Pleite in Villarreal: Bayern und das Hoffen auf Besserung

Nach der enttäuschenden Vorstellung der Bayern bei der 0:1-Pleite im Viertelfinale der Champions League in Villarreal setzt man auf eine Trotzreaktion in München. "Werden ein anderes Gesicht zeigen."
Patrick Strasser |
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"Eine außerplanmäßige Niederlage", sagt der frustrierte Thomas Müller nach der 0:1-Niederlage in der Champions League bei Villarreal.
"Eine außerplanmäßige Niederlage", sagt der frustrierte Thomas Müller nach der 0:1-Niederlage in der Champions League bei Villarreal. © Nicola Mastronardi/LPS via ZUMA Press Wire/dpa

München/Villarreal - Dass dieses Viertelfinale gegen den FC Villarreal zu einem sehr engen Nadelöhr werden würde, hatten die Verantwortlichen des FC Bayern insgeheim befürchtet, aber doch nicht wirklich geglaubt.

Doch die Spanier, ausgestattet mit einem leidenschaftlichen David-gegen-Goliath-Gen, verstehen es, das Spielfeld so eng zu machen wie es die schmalen Gassen sind rund um die mitten in einem Wohnviertel des Städtchens gelegene Mini-Arena. Als sich die Mannschaftsbusse ihren Weg durch die gelbe Fanmenge suchten, konnten Anwohner von ihren Balkonen nach den Seitenspiegeln greifen.

Für den FC Bayern steht ein weiteres Saisonziel auf der Kippe

Im stimmungsvollen "Estadio de la Cerámica" sorgt das Team des FC Villarreal dafür, dass das Selbstvertrauen der Gäste brüchig wird. Es herrschte eine Atmosphäre wie bei einer Pokal-Begegnung. Hier können Träume zerbrechen. Für die Bayern steht nach der 0:1-Pleite im Viertelfinal-Hinspiel nach dem DFB-Pokal-Desaster im Herbst (0:5 im Oktober in Gladbach) ein weiteres Saisonziel auf der Kippe.

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Ein Aus gegen das allseits geschätzte, weil niedliche, aber äußerst wehrhafte "gelbe U-Boot" kann man sich in München nicht erlauben. In den letzten Champions-League-K.o.-Runden scheiterte Bayern (abgesehen vom Triumph 2020 in Lissabon) an europäischen Schwergewichten wie Paris St.-Germain, dem FC Liverpool oder den spanischen Granden Real Madrid (mehrfach), Atlético Madrid und FC Barcelona.

Bayern hätte noch deutlich höher verlieren können

Nun das Aus gegen David Villarreal? Nicht mehr undenkbar. Vor allem, weil die erste Auswärtspleite in der Königsklasse nach viereinhalb Jahren und 22 ungeschlagenen Spielen deutlich höher hätte ausfallen können. Man sei "mit dem 1:0 noch gut bedient" gewesen, stellte Joshua Kimmich zurecht fest.

"Das ist eine außerplanmäßige Niederlage", ordnete Thomas Müller das Geschehen ein und meinte mit einem Anflug von Karl-Valentin-Sprech: "Wir haben nicht das Spiel abliefern können, das wir wollten. Grundsätzlich wollten wir, konnten aber nicht." Seine Vermutung: "Vielleicht hat die Spritzigkeit gefehlt."

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Anfang April? Wenn es in der entscheidenden Saisonphase um alles geht? Merkwürdig. Vorstandsboss Oliver Kahn machte sich am Donnerstag bei Twitter Luft und schrieb: "Ein enttäuschender Abend in Villarreal. Gestern hat die Mannschaft alles vermissen lassen, was sie sonst so stark macht. Trotzdem haben wir noch alles in der Hand, im Rückspiel muss aber eine andere Leistung her!" Mit Ausrufezeichen. Kimmich meinte: "Ich bin mir sicher, dass wir im Rückspiel ein anderes Gesicht zeigen werden."

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Müller: "Wir wollen im Rückspiel zurückschlagen"

Reine Mia-san-Mia-Rhetorik oder begründete Zuversicht? Kann angesichts der matten Leistung nicht sein. "Wir wissen es einzuschätzen", beschwichtigte Müller, "nächste Woche haben wir ein Heimspiel. Die Hälfte ist gespielt und wir liegen 0:1 zurück. Wir werden uns aufrappeln, am Samstag wollen wir in der Liga gewinnen (gegen den FC Augsburg, d. Red.) und dann geht es weiter. Wir wollen im Rückspiel zurückschlagen." Um zum 21. Mal in der Vereinsgeschichte ins Halbfinale des wichtigsten europäischen Wettbewerbs einzuziehen. Es regiert das Prinzip Hoffnung, gespeist aus Trotz.

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"Dadurch, dass es nur ein 1:0 ist, lebt auch die Zuversicht fürs Rückspiel", sagte Nagelsmann, der wie schon nach dem 1:1 im Achtelfinal-Hinspiel bei RB Salzburg etwas kleinlaut wirkte. Nun ist seine Coaching-Expertise fürs Rückspiel gefragt.

Auch damit sein Name nicht ewig in den bayerischen Geschichtsbüchern genau damit verbunden sein wird, dass die Bayern in der Debütsaison des 34-Jährigen am gelben U-Boot scheiterten. Als die Bayern letztmals in einem K.o.-Duell auswärts verloren (0:1 bei Atlético Madrid, Halbfinale 2016), scheiterten sie trotz eines 2:1-Erfolgs im Rückspiel in der Allianz Arena – wegen der Auswärtstore-Regel.

Das zumindest kann ihnen nicht passieren. Die wurde abgeschafft. Ein Lichtblick für die Münchner: Denn nun würde jeder Sieg mit einem Tor Vorsprung eine Verlängerung bedeuten. Für das ganz enge Nadelöhr ins Halbfinale.

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