Lahm: "Gold steht für Erfolg"

Der FC Bayern präsentiert sich künftig in rot-goldenen „Mia san mia”-Dressen und plant mit Torwart Neuer. Für Ex-Coach van Gaal gibt’s weiter Häme.
von  Patrick Strasser

Der FC Bayern präsentiert sich künftig in rot-goldenen „Mia san mia”-Dressen und plant mit Torwart Neuer. Für Ex-Coach van Gaal gibt’s weiter Häme

MÜNCHEN Die Frage musste ja kommen. Da wurde bekannt gegeben, dass der Ausrüster- und Sponsorenvertrag mit Adidas von 2012 bis 2020 verlängert wird, da wurden die neuen Heimtrikots im Ehrengastbereich der Allianz Arena präsentiert – doch was wird aus Manuel Neuer, dem Schalker Nationalkeeper, dem Torhüter ante portas?

Welche Farbe das Torwartdress Neuers ab Juli denn haben werde? Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsboss, parierte: „Wir tun gut daran, diese Personalie nicht zu offensiv zu kommentieren.” Klar, es sickerte auch so schon durch, dass der FC Bayern bereit ist, eine hohe zweistellige Ablösesumme für einen Vierjahresvertrag ab Juli zu bezahlen. „Wir möchten ganz bewussden FC Schalke vor dem wichtigen Champions-League-Halbfinale nicht stören”, sagte Rummenigge noch. Mit anderen Worten: Verhandelt wird erst nach Neuers Gastspiel in München (30. April) und dem Rückspiel in Manchester am 4. Mai. Sportdirektor Christian Nerlinger übrigens hatte die Trikot-Frage am Abend zuvor beantwortet: „Im roten Trikot hat er mir mit Abstand am besten gefallen.”

Die Feldspieler treten ab der kommenden Saison in rot-gold an, die Adrenalin-Premiere auf dem Rasen feierte das neue Dress am 14. Mai im letzten Heimspiel gegen Stuttgart. Die Idee für das Design geht, laut Uli Hoeneß, auf Uli Hoeneß zurück. „Ich habe so ein ähnliches Shirt mal in Dubai gesehen, habe es – wie ich das häufig mache – mitgebracht und die Spezialisten von Adidas haben es dann veredelt. Mir gefällt es super.”

Das Trikot erinnert an Welt- und Europameister Spanien, allerdings würden sich die Iberer nicht „Mia san mia” als Leitmotiv in den Kragen sticken lassen. „Das Trikot ist sehr edel”, sagte Kapitän Philipp Lahm, „Gold steht für Erfolg, also passt es perfekt zum FC Bayern.” Die Vorlage nutzte Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger: „Ich hoffe nächstes Jahr auf eine goldene Saison.”

Dieses Jahr reicht es wohl nur für Bronze, Platz drei. Damit es nicht Blech wird, muss der eine Punkt vor Hannover verteidigt werden. „Wir haben gute Voraussetzungen geschaffen und nun alles selbst in der Hand”, sagte Rummenigge, „wir haben beim 5:1 gegen Leverkusen gesehen, welche Qualität in der Mannschaft steckt. Von oben hat das ausgesehen wie eines der besten Saisonspiele, dabei hatten wir nur etwas mehr als 40 Prozent Ballbesitz. Daran sieht man: Dominanz ist relativ, wichtig ist der Erfolg.” Eine feine Spitze. Denn: Für Dominanz und penetranten Ballbesitz-Fußball stand der entlassene Louis van Gaal, für den Erfolg im Endspurt Interims-Coach Andries Jonker – so das Wunschdenken.

Van Gaal wird sicher kein Trikot zugeschickt bekommen, seit der Entlassung am 9. April gab es keinerlei Kontakt mehr zum Holländer. „Warum denn auch?”, antwortete Hoeneß. 

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