Wegen Vidal: Völler stichelt gegen Rummenigge
München - War es Arturo Vidals Entscheidung, dem FC Bayern 2011 trotz vorheriger Zusage einen Korb zu geben - oder lag es an Vidals damaligem Klub Bayer Leverkusen, der den Chilenen nicht zum Liga-Rivalen nach München ziehen lassen wollte? Diese Frage sorgt weiter für Zündstoff.
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Nachdem Karl-Heinz Rummenigge den designierten Bayern-Neuzugang am Donnerstag entlastet und Leverkusen für den gescheiterten Transfer verantwortlich gemacht hatte, konterte nun Rudi Völler. Der Sportdirektor von Bayer Leverkusen sagte der "Bild"-Zeitung: "Vidal hat sich zwischen zwei Weltklasse-Vereinen für Juve festgelegt. Wenn Arturo nach München gewollt hätte, hätten wir uns auch mit den Bayern geeinigt."
Damit aber nicht genug. Völler stichelte weiter Richtung Bayern und Rummenigge: "Richtig ist, dass wir Arturo damals nicht gerne innerhalb der Liga transferieren wollten. Deswegen haben wir lieber das gleichwertige Angebot aus Turin angenommen. Ist doch aber schön, dass sich bei den Bayern wieder alle lieb haben, wenn Vidal jetzt kommt. Dann hat er offensichtlich inzwischen den Charakter, den die Münchner ihm damals abgesprochen haben.“
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Hintergrund: Rummenigge hatte Vidal nach dem geplatzten Wechsel 2011 schlechte Manieren vorgeworfen. Er sagte damals: "Solche Spieler möchte ich nicht beim FC Bayern haben. Ich möchte ihm gratulieren: Er hat sich für den besten Klub entschieden, der zu ihm passt. Angesichts der sportlichen Erfolge und juristischen Probleme von Juve in den letzten Jahren ist damit alles gesagt."
Inzwischen hat der Bayern-Boss seine Meinung aber geändert, will Vidal unbedingt nach München holen. Bayerns Technischer Direktor Michael Reschke, der 2011 noch Manager in Leverkusen war, habe ihn über den tatsächlichen Ablauf der Transferposse aufgeklärt und Vidal in Schutz genommen. Völler erinnert sich offenbar anders an diese Geschichte.