Zwischen Kampf und Glanz: So schlug sich das Mittelfeld des FC Bayern in der Hinrunde

Das zentrale Mittelfeld des FC Bayern soll verstärkt werden, Trainer Thomas Tuchel wünscht sich eine "holding six". Doch auch die vorhandenen Spieler machen ihre Sache ordentlich. Die AZ-Halbjahreszeugnisse für die rote Mitte.
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Leon Goretzka (l.) und Joshua Kimmich (oben) feiern Torschütze Thomas Müller beim Spiel in Kopenhagen. Alle drei bekommen im AZ-Halbjahreszeugnis die Note 3.
Leon Goretzka (l.) und Joshua Kimmich (oben) feiern Torschütze Thomas Müller beim Spiel in Kopenhagen. Alle drei bekommen im AZ-Halbjahreszeugnis die Note 3. © IMAGO/MIS

München - Im Sommer fand besonders ein Wort seinen Weg in den Sprachgebrauch vieler Fans, speziell derer des FC Bayern: "holding six." Trainer Thomas Tuchel brachte früh in der Transferperiode seinen Wunsch zum Ausdruck, einen solch defensiv denkenden Sechser, einen echten Abräumer, verpflichten zu wollen. Weil er beim vorhandenen Personal nicht diese Qualitäten erkannte – und dies auch öffentlich ansprach.

Das kam nicht immer gut an bei den Spielern. Am letzten Tag des Wechselfensters scheiterte der Transfer des Portugiesen João Palhinha – Bayerns Mittelfeld spielte dennoch ein ordentliches erstes Halbjahr. Teil vier der AZ-Halbjahreszeugnisse.

Mittelfeld des FC Bayern: Kimmich-Kritik wie nie, Goretzka meldet sich zurück

Joshua Kimmich: Selten stand der Bayern-Anführer so sehr in der Kritik wie in dieser Hinrunde – selbst Bundestrainer und Intimus Julian Nagelsmann setzte Kimmich mal auf die Bank. Nüchtern betrachtet, zeigte der 28-Jährige meist ordentliche bis gute Leistungen, auch wenn ihm die Dominanz der vergangenen Jahre bisweilen abging. Ohne Kimmich gelangen hohe Siege in Topspielen – gegen Stuttgart (3:0) und Dortmund (4:0). Dennoch: Der Mittelfeldstar will sich nach AZ-Infos behaupten und über 2025 hinaus bei Bayern bleiben. Note 3

Leon Goretzka: Vor der Saison fast schon abgeschrieben, meldete sich der 28-jährige Nationalspieler zurück. Goretzka absolvierte 18 Pflichtspiele, erzielte dabei zwei Tore und legte zwei Treffer auf. Da geht freilich noch mehr. Tuchel war von Goretzkas Comeback beeindruckt, dessen Dynamik ist weiter ein Trumpf im Mittelfeld. Genauso Goretzkas Vielseitigkeit – denn er kann inzwischen auch Innenverteidiger spielen. Note 3

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Neuzugang Konrad Laimer liefert, Überraschung Aleksandar Pavlovic brilliert

Konrad Laimer: Der Österreicher, der von RB Leipzig kam, füllt genau die Rolle aus, die man sich von ihm erhofft hat: Er ist zuverlässiger Mannschaftsspieler, der konstant agiert. Und zwar sowohl im defensiven Mittelfeld als auch hinten rechts in der Viererkette. Technisch nicht immer überzeugend, aber wertvoll fürs Team. Note 3

Aleksandar Pavlovic: Was für ein Aufstieg des 19-Jährigen! Tuchel erkannte das Potenzial des Mittelfeldtalents früh in der Vorbereitung - und er gab ihm die Chance, weil kein weiterer Sechser verpflichtet wurde. Pavlovic brillierte in mehreren Partien, zuletzt gegen Stuttgart. Der Youngster sei "die Entdeckung", schwärmte AZ-Kolumnist Jean-Marie Pfaff: "Rotzfrech und munter drauf los, ohne Respekt vor großen Namen. Das hat mir sehr gefallen. Pavlovic gehört die Zukunft – und wenn er auf dem Boden bleibt, wird er eine große Konkurrenz für die Etablierten auf seiner Position sein." Note 2

