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Nach Pleite für den FC Bayern: Jungen Spielern der Wirtz-Generation ist etwas anderes wichtig

Die Absage von Florian Wirtz trifft den FC Bayern hart und offenbart interne Probleme. Zugleich kann daraus eine Chance entstehen, findet AZ-Chefreporter Sport Maximilian Koch.
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Er wollte Florian Wirtz unbedingt zum FC Bayern holen: Ehrenpräsident und Aufsichtsrat Uli Hoeneß.
Er wollte Florian Wirtz unbedingt zum FC Bayern holen: Ehrenpräsident und Aufsichtsrat Uli Hoeneß. © IMAGO/kolbert-press/Ulrich Gamel

Es gibt aus Sicht des FC Bayern im Fall Florian Wirtz nichts schönzureden. Die Absage des Wunschspielers, der von der Klubspitze monatelang öffentlich umgarnt wurde, ist ein Tiefschlag. Bis Anfang der vergangenen Woche hatten die Bosse nicht damit gerechnet, dass sich das Offensivjuwel tatsächlich anders entscheiden könnte. Doch dann teilte ihnen Wirtz seine Wahl mit – pro Liverpool, contra Bayern. Für Uli Hoeneß und Co. kam die Wirtz-Wende einem Schock gleich. Der neben Jamal Musiala beste deutsche Spieler möchte lieber für den englischen als für den deutschen Meister spielen – das kratzt gewaltig am bayerischen Ego und Selbstverständnis. Doch die Zeiten haben sich eben grundlegend geändert.

Der FC Bayern agiert bei Wirtz nicht geschlossen

Für junge Spieler der Wirtz-Generation ist bei ihrer Entscheidung das Gesamtpaket entscheidend und nicht allein das Renommee eines Klubs. Wenn sich früher Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge oder Pep Guardiola meldeten, dann kamen die allermeisten Spieler auch nach München. Nun aber überzeugte Liverpool-Trainer Arne Slot, ein vergleichsweise kleiner Name, Wirtz mit einem klaren sportlichen Konzept und einem Plan, auf welcher Position er den 22-jährigen Hochbegabten sieht. Während es bei Bayern dem Vernehmen nach unterschiedliche Auffassungen darüber gab, wo genau Wirtz eingesetzt werden sollte. Die Einigkeit in der Liverpool-Führung war offenbar ein ganz wichtiges Argument für Wirtz – das sollte der Bayern-Spitze zu denken geben.

Max Eberl ist nun umso mehr gefordert

Und dennoch bietet der verpasste Coup Chancen. Bayern kann das gesparte Geld für die Ablöse und Wirtz’ Gehalt, etwa 250 bis 300 Millionen Euro, in Kaderbaustellen investieren. In der Abwehr würde neben Jonathan Tah ein weiterer Topspieler guttun, am besten ein Allrounder. Auch auf der Sechserposition und der offensiven Außenbahn herrscht Bedarf, genauso im Sturmzentrum, wo eine Alternative zu Harry Kane fehlt. Speziell Sportvorstand Max Eberl ist nun gefordert, Ergebnisse zu erzielen. Denn mit dieser Wirtz-Niederlage hat bei Bayern keiner gerechnet.

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