„Der einzige Weg, damit man die wachrüttelt“

Hier lesen Sie, wie die Fanklubs auf die Kritik von Lahm am Vorstand reagieren
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Öffentlichkeit ist auf seiner Seite“, sagt Franz Beckenbauer zum Fall Lahm. Viele Fans mögen den Verteidiger.
firo/Augenklick Die Öffentlichkeit ist auf seiner Seite“, sagt Franz Beckenbauer zum Fall Lahm. Viele Fans mögen den Verteidiger.

Hier lesen Sie, wie die Fanklubs auf die Kritik von Lahm am Vorstand reagieren

MÜNCHEN In gut zwei Wochen, am 27. November, steht die Jahreshauptversammlung beim FC Bayern an, und natürlich werden dort auch die Thesen von Philipp Lahm Thema sein, seine Kritik an der Einkaufspolitik des Vereins und an der „fehlenden Spielphilosophie“. Die Frage ist nur: Wie hart werden die Mitglieder Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Manager Uli Hoeneß angehen, der sich an jenem Abend in der Neuen Messe zum Präsidenten wählen lassen will. Die AZ hat sich umgehört bei den Fanklubs.

Stefan Kirmair („Schlachtenbummler“):„Hut ab, Philipp Lahm! Endlich mal einer, der mehr zu bieten hat als immer dieselben Floskeln. Das war eine konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge, für die man in der freien Wirtschaft vielleicht sogar eine Extra-Prämie vom Arbeitgeber bekäme. Durch die Rekord-Geldstrafe wird das Spiel der Bayern auch nicht besser. Gibt es schon ein Spendenkonto, auf das man an Philipp Lahm aus Solidarität was überweisen kann? Ich wäre sofort dabei. Ganz im Ernst.“

Manuel Hillwig („Bavaria Schaumburg Lippe“): „Lahm sagte nur das, was wir Fans bereits seit letzter Saison denken. Er hatte in allen Punkten recht, und wenn einer den Mund aufmachen darf, dann wohl er. Ich bin froh, dass er das öffentlich gemacht hat. Denn nur so kann man Veränderungen herbeiführen.“

Markus Jarasch ("Mecki's Bazis"): „Für mich ist die grundlegende Frage bei der Angelegenheit, was Philipp mit seiner Kritik bezwecken wollte: Ihm ging es nicht um persönliche Empfindlichkeiten, sondern, dass der FC Bayern immer mehr zu einem europäischen Mittelklasseverein zu verkommen droht. Uli ist für mich unantastbar - was er die letzten dreißig Jahre aus dem Verein gemacht hat, das war einfach fantastische Arbeit. Beim Kalle bin ich mir da nicht so sicher.“

Julia Höfer („Klub 19 Münchner Au“): „Vieles, was Lahm in dem Interview angesprochen hat, sehe ich auch so und finde es gut, dass das mal einer auf den Tisch bringt. Ich bin überzeugt, dass er sich seiner Entscheidung und deren Konsequenzen bewusst war“

 Rolf Graser („Gute Freunde 2004“): „Ich bin der Meinung, dass Lahm recht hatte mit seinen Äußerungen, diese aber besser intern hätte anbringen müssen. Dennoch muss sich auch das Management und der Vorstand Gedanken über die Transferpolitik machen. Man kann nicht Jahr für Jahr die Führungsspieler abgeben und sich nicht adäquat verstärken."

Werner Högel („Schwabinger Deife“): „Der Philipp hatte inhaltlich völlig recht. Vor allem, wenn er sagt, dass die Spieler ängstlich spielen. Die Diskussionen während eines Spieles gehen derzeit nicht über die Höhe eines Sieges, sondern wie viele Quer- und Rückpässe Schweinsteiger wohl wieder spielt. Heynckes hat im Sommer nicht nur der Mannschaft, sondern auch jedem einzelnem Spieler innerhalb von drei Tagen wieder Selbstvertrauen und Spielfreude eingehaucht – wo ist das geblieben?“

Patrick Esche („FCB Fans Schwabing“): „Inhaltlich hatte Lahm absolut recht. Ich denke auch, dass in den letzten Jahren keine wirkliche Strategie erkennbar war, mit der man fähig wäre, mit den richtig Großen mitzuspielen und die Champions League wieder zu gewinnen. Der Zeitpunkt und der Kommunikationskanal waren definitiv falsch! Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso er nicht einfach direkt und offen das Gespräch mit Hoeneß und Co. gesucht hat, und das vielleicht an einem spielfreien Tag.“

Manfred Kolb („Magic Bayern Power 2000“): „Natürlich hatte der Philipp Lahm recht mit dem, was er gesagt hat. Wenn er es nur intern angesprochen hätte, dann passiert ja nichts, jetzt rührt sich vielleicht etwas. Die Chefs wollen alle mündige Spieler haben, die auf dem Platz ihre Meinung sagen, warum darf man es dann nicht auch außerhalb des Platzes tun? Auf der Mitgliederversammlung wird es auf jeden Fall heiß hergehen.“

Simon Antis ("Münchner Tiger"): „Vielleicht war das der einzige Weg, damit man die Vorstandschaft mal wachrüttelt. Die Vorstandschaft sollte sich diese Kritik mal zu Herzen nehmen, denn die Einkaufspolitik der letzten Jahre haben doch sie zu verantworten. Trotz allem stehen die richtigen Fans weiter hinter dem Verein."

Protokoll: Reinhard Franke

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.