Eintracht-Coach Niko Kovac: Sein Fingerzeig für den FC Bayern München
Frankfurt/München - Okay, es war eine Momentaufnahme - doch am Wochenende stand Eintracht Frankfurt nach dem 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach kurz auf Platz zwei der Bundesliga-Tabelle. Die Eintracht auf dem Weg ins europäische Top-Business?
Als Niko Kovac im März 2016 in Frankfurt als Trainer antrat, drohte der Eintracht der Abstieg. Inzwischen wissen sie in Hessen längst, was sie an ihrem Coach haben und fühlen sich geehrt, dass der 46-Jährige sogar beim ewiegen Champions-League-Teilnehmer FC Bayern ein Thema sein soll. Sie sind aber auch ein wenig genervt.
"Niko hat auf jeden Fall Fähigkeiten, irgendwann große Klubs zu trainieren", stellte Fredi Bobic gerade erst fest. Der Eintracht-Sportdirektor ist selbstverständlich daran interessiert, Kovac noch eine Weile an den Klub zu binden. Sein aktueller Vertrag läuft noch bis Sommer 2019.
Kovac "...die Eintracht immer in meinem Herzen tragen"
Am Sonntag setzten die Frankfurter jetzt ein Zeichen: Bei der ordentlichen Mitgliederversammlung ließ Präsident Peter Fischer verlauten, dass der Cheftrainer eine lebenslange Mitgliedschaft im Verein abgeschlossen habe - und überreichte ihm symbolisch einen Mitgliederschal.
"Eintracht Frankfurt ist meine erste Trainerstation in der Bundesliga. Das ist eine besondere Ehre für mich. Mit dieser Mitgliedschaft möchte ich meine Zukunft und Zusammengehörigkeit mit Eintracht Frankfurt demonstrieren. Irgendwann werde ich nicht mehr auf dieser Welt sein, aber bis dahin werde ich immer den Adler in der Brust und die Eintracht immer in meinem Herzen tragen", sagte Kovac.
Ist das als eine Ansage in Richtung Ex-Arbeitgeber - dort spielte er ja einst als Profi - zu verstehen? Womöglich: Denn noch ist ja nicht geklärt, wer ab Juli als Nachfolger von Interimslösung Jupp Heynckes den deutschen Rekordmeister trainieren wird.
Immerhin: Am Samstag betonte Bobic im Beisein von Eurosport-Experte Matthias Sammer, dass er den Namen kenne, ihn aber selbstverständlich nicht nenne. Bayern-Präsident Uli Hoeneß reagierte prompt: "Da wissen die Herren mehr als wir."
Fischer sorgte bei der Hauptversammlung dann noch für einen weiteren besonders emotionalen Moment - indem er sich noch einmal klar gegen die AfD positionierte. Mit ernster Stimme kam der 62-jährige Klub-Präsident noch einmal auf das FAZ-Interview zu sprechen, mit dem die Diskussion Ende Dezember angefangen hatte.
Damals hatte Fischer betont, dass AfD-Wähler keine Eintracht-Mitglieder sein könnten. "Ich werde von diesen Aussagen nichts zurücknehmen", rief er. Der Saal antwortete mit Standing Ovations.
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