Lahm: Gelbe Karte für den Göttergott der Bayern

Gegen die Eintracht wird Philipp Lahm nach einem taktischen Foul verwarnt – es ist seine erste Karte seit über einem Jahr. „Das kann passieren“, kommentiert Bayerns Kapitän das seltene Malheur.
Patrick Strasser |
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Kassierte die 21. gelbe Karte in 343 Bundesliga-Spielen: Bayerns Philipp Lahm (l.) gegen Eintracht Frankfurts Stefan Aigner.
imago Kassierte die 21. gelbe Karte in 343 Bundesliga-Spielen: Bayerns Philipp Lahm (l.) gegen Eintracht Frankfurts Stefan Aigner.

München - Bayerns Fußballgott erhielt eine Pause. David Alaba (23) saß in Frankfurt auf der Ersatzbank, sollte sich im Idealfall 90 Minuten als Zuschauer erholen. Alaba spielt sonst immer – egal wo. „David Alaba ist unser Gott. Er hat schon fast alle zehn Positionen gespielt“, sagte Trainer Pep Guardiola über den Österreicher. Linksverteidiger, linker Innenverteidiger, zentral vor der Abwehr, linkes offensives Mittelfeld – so die häufigsten Einsatzgebiete Alabas. Der Mann ist viel zu vielseitig.

Am Freitagabend verteidigte Rafinha links, doch als ein Unentschieden drohte, stellte Guardiola um und brachte erst Thomas Müller für Rafinha. Durch den Wechsel nach 51 Minuten musste Philipp Lahm, der Kapitän, von der rechten auf die linke Abwehrseite wechseln. Alaba blieb draußen. Wenn Alaba Peps „Gott“ ist, dann ist Lahm (31) Bayerns „Zeus“, der Gott der Götter. Auch er kennt nahezu alle Positionen im Feldspieler-Repertoire.

Nur ein Mittelstürmer, das ist Lahm nicht wirklich. Der Eintracht-Riegel war einfach nicht zu knacken, Bayern rannte verzweifelt an. Guardiola brachte schließlich Thiago und dann nach 76 Minuten Alaba für Lahm. Gott für Göttergott. Die linke Seite brauchte eine Auffrischung, auch weil Lahm aktuell nicht seine beste Saison spielt.

Nicht nur das. Der Wechsel sollte Lahm auch vor einer möglichen Gelb-Roten-Karte bewahren. Denn mit ihren Kontern über rechts, über Stefan Aigner waren die Frankfurter hin und wieder tatsächlich gefährlich. Und Lahm hatte schon Gelb. In Minute 69 war in der „Commerzbank Arena“ fast Unfassbares passiert. Der Bayern-Kapitän hatte ein Foul begangen. Ein taktisches, cleveres Foul, weil ihm eben jener Aigner hinterrücks entwischt war. Ein Foul – na und? Nein, ein Lahm-Foul. So selten wie ein Neuer-Tor.

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Es war Lahms erstes Vergehen in der Bundesliga seit über einem Jahr, seit dem 23. September 2014 beim 4:0 im Heimspiel gegen Paderborn. Dazwischen lagen 24 Partien ohne Foul – so wenige, weil er von Mitte November 2014 bis Mitte März 2015 nach seinem Fußbruch verletzt gefehlt hatte. Und so riss mit dem 0:0 in Frankfurt nicht nur Bayerns Siegesserie, sondern auch Lahms unglaubliche Fairness-Serie.

„Das kann passieren“, kommentierte er die Nachricht nüchtern, „es war ja nicht meine erste Gelbe Karte in der Karriere.“ Nein, die 21. in 343 Bundesliga-Partien für die Bayern und den VfB Stuttgart (2003-05). Lediglich in jedem 16. Spiel sieht Lahm also Gelb. Wenn er immer spielt, kommt er demnach auf eine Verwarnung pro Hinrunde. Mehr als drei pro Saison gab’s nie. Und im DFB-Trikot kassierte der Münchner bei 113 Einsätzen bis zum WM-Titel von Rio letzten Sommer auch nur elf Gelbe Karten. Und Rot? Ach was! Nie!

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„Philipp Lahm ist Wahnsinn“, sagt Guardiola stets. Einmal adelte er ihn als „intelligentesten Spieler, den ich je in meiner Karriere trainierte habe“.   

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