiger Auftritt, legte einmal fein per Hacke ab. Darf wiederkommen und sich mal in einem wirklichen Härtetest beweisen.
firo/Augenklick 15 LEON GORETZKA - NOTE 3: Gute Chance alleine vor Buffon (12.), doch dann verließ den Schalker der Mut. Mutiger Auftritt, legte einmal fein per Hacke ab. Darf wiederkommen und sich mal in einem wirklichen Härtetest beweisen.
THOMAS MÜLLER - NOTE 4: Kapitän "Muller" wie ihn die Italiener aussprechen. Konnte sich kaum durchsetzen, spielte jedoch passabel mit. Nach einer Stunde unter Pfiffen der italienischen Fans (San-Marino-Aussagen!) raus.
GES/Augenklick 15 THOMAS MÜLLER - NOTE 4: Kapitän "Muller" wie ihn die Italiener aussprechen. Konnte sich kaum durchsetzen, spielte jedoch passabel mit. Nach einer Stunde unter Pfiffen der italienischen Fans (San-Marino-Aussagen!) raus.
JONATHAN TAH - NOTE 3: Der Leverkusener ersetzte Hummels in der Innenverteidigung, tackelte gegen Belotti mutig und entschlossen, gegen Eder zu hart (61.).
firo/Augenklick 15 JONATHAN TAH - NOTE 3: Der Leverkusener ersetzte Hummels in der Innenverteidigung, tackelte gegen Belotti mutig und entschlossen, gegen Eder zu hart (61.).
SERGE GNABRY - NOTE 3: Ersetzte nach 60 Minuten Goretzka. Der Drei-Tore-Held vom Freitag blieb diesmal ohne Treffer und gefährliche Aktion.
GES/Augenklick 15 SERGE GNABRY - NOTE 3: Ersetzte nach 60 Minuten Goretzka. Der Drei-Tore-Held vom Freitag blieb diesmal ohne Treffer und gefährliche Aktion.
KEVIN VOLLAND - NOTE 3: Kam nach einer Stunde für Müller, der Ex-Löwe rückte ins Sturmzentrum. Sein Treffer (62.) wurde wegen Abseits aberkannt.
firo/Augenklick 15 KEVIN VOLLAND - NOTE 3: Kam nach einer Stunde für Müller, der Ex-Löwe rückte ins Sturmzentrum. Sein Treffer (62.) wurde wegen Abseits aberkannt.
MARIO GÖTZE - NOTE 3: Löste Weigl ab. Konnte offensiv keine Akzente mehr setzen.
GES/Augenklick 15 MARIO GÖTZE - NOTE 3: Löste Weigl ab. Konnte offensiv keine Akzente mehr setzen.

Mailand - Das Beste zum Schluss? Zum Ende eines Länderspieljahres? Hm. Die deutsche Nationalelf erreichte gestern Abend in Mailand gegen Nicht-mehr-Angstgegner Italien ein 0:0. Nicht schön, aber – na ja – gut. Passt schon. Der Unterhaltungswert war wie erwartet mau. Eher ein Gähn-Klassiker. Und der erstmals von der Fifa eingesetzte Videoschiedsrichter hat sich wohl heimlich eine Serie angeschaut. Es gab keine strittige Szene.

Italien, die dritte also hieß es gestern Abend. Nach dem 4:1 im Vor-EM-Test in München und dem dramatischen 7:6 nach Elfmeterschießen im EM-Viertelfinale von Bordeaux sah man sich schon wieder. Ungeschlagen gegen die Azzurri, ist doch was. In die WM-Qualifikation ist man entschlossen und erfolgreich gestartet – vier Erfolge in vier Partien. Die Buchung der Tickets für Russland 2018 dürfte nur noch Formsache sein, längst haben sich die DFB-Organisatoren auf Quartiersuche begeben. Einer der Favoriten: der Sportkomplex samt Hotel in Ramenskoje, rund 50 Kilometer außerhalb der Mega-Metropole Moskau.

Nur 200 deutsche Fans waren mitgereist

Nach dem Trainingsqualifikationsspiel in San Marino, dem 8:0, Freude sich die Nationalspieler auf einen wirklich ernst zu nehmenden Gegner – wenn auch in einem nicht bierernst zu nehmenden Spiel. Am kommenden Wochenende steht in der Bundesliga der Klassiker Dortmund gegen Bayern an, in Italiens Serie A steigt an Ort und Stelle das Mailänder Derby zwischen Milan und Inter. In beiden Duellen wird Feuer sein, gestern Abend war es ein Kick der Kategorie Sparflämmchen. Mitte November, es wird langsam ungemütlich kalt, also nur nicht verletzen. Die Sieger des Abends waren die Abwesenden: Die DFB-Elf war ohne Torhüter Manuel Neuer (zuvor erkrankt), Jérome Boateng (war angeschlagen, aber nun wieder im Bayern-Training), sowie die Verletzten Julian Draxler, Toni Kroos und André Schürrle angereist. Arsenal-Profi Mesut Özil durfte beide Länderspiele sausen lassen, Sami Khedira (Juventus) diese Partie.

Vor rund 45 000 Zuschauern im halbvollen (weil Freundschaftsspiel, also: immerhin!) Giuseppe-Meazza-Stadion gab es schon vor Anpfiff Misstöne. Weil italienische Fans die deutsche Hymne auspfiffen, klatschten die italienischen Spieler demonstrativ Beifall – die Mehrheit schloss sich an. Auch der ehemalige Bayern- und Italien-Trainer Giovanni Trapattoni. Ein weiteres Indiz für die Relevanz der Partie: Lediglich rund 200 deutsche Fans verloren sich im für sie vorgesehenen Block. Es gab wohl zu viele Spiele zwischen Italien und Deutschland in diesem Jahr.

Ein Spiel der Kategorie "ganz nett"

Bundestrainer Joachim Löw nutzte die Gelegenheit für Experimente, Yannick Gerhardt (22/Wolfsburg) durfte seine Premiere feiern, als Linksverteidiger mit Offensivdrang. Auch Leon Goretzka (Schalke), Julian Weigl (Dortmund) und Torhüter Bernd Leno sieht man ansonsten nicht oft im DFB-Trikot. ARD-Experte Mehmet Scholl, früher und bald vielleicht wieder (?) Trainer, fragte angesichts der Aufstellung: "Wie reagieren die Jungen in Drucksituationen? Kann sich Jogi Löw auf sie verlassen? Das ist heute wichtig – weniger das Ergebnis."

Das Spiel? Na ja. Kategorie ganz nett. Ein paar Aktionen hier und da, ein paar Chancen. Wenig Emotion und Passion. Mario Götze und die Drei-Tore-Entdeckung Serge Gnabry kamen später noch rein. Ohne zu glänzen. Beste Chance: Andrea Belotti traf nach feinem Tänzchen den Pfosten (82.) Das Ende des Länderspieljahres endete mit einer Nullnummer. Am 22. März 2017 geht es mit dem Test gegen England in Dortmund weiter. Was stimmungsvoller wird, keine Frage. Aus einem Grund: An diesem Abend wird Weltmeister Lukas Podolski verabschiedet.

Die Noten für die Nullnummer-Kicker sehen Sie oben in der Fotostrecke!

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