Krise des FC Bayern zeigt, wie wertvoll ist die Südkurve für die Münchner ist

Die Krise beim FC Bayern München spitzt sich nach dem mageren 1:1 gegen den SC Freiburg weiter zu. Kritik kommt von allen Ecken und Enden. Gerade in dieser schwierigen Zeit zeigt sich, dass auf die treuesten Fans des deutschen Rekordmeisters, die Südkurve, absolut Verlass ist.
Christina Stelzl
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München – "Für die Scheiß-Stimmung seid ihr verantwortlich. Das Stadion hat 350 Millionen gekostet – das ist mit 7 Euro Eintritt nicht zu finanzieren". Die legendären Worte von Bayern-Präsident Uli Hoeneß in Richtung Südkurve haben in München und darüber hinaus längst Kultstatus erreicht.

Das Verhältnis der Ultras zu den FCB-Bossen ist seit jeher nicht das Beste. Doch dabei zeigt sich besonders in Zeiten der Krise: Auf die Südkurve ist immer Verlass und diese mehr als nur die "7 Euro Eintritt" wert.

Die Bayern-Krise spitzt sich zu

Es kriselt beim FC Bayern wie lange nicht. Nach dem erneut enttäuschenden Auftritt gegen den SC Freiburg (1:1) kommt von allen Ecken und Enden Kritik. Auch in der Mannschaft selbst ist die Stimmung derzeit nicht die Beste. Neben unzufriedenen Spieler, machen jetzt sogar auch Spieler-Frauen, wie explizit Lisa Müller in ihrem Instagram-Post, ihrem Unmut Luft.

In der Allianz Arena war die Stimmung am Samstag auch nicht viel besser. Bereits in der Pause gab es gegen Freiburg vereinzelte Pfiffe zu vernehmen. Verantwortlich dafür: hauptsächlich die Haupttribüne und Gegengerade. Aus dem Münchner Süden hingegen gab es über die volle 90 Minuten Unterstützung.

Südkurve feiert Bayern nach Abpfiff

Mehr noch: Als der Freiburger Lucas Höler in der 89. Minute zum 1:1 traf, skandierten die Fans im Süden lautstark, "Bayern, Bayern" und versuchten so das ganze Stadion mitzureißen. Eine Mammut-Aufgabe!

Reihenweise verließen die Münchener Zuschauer, wie üblicherweise, ab der 75. Minute die Arena, um pünktlich zum Abpfiff im warmen Auto zu sitzen und dem Endlos-Stau in den Parkhäusern der Arena zu entgehen.

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Umso bemerkenswerter reagierten die Hardcore-Fans des deutschen Rekordmeister auch nach Spielende. Anstatt ihr Team auszupfeifen, feierte die Südkurve ihre, sich gerade am Tiefpunkt befindende, Mannschaft und bedachte sie mit aufmunternden Fangesängen. Es wirkte fast so, als hätte Bayern gerade das Spitzenspiel kommende Woche gegen Borussia Dortmund gewonnen.

Kimmich und Hummels von Bayern-Fans begeistert

Bereits nach dem desaströsen 0:3 gegen Borussia Mönchengladbach Anfang Oktober ließen die Fans im Süden den FC Bayern nicht im Stich. De Spieler wurden von der Südkurve beklatscht und besungen. "Nach dem Spiel in der Südkurve war es überragend, wie die Fans reagiert haben. Jetzt müssen wir dieses Vertrauen zurückzahlen", meinte Joshua Kimmich über die Reaktion der Fans.

Auch Mats Hummels konnte dem nur zustimmen: "Tolle Reaktion von unseren Fans nach dem Spiel in der Kurve – vielen Dank dafür", postete der Innenverteidiger nach dem Spiel auf Twitter.

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Welch großen Wert die Südkurve für die Bayern-Spieler hat, zeigt auch die emotionale Rede von Bastian Schweinsteiger nach seinem Abschiedsspiel in der Allianz Arena. "Vielen Dank, dass ihr mich so toll empfangen habt. Ich bin einer von euch und werde das immer bleiben. Meine Vergangenheit gehört immer dem FC Bayern. Ohne euch wäre ich niemals hier", richtete der "Fußballgott" seine Worte in Richtung Südkurve.

Südkurve auch politisch für Bayern von Bedeutung

Aber nicht nur sportlich hat Münchens Süden eine enorme Bedeutung für den Rekordmeister, auch politisch setzen sich die Ultras vehement für das Wohl ihres Vereins ein. Seit Jahren zeigen die Fans zum Beispiel ihren Unmut über die Trikotfarben der Münchner und gründeten die Fan-Initiative "Die Clubfarben sind rot und weiß". Zuletzt war dies nicht nur im Stadion zu sehen, sondern auch in ganz München mit einer spektakulären Plakataktion an Litfaßsäulen und Bushaltestellen. Und auch die geplante "Super League" stößt bei den Ultras des FCB auf Gegenwind. Erst gegen Freiburg protestierte die Südkurve mit Spruchbändern gegen das angebliche Wettkampfformat.

Wie es beim FC Bayern in Zukunft weiter geht, ob mit Niko Kovac oder ohne ihn? Eins ist aber sicher: Die Südkurve wird auch in schwierigen Phasen weiter hinter ihrer Mannschaft stehen.

Lesen Sie hier: Warum das Kimmich-Experiment schief ging

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