Einfluss durch Dialog: Julian Nagelsmann verteidigt Katar-Sponsoring des FC Bayern

Die unter Teilen der Fans höchst umstrittenen Geschäftsbeziehungen zwischen dem FC Bayern und Katar erhitzen weiter die Gemüter. Trainer Julian Nagelsmann folgt diesbezüglich der Dialog-Strategie des FC Bayern: "Ich bin immer ein Freund davon, Dinge mit Diskussionen und Gesprächen zu beeinflussen."
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
13  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Julian Nagelsmann will mit dem FC Bayern in dieser Saison die erste Meisterschaft seiner Karriere einfahren.
Julian Nagelsmann will mit dem FC Bayern in dieser Saison die erste Meisterschaft seiner Karriere einfahren. © IMAGO / kolbert-press

München - Julian Nagelsmann ist aktuell nicht zu beneiden. Anstatt sich nach der zweiwöchigen Länderspielpause voll auf die Partie beim FC Augsburg (Freitag, 20.30 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) fokussieren zu können, muss sich der Trainer des FC Bayern derzeit hauptsächlich mit Themen abseits des Platzes herumschlagen.

Neben dem alles überragenden Thema Corona sorgte zuletzt auch das umstrittene Sponsoring von Katar für Schlagzeilen beim deutschen Rekordmeister. Teile der Fans stören sich massiv an den Geschäftsbeziehungen mit dem Wüstenstaat, der von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International erst jüngst wieder scharf kritisiert wurde, und wollen den Klub mit einem Antrag für die Jahreshauptversammlung in der kommenden Woche dazu bewegen, den Deal nicht zu verlängern.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Julian Nagelsmann: Einfluss geht nur durch Dialog

Am Donnerstag wurde auch Nagelsmann zu seiner Meinung zur Zusammenarbeit mit Katar befragt. Er plädiert für einen Dialog mit dem Wüstenstaat. "Ich bin immer ein Freund davon, Dinge mit Diskussionen und Gesprächen zu beeinflussen und nicht wegzuschauen. In diesem Fall ist es auch gut, zu versuchen, Einfluss zu nehmen und mit Diskussionen Dinge zu verändern", meinte Nagelsmann. Auch der Verein hatte das Sponsoring mit Katar stehts damit gerechtfertigt, dass eine Besserung der Situation vor Ort nur durch Dialog möglich sei.

Er selbst sei immer offen für abweichende Standpunkte. "Ich bin jemand, der sich viele Meinungen anhört und Dinge auch verstehen kann. Man sollte im Leben versuchen, Dinge zu bewegen und zu verändern und nicht nur dastehen, die Hände hochzustrecken und zu sagen: 'Es ist halt, wie es ist'. So ist meine Meinung in allen möglichen Bereichen, auch in diesem", erklärte der 34-Jährige.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
13 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Mogli57 am 18.11.2021 18:41 Uhr / Bewertung:

    Ich finde die ganze Diskussion verlogen und heuchlerisch.

    Wieso treiben wir Handel mit China Menschenrechte ??
    beziehen Eröl aus dem Nahen Osten - Menschenrechte ??
    beziehen Gas aus Russland - Menschenrechte ??
    machen Urlaub in der Türkei - Menschenrechte ??
    kaufen Apple-Handys (Coltran) - Menschenrechte ??

    Wie war das mit der Fußball WM in Russland - warum kein Boykott ??
    Olympische Winterspile in Peking - warum kein Boykott ??
    Wieso darf Russland (Ukraine, Krim), bzw. Belarus in der Championsleague usw.
    mitspielen - warum dürfen diese Mannschaften einreisen ...
    Schalke 05 Gazprom
    Fragen über Fragen.
    Heuchelei hoch drei.
    Niemand muß Bayernfan sein und Spiele des FCB besuchen.

  • Wolff am 18.11.2021 23:16 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Mogli57

    China ist etwa ein hervorragendes Beispiel dafür, dass "Einfluss durch Dialog" völliger Humbug und absolute Illusion ist. Wo keine Konsequenzen drohen, wird auch nichts passieren. Ganz einfach. China weiß ganz genau, dass die wirtschaftlichen Abhängigkeiten viel zu groß sind, als dass wir ernsthafte Konsequenzen aufgrund von Menschenrechtsfragen ziehen würden. Und ähnliches gilt für Katar dann auch. Beim einen Ohr rein, beim anderen wieder raus, und danach schön ein paar Verträge unterzeichnen. Wer sich einbildet, mit Gelaber irgendwas ändern zu können, ist einfach nur naiv.

  • Leserin am 19.11.2021 01:06 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Mogli57

    Das stimmt alles. Leider. Genau deshalb gibt es hier eine Entscheidung zu treffen:
    Wartet der FCB bis alle anderen ESG konform sind oder geht der FCB als Vorbild voran?

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.