Torwartwechsel bei Bayern: Jonas Urbig und die Zukunft nach Neuer

München - Das erlebt man auch nicht alle Tage beim FC Bayern: Gleich vier Torhüter – Manuel Neuer, Jonas Urbig, Sven Ulreich und Daniel Peretz – kamen in dieser Saison in Pflichtspielen für die Münchner zum Einsatz, das Quartett teilte sich die insgesamt 32 Gegentreffer in der Bundesliga untereinander auf. Letztmals gab es so wenige Tore der Gegner übrigens in der Spielzeit 2019/20 unter dem damaligen Erfolgscoach Hansi Flick.
Heißt also: Gut pariert! Im ersten Teil der AZ-Saisonzeugnisse sind die Bayern-Torhüter dran.
Manuel Neuer: Rückkehr des Kapitäns beim FC Bayern
MANUEL NEUER NOTE 3: Bei der launigen Meisterfeier im Zenith in Freimann war es der Kapitän, der die Sause eröffnete. "Wir wollten die Schale endlich wieder nach München holen. Das ist uns gelungen", rief Manuel Neuer den Fans zu.
Und was folgte, war eine der größeren und emotionaleren Partys der vergangenen Jahre. Neuer selbst war super drauf – wie auch einen Tag später beim Empfang im Rathaus. Der 39-Jährige kehrte im Saisonfinale rechtzeitig auf den Platz zurück, um seine zwölfte Meisterschaft zu zelebrieren. Nur eine Schale fehlt ihm zu Rekordhalter Thomas Müller. Und Neuer hat seinen Vertrag ja bis 2026 verlängert.

Insgesamt war es für den Keeper eine komplizierte, von Verletzungen geprägte Saison. 15 Partien verpasste Neuer wegen Oberschenkelproblemen, eines Rippenbruchs und eines Muskelfaserrisses in der Wade.
Besonders bitter: Die Wadenverletzung, die sich Neuer im Champions-League-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen zuzog – beim Jubeln. Neuer fiel in der wichtigsten Phase der Saison aus, kehrte erst ganz am Ende zurück. Wenn Neuer fit war, zeigte er meist gute Leistungen. Er bleibt die Nummer eins.
Jonas Urbig: Die Zukunft im Tor des FC Bayern
JONAS URBIG NOTE 2: Was für eine Saison für den 21-Jährigen: Urbig kam im März für den verletzten Neuer ins Tor – und löste diese schwierige Aufgabe sehr routiniert und souverän. Speziell in der Champions League zeigte Urbig sein Potenzial, er ist die große Zukunftshoffnung im Bayern-Tor. In der neuen Saison, das kündigte Platzhirsch Neuer bereits an, wird Urbig einige Einsätze bekommen. Neuer schätzt den jungen Kollegen, das Torwartteam harmoniert.
Übrigens: Urbig, der in der Hinrunde noch beim 1. FC Köln spielte, schaffte ein seltenes Kunststück: Er wurde als erst dritter Spieler parallel Meister der 1. und 2. Liga. Viele weitere Trophäen sollen folgen – vielleicht schon bald als Bayerns Stammtorhüter.
Sven Ulreich und Daniel Peretz: Loyalität und Zukunftsfragen beim FC Bayern
SVEN ULREICH NOTE 3: Bayerns stets loyaler und wertvoller Ersatzmann stand eine Zeit lang nicht zur Verfügung aus privaten Gründen. Insgesamt kam "Ulle" auf je einen Einsatz in der Bundesliga und Champions League, kassierte dabei zwei Gegentore. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, noch ist keine Entscheidung gefallen. Tendenz: Ulreich verlängert wie Neuer bis 2026.
DANIEL PERETZ NOTE 3: Der Israeli spielte für Bayern dreimal in der Bundesliga, einmal im DFB-Pokal und einmal in der Champions League, dabei kassierte er sieben Gegentore. Peretz wird intern geschätzt, doch der 24-Jährige hat nach der Urbig-Verpflichtung kaum Chancen, die Nummer eins zu werden. Daher könnten sich die Wege im Sommer trennen.
Eine Leihe ist bei Peretz genauso denkbar, wie ein Verkauf. Alexander Nübel ist für eine weitere Saison an den VfB Stuttgart verliehen.