Gomez, Shaqiri, Pizarro: Bewerbungen für Barca
München - Ein Spiel noch bis zum ersten Duell mit dem FC Barcelona, eine letzte Chance, die Bewerbungsunterlagen einzureichen. Am Samstag (15.30 Uhr, Sky und Ligatotal! live) treten die Bayern in Hannover an. Was lediglich ein Meister-Schaulaufen samt einsacken eventueller neuer Rekorde ist, bedeutet für einzelne Profis: vorspielen, Tore sprechen lassen, Trainer Jupp Heynckes überzeugen.
Es geht um eine vakante Position in der Startaufstellung für das Hinspiel am Dienstag. Da Mittelstürmer Mario Mandzukic wegen seiner dritten Gelben Karte aus dem Viertelfinal-Rückspiel bei Juventus Turin (2:0) gesperrt ist, wird die Alternative gesucht.
Die Bewerbungen für Barca laufen seit mehreren Spielen, bei der jeder Partie reicht ein anderer Spieler seine Mappe ein. Beim 6:1 im Pokal-Halbfinale gegen Wolfsburg war es Xherdan Shaqiri, der mit einem Tor und drei Vorlagen der Matchwinner war. Das Problem des Schweizers: die drei Offensiv-Positionen sind mit Thomas Müller (Mitte), Arjen Robben (rechts) und Franck Ribéry (links) besetzt. Bleibt der Kampf um den Mandzukic-Ersatz. Wer darf ran? Mario Gomez oder Claudio Pizarro?
Sechs Minuten brauchte er als Joker für drei Treffer – was für eine Show des 27-Jährigen! Von 3:1 auf 6:1, in den lediglich 14 Minuten Spielzeit machte Gomez deutlich, dass nur er für den Barca-Job geeignet sei. Mit Worten wollte er seine Leistung anschließend nicht unterfüttern, er genoss und schwieg. „Mich haben seine drei Tore gefreut, wie er sie erzielt hat und mit welchem Tempo er agiert hat”, sagte Sportvorstand Matthias Sammer am Mittwoch. Präsident Uli Hoeneß meinte recht nüchtern: „Mario hat die guten Pässe, die sie ihm reingespielt haben, traumwandlerisch verwertet. Das ist im Allgemeinen die Aufgabe einer Nummer Neun, die hat er fantastisch gelöst.” Die Zurückhaltung in Sachen Gomez dürfte mit der noch ausstehenden Entscheidung zusammenhängen, ob er trotz seines Vertrages bis 2016 im Sommer vorzeitig geht. Der FC Chelsea soll gesteigertes Interesse haben.
Vor 20 Tagen hatte Claudio Pizarro eine ähnlich beeindruckende Visitenkarte abgegeben: einen Viererpack gegen den HSV (9:2). Er gilt als spielstärker, Gomez ist der coolere Vollstrecker. „Wenn man dann solche Stürmer hat, wie wir, ist das ein Gedicht”, meinte Kapitän Philipp Lahm. Aktuell scheint Gomez wieder einen Tick vor Pizarro zu liegen, am Samstag in Hannover wird sich Heynckes’ Wahl einschießen dürfen.
Übrigens: Der Hattrick-Weltrekord liegt laut Guinness-Buch der Rekorde bei 89 Sekunden. Das Kunststück glückte Magnus Arvidsson im November 1995 für den schwedischen Zweitligisten IFK Hässleholm. Unglaublich. Fast unglaubwürdig.