FC Bayern: Hannover 96 macht Auftakt für heißen Advent mit Duell gegen PSG

München - Aufsteiger? Können gerne kommen. Hereinspaziert, Hannover 96. Willkommen zur freundlichen Abgabe der drei Punkte am Samstag ab 15.30 Uhr in der Allianz Arena.
Gegen einen Aufsteiger in dessen erstem Liga-Jahr gewann der FC Bayern 29 der letzten 30 Spiele, die Tordifferenz: Einschüchternde 96:18 Tore. Die 100 könnte gegen Hannover fallen. Also meinte Jupp Heynckes vor dem Duell mit dem Tabellen-Zehnten: "96 ist eine unbequeme Mannschaft, sehr laufstark, spielt einen gepflegten Fußball nach vorne. Das wird nicht ganz so einfach wie manche glauben." Warnen vor Aufsteigern ist erste Trainerpflicht.
Sechs Spiele in 19 Tagen
Gerade jetzt, im Jahresendspurt: Nach einer ganz und gar unenglischen Woche ohne Spiel beginnt für die Bayern mit der Hannover-Partie die letzte Phase der Hinrunde. Sechs Spiele in 19 Tagen. Oh du intensive! Der Advent wird heiß. In der Bundesliga wollen die Bayern die Herbstmeisterschaft klarmachen, an Weihnachten ganz oben stehen. Mit Hannover, Eintracht Frankfurt (9.12.), dem 1. FC Köln (13.12.) und Aufsteiger VfB Stuttgart (16.12.) warten keine wirklichen Top-Gegner. Mit anderen Worten: Fallen.
Angesichts des 1:2 letzten Samstag bei Borussia Mönchengladbach mahnt Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge: "Nun ist es wichtig, umgehend in die Erfolgsspur zurückzufinden. Die beste Reaktion auf das Ende einer Serie ist immer, eine neue Serie zu starten." RB Leipzig liegt mit nur drei Punkten Rückstand auf der Lauer.
Nachdem zuletzt sieben Spieler fehlten und in Gladbach James Rodríguez (Gehirnerschütterung) sowie Juan Bernat (muskuläre Probleme) ausgewechselt werden mussten, hat sich die Lage entspannt. Gegen Hannover steht Thomas Müller in der Startelf, das kündigte Heynckes am Freitag an: "Thomas sprüht vor Ehrgeiz, ich bin froh, dass er wieder dabei ist. Letzte Woche haben wir den alten Müller im Training gesehen."
Lewandowski wieder bereit
Ebenfalls bereit für Samstag: James, Rafinha und Robert Lewandowski, über den Heynckes sagte: "Robert hat schon seit längerer Zeit mit dem Patellaspitzensyndrom zu tun. Das ist weitgehend abgeklungen. Aber er muss immer wieder seine Muskulatur stärken, daher hat er das zwei Tage im Kraftraum getan. Er ist 100-prozentig einsatzbereit."
Erst kurzfristig will Heynckes entscheiden, ob er David Alaba und Franck Ribéry ("Er ist ohne Beschwerden, hat sehr gut trainiert") in den Kader berufen. Tendenz: eher nicht. Sicher nicht gegen Hannover dabei: Bernat und Arjen Robben, der nach seinem leichten Muskelfaserriss bisher nur laufen kann. "Vielleicht kann er Montag mit der Mannschaft trainieren", sagte Heynckes, "er brennt natürlich, Aber gerade bei Arjen würde ich nie etwas riskieren."
BVB-Duell als Jahresabschluss
Also wird Bayern wohl mit Robben am Dienstag in der Champions League versuchen, das 0:3 vom ersten Duell mit Paris St.Germain auszubügeln, um vielleicht doch noch als Gruppensieger ins Achtelfinale einzuziehen. Die letzte Aufgabe des Jahres: Vier Tage vor Weihnachten das Türchen zum DFB-Pokal-Viertelfinale öffnen, mit einem Heimsieg gegen Borussia Dortmund – ob der BVB dann schon mit einem neuen Trainer und Nachfolger von Peter Bosz nach München kommt? Mit Armin Veh oder gar mit Felix Magath, der seinen Job in Shanghai gerade beendet hat? Wäre ein Weihnachtsmärchen.
Wie ein Erfolg von Hannover am Samstag. Denn: Nur eines (ein 1:0 im November 2006) der insgesamt 27 Bundesliga-Gastspiele bei Bayern konnte 96 gewinnen. Wiederholung ausgeschlossen?