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Thomas Müller mit letzten großen Plänen, Jamal Musiala der große Hoffnungsträger

Thomas Müller: Der Ur-Bayer bleibt, Müller verlängerte seinen Vertrag bis 2025, mit dem anvisierten Champions-League-Finale in München könnte seine große Karriere enden. Vorab gibt es aber noch einiges zu erledigen – auch in der zweiten Saisonhälfte. Müller, der in 19 Partien an neun Toren direkt beteiligt war, wird weiter gebraucht als Anführer auf und neben dem Platz. Mit Harry Kane versteht er sich prächtig. Note 3

Jamal Musiala: Bayerns Zehner, der am letzten Spieltag der Vorsaison das Tor zur Meisterschaft schoss, hatte Verletzungsprobleme. Wenn Musiala aber auf dem Spielfeld stand, zeigte er seine Klasse. Fünf Tore und drei Assists in 18 Partien, dazu etliche tolle Dribblings. Der 20-Jährige ist der große Hoffnungsträger der Münchner – und der deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-EM im Sommer. Note 2

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  • Südstern7 am 03.01.2024 17:38 Uhr / Bewertung:

    Ähnlich wie bei den Verteidigern kommt die Sportredaktion der AZ auf eine gute Bewertung der Akteure. Das sehe ich auch so.

    Dann frage ich mich aber, warum wir seit Sommer täglich mit Berichten versorgt wären, als würde beim FC Bayern alles aus dem Leim gehen. Kritik ist ja wünschenswert, damit keine Hofberichterstattung entsteht, aber man muss sich auch mal zurücklehnen, durchatmen und da große Ganze bewerten. Und da spielt der FC Bayern einen flotten und ansehnlichen Fußball.

    Der Trainer hat es eine Menge Zeit und Arbeit investiert um den Spielern das nagelsmannche Lotterleben abzugewöhnen. Die Arbeit hat sich gelohnt, denn die Bayern sind gut strukturiert und verfügen auch über mehrere Varianten ihr Spiel zu gestalten.

    In einem anderen Bericht habe ich gelesen, dass keine Mannschaft in der Bundesliga mehr Verletzte zu beklagen hätte. Na und? Krätzig und Pavlovic hatte keiner auf der Rechnung, die machen das prima, der Trainer hat sie aus der U19 bzw. U23 sehr gut integriert.

  • BingoMuc am 03.01.2024 17:14 Uhr / Bewertung:

    Note 3 nannte man früher befriedigend… also ganz ehrlich, ein Spieler mit Note 3 entspricht nicht dem Anspruch des FCB

  • Südstern7 am 03.01.2024 21:37 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von BingoMuc

    "Note 3 nannte man früher befriedigend… also ganz ehrlich ..."

    Das sehe ich nicht so.
    Es geht ja nicht darum die fußballerischen Qualitäten zu bewerten, sondern darum wie er der Mannschaft diente. Wenn also ein Spieler viele Ausfallzeiten durch Verletzungen hatte, dann war er eben nicht so wertvoll wie er sein könnte, schmälert aber keineswegs seine Fähigkeiten. Ein Torhüter, der nichts zu tun bekommt, kann auch nicht mit einer 1 bewertet werden.
    Im Übrigen hätte eine 3 beim FC Bayern beim VfL Bochum eher eine 2 zur Folge mit den gleichen Leistungen, weil dort die Ansprüche geringer sind.

    Ein Sportmagazin mit K vergibt halbjährlich Einordnungen von "Weltklasse" bis zu "im Blickfeld". Auch hier geht es nicht das Können zu bewerten, sondern die Effizienz für den Verein in diesen 6 Monaten. So fand sich selbst ein Gerd Müller mal unter "ferner liefen" wieder. Da war die Sache mit dem Wadenbeinbruch damals, so ist das eben dann. Dennoch zweifelt keiner an seiner Weltklasse.

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