Kommentar

Löws Sinneswandel in der Causa Müller: Jogis Schleichweg

Der Sport-Vize der AZ, Krischan Kaufmann, über Löws Sinneswandel bei den ausgebooteten Alt-Stars Müller, Hummels und Boateng.
Krischan Kaufmann
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Heureka! Nun hat Joachim Löw also doch noch einen Weg gefunden, Thomas Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng ohne Gesichtsverlust zurück in die Nationalmannschaft zu lotsen.

Allerdings handelt es sich dabei - wohl um die eigene Sturheit bei diesem Thema zu kaschieren - um einen Schleichweg. Und der heißt: Corona. Durch die Pandemie, so der Bundestrainer im "Kicker", sei die von ihm forcierte personelle Erneuerung im deutschen Team ins Stocken geraten. Deshalb sehe er nun "besondere Umstände", die "eine Unterbrechung des Umbruchs" und damit ein Comeback des Trios rechtfertigen könnten.

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Hätte, könnte, wäre, sollte! Löw wäre nicht Löw, wenn er sich bereits jetzt festlegen würde, seine Aussagen sind eine vage Absichtserklärung - mehr nicht!

Löw ist allerdings positiv anzurechnen, dass er mit seinen 61 Jahren mittlerweile wohl erkannt hat, dass er das Thema Müller & Co. nicht mehr länger aussitzen kann. Mit jeder Gala-Vorstellung des bayerischen Raumdeuters - und davon gab es viele in den letzten Monaten - wird es schwieriger, auf dessen Dienste bei der anstehenden Europameisterschaft zu verzichten. Zumindest dann, wenn es nach wie vor der Anspruch des DFB sein sollte, dass in der Nationalmannschaft auch die besten deutschen Spieler versammelt sind.

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Ob sich Müller, Hummels und Boateng auf diesen Plan einlassen? In einer Botschaft ist der Bundestrainer nämlich erstaunlich klar: "Wenn man den Umbruch bei der EM unterbricht, sollte man ihn nach dem Turnier auf jeden Fall fortsetzen." Heißt übersetzt: Ich brauche Euch jetzt, aber eine Perspektive habe ich für Euch nicht. So aber wird Löws Schleichweg zum Holzweg.

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2 Kommentare
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  • Leserin am 03.03.2021 22:12 Uhr / Bewertung:

    Woher soll eine Perspektive für die 3 alten Herren denn herkommen? Werden sie dann nach der Rückkehr in die Nationalmannschaft dann jedes Jahr jünger statt älter?
    Die Ausrede ist allerdings sehr mutig. Der Fussball geht trotz Corona weiter als wäre nichts gewesen. Nur das Publikum wird nicht gebraucht. Gerald fliesst durch das Fernsehen und Internet genug. Und unser Bundesjogi begründet seine Meinungsäußerung mit der Pandemie. Da helfen meinem Logikzentrum auch keine Überstunden!

  • Südstern7 am 04.03.2021 07:28 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Leserin

    " Da helfen meinem Logikzentrum auch keine Überstunden!"
    Mir auch nicht zwinkern

    Zuzugeben, dass man sich in einer Einschätzung geirrt hat beweist durchaus Größe! Aber dann muss man das auch anders begründen und nicht sagen, dass man diese Spieler eigentlich nicht braucht, aber durch die Pandemie müsse man usw usw ...

    Glaubt denn der Jogi ernsthaft, dass er mit dieser Sprache seine Spieler begeistern kann? Den Jungen hat er Hoffnung gemacht und setzt wieder die Alten vor ihre Nasen und den Alten gibt er zu verstehen, dass er lieber auf sie verzichtet hätte. Diese Entscheidung, oder besser gesagt diese Begründung der Entscheidung, wird zum Bumerang für Löw werden. Wischi-waschi statt klarer Ansagen! Bei der nächsten spielerischen Krise werden ihn die Medien nicht mehr stützen, garantiert.

    Ich fand die Entscheidung falsch die 3 zu ignorieren, aber gut - er muss das verantworten. Aber sie nun halbherzig und überzeugungslos zurück zu nehmen ist eine desaströse Entscheidung.

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