Gesucht beim FC Bayern: Der Mann an Kimmichs Seite
München - Die Lernkurve der Leipziger Verantwortlichen ist zugegebenermaßen steil. Innerhalb weniger Jahre haben die RB-Bosse den Retortenklub nicht nur fest in der Bundesliga und auf internationaler Ebene etabliert – aktuell sind sie sogar drauf und dran Borussia Dortmund den Rang als Bayern-Jäger Nummer eins abzulaufen.
Mintzlaff zu Laimer: "Von mir gibt es hier kein Basta"
Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hat während dieses Transfersommers nun sogar vorausschauend erkannt, dass in diesem unberechenbaren Fußballgeschäft selbst das lauteste "Basta" nie in Stein gemeißelt ist.
Aus diesem Grund wollte sich Leipzigs Chefverhandler nun in Sachen Konrad Laimer und dessen angestrebten Wechsels zum FC Bayern auf keinen Fall festlegen. "Von mir gibt es hier kein Basta, weder in die eine noch in die andere Richtung", betonte Mintzlaff am Rande des Supercups.
Bleibt Konrad Laimer noch ein weiteres Jahr bei RB Leipzig?
Aus RB-Kreisen ist zu hören, dass die Verantwortlichen weiter auf den 30 Millionen Euro beharren, die sie als Mindestablöse für den noch bis 2023 vertraglich gebundenen Österreicher festgelegt haben.
Vielmehr können sich Mintzlaff und Coach Domenico Tedesco durchaus vorstellen, mit dem 25-jährigen defensiven Mittelfeldspieler in seine letzte Saison bei RB zu gehen, um ihn dann im Notfall nächste Jahr sogar ablösefrei abzugeben. Geld spielt im großen Red-Bull-Kosmos am Ende eben doch nicht so die zentrale Rolle wie bei anderen Klubs...
Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn: "Wir müssen die Entwicklung abwarten"
Apropos Basta: Mit dieser Situation müssen sich nun auch die Bayern-Bosse um Vorstandschef Oliver Kahn abfinden. Bei den Gesprächen mit den Leipzigern rund um das 5:3-Spektakel im Supercup kam natürlich das Thema Laimer erneut auf den Tisch, von einem echten Durchbruch sind beide Seiten aber offenbar noch weit entfernt.
Das musste auch Kahn eingestehen: "Natürlich haben wir über Konrad Laimer gesprochen. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es darüber nichts zu sagen. Da müssen wir die Entwicklung abwarten."
Laut "Kicker" sind Kahn und die Bayern im Moment nicht bereit, ihr zweites Angebot über rund 23 Millionen Euro Ablöse für Julian Nagelsmanns Wunschspieler noch mal nachzubessern. Warum auch? Schließlich hat der Supercup am Samstag eindrucksvoll gezeigt, dass die Münchner gut ohne Laimer, die "Pressing-Maschine" (O-Ton Nagelsmann), auskommen.
Wer wird der Mann an der Seite von Joshua Kimmich?
Zumindest lässt sich die Frage, wer zukünftig der Mann an der Seite von Mittelfeld-Chef Joshua Kimmich sein soll, im Moment auch guten Gewissens noch intern lösen.
Zum einen natürlich mit Neuzugang Ryan Gravenberch. Das 18,5-Millionen-Talent, das von Ajax Amsterdam kam, wurde in Leipzig eingewechselt und erhielt hinterher von Kimmich ein Extra-Lob: "Von Ryan bin ich am meisten begeistert! Wie er das macht, er ist technisch top, verliert kaum einen Ball. Er wird uns noch richtig Freude bereiten."
Goretzka-Zwangspause: Sabitzer will seine Chance nutzen
So wie womöglich einer, den die Bosse für diese Position gedanklich eigentlich schon gestrichen hatten: Marcel Sabitzer. Von Nagelsmann zum Gewinner der Vorbereitung ausgerufen hatte sich der 28-Jährige seinen Startelfeinsatz an alter Wirkungsstätte verdient und lieferte einen dynamischen Auftritt ab.
"Die letzte Saison lief sehr unglücklich für ihn. Aber er hat sich super entwickelt, im Training ist er immer einer der Besten. Er gibt uns sehr, sehr viel - gerade in Abwesenheit von Leon Goretzka. Ich spiele gerne mit ihm zusammen", sagte Kimmich.
Offenbar will der Österreicher in Abwesenheit des verletzten Goretzka (Knie) in seinem zweiten Bayern-Jahr seine Chance nutzen, und den Bossen beweisen, dass es besser wäre, ihn doch nicht zu verkaufen. Sabitzer statt Laimer – für die Bayern wäre es auf jeden Fall die günstigere Variante.