Mia san dran!

Natürlich sind die Bayern betrübt. Aber schon im Moment der Niederlage richten sie den Blick nach vorn und peilen neue Ziele an:die nächsten zwei Champions-League-Endspiele.
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Mark van Bommel mit der Meisterschale
dpa Mark van Bommel mit der Meisterschale

MADRID/MÜNCHEN - Natürlich sind die Bayern betrübt. Aber schon im Moment der Niederlage richten sie den Blick nach vorn und peilen neue Ziele an:die nächsten zwei Champions-League-Endspiele.

Dass Karl-Heinz Rummenigge seine Bankettrede nach dem 0:2 gegen Inter Mailand ausgerechnet im Saal „Barcelona“ des Mannschaftshotels „Eurostars-Madrid Tower“ hielt, war natürlich Zufall. Der Vorstands-Chef erinnerte an das Bayern-Team des Jahrgangs 1999, das nach dem 1:2 gegen Manchester United zwei Jahre später gegen Valencia Versäumtes nachholte. „Lasst es uns so machen wie 1999“, rief Rummenigge den der niedergeschlagenen Mannschaft und den rund 800 VIPs zu, „damals sind die Spieler am Boden gelegen, wieder aufgestanden und haben nach dem Urlaub von Neuem angefangen.“

Auch der Bayern-Jahrgang 2010 wird sicher nicht am Boden liegen bleiben, dafür wird Trainer Louis van Gaal schon sorgen. Rummenigge gab jedenfalls schon mal die Ziele der kommenden Spielzeiten vor: „Wir haben zwei Jahre mit tollen Endspielorten vor uns, 2011 London, 2012 München. Ich wünsche uns, dass wir 2012 noch mal im Finale stehen und es dann packen.“

Ein Champions-League-Sieg im eigenen Stadion – so hatte sich Real Madrid das auch vorgestellt. Doch die Gefahr, dass sich der FC Bayern wie Spaniens Nobelklub zum FC Größenwahn wandelt, ist gering.

Vielmehr haben die Münchner nach einer Saison mit zuweilen glücklichen Siegen ein Ziel fest im Blick: die europäische Spitze – und das dauerhaft. Man habe „Lunte gerochen“, gab der Bayern-Boss zu und versprach am Tag darauf den Fans auf dem Marienplatz: „Liebe Bayern, wir werden alles tun, dass die Mannschaft besser wird und wir in den nächsten Jahren wieder in einem Finale stehen und dann den Pokal auch mitbringen.“ Auf bairisch: Mir san dran!

Das Vertrauen der Chefs in den aktuellen Kader ist groß. Der Kern der Truppe bleibt zusammen; nur Michael Rensing und Andreas Görlitz werden den Verein verlassen. Der Verbleib des enttäuschten Hamit Altintop ist noch offen.

Der mit dem Prozesstrainer van Gaal eingeschlagene Weg hat sich als der richtige erwiesen. Van Gaal weiß um seinen schwierigen Charakter: „Die Spieler hatten es diese Saison nicht einfach“, gab er zu, „ich bin nicht ein sehr freundlicher Trainer. Ich bin auch nicht ein geduldiger Trainer.“

Um dem erklärten Ziel, dauerhaft in Europas Spitze mitspielen, nahe zu kommen, muss am Kader nachgebessert werden. Die Milito-Tore ließen die nicht zum ersten Mal in dieser Saison düpierte Innenverteidigung schlecht aussehen, und in der Offensive gelang es eigentlich nur Arjen Robben, die Mailänder in Verlegenheit zu bringen. Dass trotz der Rückkehr des Van-Gaal-Transfers Edson Braafheid ein hochkarätiger Außenverteidiger benötigt wird, gab Bayern-Präsident Uli Hoeneß in der „SZ“ zu: „Den suchen wir. Wir haben den passenden noch nicht gefunden. Wenn wir einen super rechten Verteidiger finden, wird Lahm halt wieder links spielen."

Wie und wo van Gaal den Rückkehrer Toni Kroos einbaut, wird ebenso spannend zu beobachten sein wie die Situation im Sturm, wo sich die Nationalstürmer Mario Gomez und Miroslav Klose nicht dauerhaft mit Bankplätzen zufrieden geben werden. Die WM in Südafrika dürfte den beiden sehr gelegen kommen: endlich mal Spielpraxis sammeln – für die nächste Bayern-Saison. Thomas Becker

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