11 Gründe für 26 Helden: Warum Deutschland den vierten EM-Titel holen kann
Public Viewing mit Freunden und dann wenige Tage später sogar selber mitspielen bei dieser EM. Nationalspieler haben's gut - Einschränkung: wenn sie es denn gut machen.
Die Auserwählten des DFB verfolgen die Partien der Rivalen auf dem Marktplatz ihres Quartiers "Homeground", dem "Campo Bavarico" am Adidas-Firmensitz gemeinsam. "Es kommt Stimmung auf, wenn jeden Tag zwei, drei Spiele sind und man ständig Fußball schauen kann", so Ilkay Gündogan. Dann kommen alle aus ihren Bungalows, allerdings "nicht mit einem Bierchen in der Hand", wie Gündogan betonte.
Die AZ nennt elf Gründe, warum die 26 DFB-Kicker bei der EM in elf Ländern zu Helden werden und den vierten EM-Titel nach 1972, 1980 und 1996 einfahren:
1. München garantiert Siege
Vier Turnier-Partien wurden in der bayerischen Landeshauptstadt ausgetragen. Das WM-Finale 1974 (2:1 gegen die Niederlande), die EM-Vorrundenpartie gegen Spanien 1988 (2:0) sowie zwei WM-Matches 2006, das Eröffnungsspiel gegen Costa Rica (4:2) und das Achtelfinale gegen Schweden (2:0), beide in der Fröttmaninger Arena.
2. Alle für Jogi
Bundestrainer Löw hat seinen Abschied mit dem Zeitpunkt des Turnier-Aus bereits im März angekündigt. Es lebe der Extra-Kick Motivation. Manuel Neuer: "Wir wollen die erfolgreiche Ära mit einem schönen Abschluss krönen und ihm ein Geschenk machen. Er hat es verdient, mit einem Höhepunkt aufzuhören."
3. Es müllert endlich
Rückkehrer Thomas Müller hat im Kader mit 39 die meisten Länderspieltore auf dem Habenkonto. Kleines Hindernis: Dafür müsste der Routinier diesmal seinen EM-Torfluch überwinden. Bei bisher zwei EM-Teilnahmen glückten ihm in elf Partien genau: null Treffer. Bei drei WMs traf er dagegen zehn Mal.
4. Gegen CR7 läuft's
Cristiano Ronaldo wird bei der Auslosung laut gestöhnt haben: Nicht schon wieder die Deutschen! Bei der WM 2006 (1:3), der EM 2008 (2:3), der EM 2012 (0:1) und der WM 2014 (0:4) setzte es für den Weltstar mit seinen Portugiesen jeweils Pleiten. Gutes Omen für den DFB zum zweiten Gruppenspiel kommenden Samstag.
5. Der Bayern-Block
Acht aktuelle Meister, darunter sieben Sextuple-Sieger (mit Ausnahme des erst im Sommer 2020 dazugestoßenen Leroy Sané) stehen in Löw's Kader: Neuer, Müller, Süle, Kimmich, Goretzka, Gnabry und Musiala. Mehr bajuwarische Wucht war nie - und Blockbildung hat schon bei früheren Turnieren gefruchtet.
6. Das Franken-Camp
Watutinki, das Plattenbau-Quartier am Stadtrand von Moskau, ist Geschichte. Damals wurde den Stars einmal das WLAN abgestellt, weil sie nachts zu viel auf den Konsolen zockten. Herzogenaurachs Posthum-Gastgeber Adi Dassler würde sich im Grabe umdrehen!
7. Elferschießen gegen England
"It's coming home. . ." - und wieder und wieder und wieder. Das Halbfinale in Wembley wäre perfekt, um die in dieser Disziplin als Bammel-Briten bekannten Gastgeber vom Punkt herauszufordern. Wie 1996. Als Andy Köpke gegen Gareth Southgate (den heutigen Nationaltrainer der Briten!) parierte.
8. Manuel "The Wall" Neuer
Der Welttorhüter ist Rekordnationaltorwart (100 Länderspiele), Spitzname "Schnapper", weil er - fast - alle Bälle schnappt. Die Gegner bekommen, natürlich, Schnappatmung.
9. Die Chelsea-Power
Kai Havertz schoss das Siegtor im Champions-League-Finale gegen ManCity, machte sich und die Chelsea-Mitspieler Antonio Rüdiger und Timo Werner zu den Königen der Königsklasse.
10. Wembley calling
1996 machte sich Oliver Bierhoff mit dem Golden Goal gegen Tschechien unsterblich. Wer könnte 25 Jahre später zum ebenso überraschenden Final-Helden werden? Kevin Volland?
11. Die Statistik lügt nicht
Bei EM- oder WM-Turnieren, die in ungeraden Jahren ausgetragen wurden, ist eine deutsche Nationalelf noch komplett ungeschlagen. Na, das kann ja nur einmalig werden!