Die Thomas-Müller-Gala: Das kann man nicht lernen

Beim 3:2 gegen Schottland war Thomas Müller mal wieder der mit Abstand beste Mann auf dem Feld. Egal in welchem Dress, Müllers derzeitige Form ist schon fast unheimlich.
Markus Giese
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Unorthodox aber erfolgreich: Thomas Müller war beim 3:2 gegen Schottland an allen Toren beteiligt.
dpa Unorthodox aber erfolgreich: Thomas Müller war beim 3:2 gegen Schottland an allen Toren beteiligt.

Beim 3:2 gegen Schottland war Thomas Müller mal wieder der mit Abstand beste Mann auf dem Feld. Egal in welchem Dress, Müllers derzeitige Form ist schon fast unheimlich.

Glasgow – "Das kann man nicht lernen. Das ist eine Sache, die Thomas Müller im Blut hat. Der riecht irgendwie, wohin der Ball kommt und das ist natürlich Gold wert." So kommentierte Bundestrainer Joachim Löw nach dem 3:2-Sieg der DFB-Elf gegen Schottland die Gala-Vorstellung seines Vorzeige-Stürmers (AZ-Note 2). Löw weiß, was er an Thomas Müller hat.

Als die deutsche Nationalmannschaft mit dem Sieg in Glasgow die Teilnahme an der EM 2016 in Frankreich so gut wie fixiert hatte (gegen Irland reicht ein Punkt zur Qualifikation), traf der Bayer doppelt (18./34. Minute), bereitete Gündogans Tor (53.) vor und war somit an allen drei deutschen Treffern direkt beteiligt. Dass seine beiden Tore wieder mal aus der Abteilung Slapstick waren - geschenkt. Gerade diese Tore sind der Grund, warum internationale Spitzenclubs bereit wären, für den 25-Jährigen Rekordsummen locker zu machen und Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge ihn dagegen unlängst für unverkäuflich erklärt hat.

Mit seiner unnachahmlichen Art stochert Müller da, wo es nichts zu stochern gibt, stolpert, hechtet und köpft allen anatomischen Grenzen zum Trotz, und das Ergebnis heißt, in der DFB-Elf wie beim FC Bayern, meistens: drin.

Zuschauer und Mitspieler haben bei seinen Torjubeln auch gerne mal den Eindruck, als würde er ein bisschen über sich selbst lachen, wenn er mal wieder einen reingekullert hat. Im Interview nach dem Schottland-Spiel sagte er über seinen abgefälschten Schuss zum 1:0: "Bisschen glücklich – wissen wir ja alle.", und grinste.

Obwohl nach dem Spiel Mit- und sogar Gegenspieler dem Matchwinner anerkennend auf die Schulter klopften, herrscht bei Müller keine Gefahr, abzuheben. Auf seinen derzeit schon fast unheimlichen Lauf angesprochen sagte er nur: "Manchmal läuft es besser, mal schlechter. Zur Zeit läuft es besser".

 

Torgefährlichkeit in Zahlen

 

Nicht nur die Art und Weise, auch die nackten Zahlen auf dem Papier sind beachtlich. In dieser EM-Qualifikation gelangen ihm in sieben Einsätzen acht Tore und zwei Vorlagen. Auch der Bundesliga übersteigt die Anzahl seiner Tore (fünf) die der bisherigen Partien (drei).

In der ewigen Torjägerliste der Nationalmannschaft hat Müller nun 30 Treffer (27 Vorlagen) in 65 Einsätzen auf dem Konto und damit Andreas Möller von Platz 15 verdrängt. Der brauchte dafür aber 85 Einsätze.

Macht Müller mit seiner aktuellen Quote weiter, ist es nur eine Frage der Zeit, bis er Namensvetter Gerd (68 Tore/62 Länderspiele) und schließlich auch Spitzenreiter Miroslav Klose (71 Tore/137 Länderspiele) auf die Plätze verwiesen haben wird.

Wen interessiert da schon die B-Note?

 

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