Stille, Ironie und Lacher bei FC-Bayern-Star Serge Gnabry
München - Serge Gnabry musste schmunzeln, sich zurückhalten, nicht laut loszuprusten. Auf die Frage eines TV-Reporters, wie denn die kommunikative Abstimmung im Angriff ohne Lautsprecher Thomas Müller so laufe angesichts der doch eher leisen Vertreter ihrer Zunft um Jamal Musiala, Leroy Sané, Kai Havertz und eben Gnabry. Wer gibt die Kommandos? Wie wird das festgelegt? Gewürfelt? Schnick-Schnack-Schnuck? "Da war ein bisschen viel Ironie von dir in der Frage", entgegnete der 27-Jährige höflich.
Gnabry über Thomas Müller: "Wir werden ihn brauchen"
Zur Ehrenrettung des geschätzten TV-Kollegen sei gesagt, dass es lediglich ein Versuch war, eine nicht gar so routinierte Antwort des Bayern-Profis zu erhalten. Die kam dann, mit kurzer Verzögerung, als sich Gnabry wieder gesammelt hatte: "Wir haben es bei Bayern zuletzt auch gut hinbekommen, als Thomas nicht da war. Ich glaube, wir versuchen alle Verantwortung zu übernehmen in der Offensive. Auch wenn es bei ihm vielleicht etwas mehr auffällt, weil er viel gestikuliert und redet, Anweisungen gibt." Gnabry weiß aber auch: "Wir werden ihn brauchen."
Gnabry als Stümer? "Wäre für mich auch eine Option"
Wie Gnabrys Tore, der in 36 Länderspielen 20 Mal getroffen hat, was die beste Quote im Katar-Kader des DFB ist. Aber gilt das Versprechen von Ex-Bundestrainer Joachim Löw ("Gnabry spielt immer") auch unter Hansi Flick? "Ich spüre sehr viel Vertrauen bei Hansi, auch wenn ich schon mal von der Bank kam und meine Stammplatzgarantie damit weg ist. Ich kenne ihn ewig. Er weiß, was er an mir hat. Es ist ja bekannt, dass ich am liebsten hinter der Spitze spiele. Aber auch auf den Außen fühle ich mich wohl."
Und im Sturmzentrum? "Die Neun wäre für mich auch eine Option – bevor ich auf der Bank sitze." Gelächter. Pause. Gnabry: "Kleiner Spaß."