Löws Sinneswandel in der Causa Müller: Jogis Schleichweg
Heureka! Nun hat Joachim Löw also doch noch einen Weg gefunden, Thomas Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng ohne Gesichtsverlust zurück in die Nationalmannschaft zu lotsen.
Allerdings handelt es sich dabei - wohl um die eigene Sturheit bei diesem Thema zu kaschieren - um einen Schleichweg. Und der heißt: Corona. Durch die Pandemie, so der Bundestrainer im "Kicker", sei die von ihm forcierte personelle Erneuerung im deutschen Team ins Stocken geraten. Deshalb sehe er nun "besondere Umstände", die "eine Unterbrechung des Umbruchs" und damit ein Comeback des Trios rechtfertigen könnten.
Thomas Müller spielt eine herausragende Saison
Hätte, könnte, wäre, sollte! Löw wäre nicht Löw, wenn er sich bereits jetzt festlegen würde, seine Aussagen sind eine vage Absichtserklärung - mehr nicht!
Löw ist allerdings positiv anzurechnen, dass er mit seinen 61 Jahren mittlerweile wohl erkannt hat, dass er das Thema Müller & Co. nicht mehr länger aussitzen kann. Mit jeder Gala-Vorstellung des bayerischen Raumdeuters - und davon gab es viele in den letzten Monaten - wird es schwieriger, auf dessen Dienste bei der anstehenden Europameisterschaft zu verzichten. Zumindest dann, wenn es nach wie vor der Anspruch des DFB sein sollte, dass in der Nationalmannschaft auch die besten deutschen Spieler versammelt sind.
Joachim Löws Schleichweg wird zum Holzweg
Ob sich Müller, Hummels und Boateng auf diesen Plan einlassen? In einer Botschaft ist der Bundestrainer nämlich erstaunlich klar: "Wenn man den Umbruch bei der EM unterbricht, sollte man ihn nach dem Turnier auf jeden Fall fortsetzen." Heißt übersetzt: Ich brauche Euch jetzt, aber eine Perspektive habe ich für Euch nicht. So aber wird Löws Schleichweg zum Holzweg.