Jérôme gegen Kevin-Prince Boateng: Kein Brüderduell im DFB-Pokalfinale

Im Finale des DFB-Pokals wird es voraussichtlich nicht zum Brüderduell kommen. Jérôme fehlt im Finale gegen Halbbruder Kevin-Prince. Für die beiden eine "traurige Geschichte".
von  Maximilian Koch
Jérôme Boateng und Kevin-Prince Boateng: Im DFB-Pokalfinale wird wohl nur Kevin-Prince (re.) spielen.
Jérôme Boateng und Kevin-Prince Boateng: Im DFB-Pokalfinale wird wohl nur Kevin-Prince (re.) spielen. © Augenklick/firo

Berlin - Es war der große Traum der Boateng-Brüder: Kevin-Prince (31), der Ältere der beiden, der Anführer von Eintracht Frankfurt, gegen Jérôme (29), den Weltmeister, den Abwehrstar des FC Bayern. Und das im Pokalfinale in Berlin – in der Geburtsstadt der Boatengs.

Doch aus der schönsten Geschichte rund ums Cup-Endspiel wird nichts: Bayerns Jérôme Boateng arbeitet nach seinem Muskelbündelriss, erlitten im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid, gerade am Comeback, er wird nicht rechtzeitig fit. Zumindest bis zum WM-Start will er in Form kommen.

Kevin-Prince: Jérômes Boatengs Verletzung gut für Frankfurt

Und so wird nur Kevin-Prince in Berlin auf dem Platz stehen. "Für die Familie Boateng ist das eine traurige Geschichte. Ich habe ihm direkt nach der Verletzung auch geschrieben", sagte der große Bruder, der an Jérômes Dilemma rein sportlich jedoch Gefallen findet. "Ohne ihn sind die Bayern etwas schwächer. Er ist einer der besten, vielleicht sogar der beste Innenverteidiger der Welt", lobte Boateng.

Und das hat Jérôme, zumindest nach Auffassung von Kevin-Prince, auch dem großen Bruder zu verdanken. Denn ganz egal, ob die beiden nun gemeinsam auf einem Bolzplatz im Problemviertel Wedding kickten oder sich im Urlaub zankten, "Jérôme hat gelernt, seine Ellenbogen auszufahren", sagte Kevin-Prince: "Und er hatte eine Person, die vorangegangen ist, die Fehler gemacht hat." Fehler, die er selbst (mittlerweile) vermeidet.

Im Pokalfinale: Kevin-Prince will sich krönen 

Vielleicht ist die Entwicklung von Kevin-Prince, dem heutigen Musterprofi, auch deshalb noch beeindruckender. Der ghanaische Vater verließ die Familie früh für eine andere Frau – Jérômes Mutter. Auf und neben dem Platz schlugen ihm rassistische Beleidigungen entgegen, auch im Fußball lief längst nicht alles nach Plan.

Doch am Samstag (ab 20 Uhr in der ARD und auf Sky, im AZ-Liveticker) will sich der Prince krönen, seinen ersten Profititel in Deutschland gewinnen. Jérôme wird etwas dagegen haben.

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