FC Bayern: Oliver Kahn erhöht Druck auf Julian Nagelsmann und seine Stars – "Zum Erfolg verdammt"
München - "Ein Titel ist gut, das ist das Minimum", sagte Bayerns Ex-Kapitän Philipp Lahm zuletzt in Richtung Julian Nagelsmann. "Aber auf Dauer, das weiß jeder, das weiß er auch, reicht ein Titel beim FC Bayern nicht." Und genau deshalb erhöht nun auch Vorstandschef Oliver Kahn den Druck auf den jungen Trainer.
Oliver Kahn: Deutliche Warnung auch an Sané und Gnabry
"Wir sind beim FC Bayern zum Erfolg verdammt, das weiß er auch", sagte Kahn dem "kicker". Man habe den 34-Jährigen "auch wegen seiner Spielphilosophie verpflichtet. Wir erwarten von ihm, dass er junge Spieler heranführt und entwickelt". Und eben viele Titel gewinnt.
Doch damit nicht genug: Eine deutliche Warnung sendete der Münchner Boss zum Saisonauftakt auch an einige Profis wie Leroy Sané oder Serge Gnabry, die zuletzt enttäuscht hatten. Gnabrys Zukunft ist ohnehin weiter offen. "Es ist notwendig, Konkurrenzsituationen zu schaffen und Signale zu setzen. Gerade nach der Rückrunde, die nicht dem entsprach, was wir uns erwartet haben", betonte Kahn.
Mathijs de Ligt: Sportchef Salihamidzic verhandelt offenbar in Italien
Nach den Transfers von Superstar Sadio Mané, Ryan Gravenberch und Noussair Mazraoui planen die Bayern deshalb mit weiteren Zugängen. Auch auf die Gefahr hin, dass es Ärger gibt. "Wir wollen einen Kader, mit dem wir im Optimalfall die Champions League gewinnen können", sagte Kahn.
Zum Münchner Luxus-Aufgebot soll künftig Mathijs de Ligt von Juventus Turin als neuer Abwehrchef gehören. Sportvorstand Hasan Salihamidzic soll am Mittwoch bereits zu ersten Verhandlungen nach Italien geflogen sein.
Problem: Der 22 Jahre alte Niederländer kostet wohl über 70 Millionen Euro. "Grundsätzlich sind wir mit der Qualität im Zentrum sehr zufrieden. Bei den Punkten Führung, Lautstärke und Präsenz können wir uns aber verbessern", meinte Kahn. Auch Nagelsmann traut Lucas Hernández, Benjamin Pavard und Dayot Upamecano die Chefrolle offenbar nicht unbedingt zu.
Kahn-Absage an Cristiano Ronaldo
Weiterer Wunschspieler der Bayern neben Toptalent Mathys Tel (Stade Rennes) ist Konrad Laimer von RB Leipzig. Auch hier hakt es wegen der Ablöse: 30 Millionen Euro wollen die Münchner nicht zahlen.
Ausgeschlossen hat Kahn dagegen einen Transfer von Superstar Cristiano Ronaldo. "So sehr ich Cristiano Ronaldo als einen der Größten schätze: Ein Transfer würde nicht in unsere Philosophie passen", sagte er.
Was passiert in der Causa Lewandowski?
Bleibt immer noch das nervigste Thema des Transfersommers: Wie geht es mit Torjäger Robert Lewandowski weiter? Die Bayern gehen nach wie vor fest davon aus, dass der 33-Jährige am Dienstag ebenso wie Kapitän Manuel Neuer oder Sané zu Leistungstests erscheinen und am Mittwoch ins Training einsteigen wird.
Lewandowski, der unbedingt zum FC Barcelona will, hat darauf aber überhaupt keine Lust. Selbst ein Streik des Polen soll nicht ausgeschlossen sein.
Nagelsmann hat sich zum Ärger um Lewandowski offiziell noch nicht geäußert, der Coach sieht ohnehin eher die Gesamtsituation. Er wisse, betonte er bereits, "dass der Druck noch einen Tick größer wird. Wir müssen Dinge besser machen, um den elften Titel zu holen und auch in den anderen Wettbewerben weiterzukommen".
Oliver Kahn wird es gerne hören.