"Ein bisschen cooler mit dem Ball": FC Bayern wird zum Klub-WM-Sieger-Besieger

Der FC Bayern gewinnt zum Start in die Champions League 3:1 gegen den FC Chelsea. Dabei traf Harry Kane doppelt.
Patrick Strasser |
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Traf doppelt für den FC Bayern: Harry Kane.
Traf doppelt für den FC Bayern: Harry Kane. © IMAGO
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Fußball ist keine Mathematik weiß man in München seit den Zeiten von Karl-Heinz Rummenigge und Fußball-Lehrer Ottmar Hitzfeld, damals der Adressat des Spruches von Boss Kalle. Die Liga-Phase der Champions-League mit den 36 Teams und acht Spielen für alle Mannschaften gegen unterschiedliche Gegner ist ein großes Rechenspiel – und: Spektakel.

Pünktlich zum Beginn des Schuljahres in Bayern empfingen die Münchner in der Allianz Arena den FC Chelsea. Diese Prüfung war heftig, doch die Hausherren erteilten den Gästen von der Insel eine Lehrstunde. Mit 3:1 gewann die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany den Auftakt in die neue Saison. Harry Kane war mit einem Doppelpack der Matchwinner. Nun könnten sich die Bayern T-Shirts drucken lassen: Klub-WM-Sieger-Besieger.

Kapitän Neuer feiert 100. Sieg

"Im ersten Spiel schon mal ein Brocken, gegen den Klubweltmeister, wir haben aber unser Momentum genutzt", erklärte stolz Kapitän Manuel Neuer, der am Mittwoch seinen 100. Sieg in der Champions League feierte. "Wir waren spielerisch die bessere Mannschaft und ein bisschen cooler mit dem Ball. Wir reiten im Moment auf einer positiven Welle." Sechs der acht Spiele müsse man für das Erreichen der Top8 und das Vermeiden der Zusatzrunde Playoffs gewinnen, rechnete Kompany vor. Man habe "100 Prozent Bock", sagte der Belgier, "wir wollen die Champions League gewinnen. Ein anderes Ziel gibt es nicht." Uli Hoeneß dagegen hatte die Bayern mit einer Underdog-Rolle gelabelt, seine Mannschaft als "Hoffenheim Europas" bezeichnet. Nix da! Sie überzeugten.

Hatte ordentlich zu tun mit Cole Palmer: Konrad Laimer.
Hatte ordentlich zu tun mit Cole Palmer: Konrad Laimer. © IMAGO

Strategische Aufstellung

Rotation nach dem 5:0 gegen den Hamburger SV am Samstag? Wenn man eine funktionierende Elf hat, der man vertraut, muss man ja nicht. Aleksandar Pavlovic startete erneut an der Seite von Joshua Kimmich im Mittelfeld – dagegen musste Leon Goretzka erneut draußen bleiben. Auch Nicolas Jackson, der noch Mitte Juli die Klub-WM mit den Blues gewonnen hatte, blieb in seinem zweiten Spiel als Leih-Profi nur die Rolle als Joker, der erst zur Nachspielzeit reinkam.Interessant: Chelsea, bei denen es auf dem Sommertransfer-Markt zuging wie auf dem Teufelsrad der Wiesn, trat dennoch mit der nahezu gleichen Besetzung wie beim 3:0 im Klub-WM-Finale in den USA gegen Paris St. Germain an. Lediglich Adarabioyo ersetzte den verletzten Colwill.

Spielverlauf und Taktik

Beide begannen verhalten-vorsichtig. Sich mal beschnuppern, taktisch abtasten. Aber dann ging’s plötzlich rasant los, beinahe im Stile der zweiten Halbzeit von Juventus Turin gegen den BVB (4:4). Olise vernaschte am rechten Strafraumeck Chelsea-Stürmer Joao Pedro, passte scharf in die Mitte und dort drücke, bedrängt von Dayot Upamecano, Trevoh Chalobah den Ball über die Linie – 1:0 (20.). Die Bayern nutzten das Momentum, drängten und drückten, bis Moises Caicedo im Strafraum Kane legte.

Mister Penalty verwandelte wie schon am Samstag souverän, hart und platziert – das 2:0 (26.). Beim 3:2 in der Erstrundenpartie des DFB-Pokals bei Wehen Wiesbaden hatte der Brite nach 31 verwandelten Pflichtspiel-Strafstöße in Serie verschossen. Doch Chelsea, das sich letzte Saison erst am letzten Spieltag mit Rang vier der Premier League die Teilnahme an der Champions League gesichert hatte, konterte zwei Minuten später. Cole Palmer traf nach Doppelpass eiskalt – 1:2.

Man des Spiels gegen Chelsea: Stürmer Harry Kane.
Man des Spiels gegen Chelsea: Stürmer Harry Kane. © IMAGO

Defensive Anpassungen

Es wurde ein Fight, eine sehr körperliche Auseinandersetzung. Jonathan Tah sah Gelb nach einer Ringkampfeinlage, wurde zur Pause für Min-jae Kim ausgewechselt – eine Vorsichtsmaßnahme. Zu Beginn des zweiten Durchgangs musste der tapfere Josip Stanisic angeschlagen runter, Sacha Boey kam rein und verteidigte rechts. Konrad Laimer links. Damit war mit Upamecano nur noch einer der Startelf-Viererkette auf seiner angestammten Position – was die Bayern dennoch wenig hemmte.

Sie suchten ihr Heil in der Offensive, überzeugten. Kane (57.) und Olise (60.) vergaben jeweils mit links Gelegenheiten, auf 3:1 zu erhöhen. Das gelang dann King Kane mit rechts. Ein feiner Schlenzer ins lange Eck (63.) – schon sein zehnter Treffer im sechsten Saisonspiel. Letztes Jahr waren es elf Champions-League-Tore – und wie viele dieses Jahr? "Hoffentlich mehr!", sagte Englands Kapitän, der auch zum Man of the Match gewählt wurde. Der Schlusspunkt zum mittlerweile 22. Starterfolg hintereinander in der Königsklasse. Well done! Die Wiesn kann kommen. Patrick Strasser

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