Das Sorgen-Trio des FC Bayern: OP bei Leon Goretzka nicht ausgeschlossen

München - Im Champions-League-Finale 2020 im Estádio da Luz von Lissabon gegen Paris Saint-Germain (1:0) standen sie beide von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz und feierten nach dem Schlusspfiff ihren ersten Gewinn des Henkelpotts: Leon Goretzka (26) und Alphonso Davies (21). Doch beim diesjährigen Angriff des FC Bayern in der Königsklasse sind sie zunächst außen vor, komplizierte Verletzungen stoppen das Sorgen-Duo der Münchner. Das Achtelfinal-Hinspiel bei RB Salzburg am 16. Februar kommt viel zu früh.
Während Linksverteidiger Davies wegen einer leichten Herzmuskelentzündung derzeit komplett mit dem Training pausieren muss, hat sich bei Goretzka die Hoffnung auf ein Comeback noch im Februar zerschlagen.
FC Bayern: Wohl kein Goretzka-Comeback im Februar
Der Mittelfeldstar, der seit Anfang Dezember an hartnäckigen Problemen an der Patellasehne des linken Knies leidet, kann aktuell nur Laufübungen ohne Ball absolvieren, an intensives Training oder Einheiten mit der Mannschaft ist nicht zu denken. Eine Rückkehr auf den Platz ist im gesamten Februar wohl nicht mehr zu erwarten, am 8. März steht dann das Champions-League-Rückspiel gegen Salzburg an.
Mit Goretzka? Das ist im Moment kaum abzuschätzen. Goretzka ließ sich Anfang Januar beim Knie-Spezialisten Dr. Christian Fink in Innsbruck untersuchen, anschließend versuchte er es noch mal mit einer konservativen Behandlung und Medikamenten - bislang ohne durchschlagenden Erfolg.
Nach AZ-Informationen könnte daher doch eine Operation nötig sein, wenn sich Goretzkas Zustand nicht verbessern sollte. Der Mittelfeldspieler hat inzwischen verschiedene medizinische Meinungen zu seiner Verletzung eingeholt. Zunächst probiert er es weiter mit Entlastung, Medikamenten und leichtem Training. Eine OP würde ihn freilich über mehrere Wochen aus dem Spielgeschehen nehmen.
Goretzka-Ersatz: Tolisso ist der klare Favorit
Für Coach Nagelsmann heißt das: Vorerst ohne Goretzka planen! Erste Alternative im Mittelfeldzentrum an der Seite von Joshua Kimmich (26) ist Corentin Tolisso (27). Der von Real Madrid umworbene Franzose, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, überzeugte zuletzt mit starken Leistungen und Toren. Etwa beim 4:1-Sieg bei Hertha BSC, als Tolisso zum 1:0 traf. "Er ist ein sehr torgefährlicher Spieler, das war er auch schon in seiner Zeit vor Bayern München", schwärmte Nagelsmann: "Er hat einfach ein gutes Gespür, in die Box zu gehen. Auf der Position ist er wichtig."
Auch in den kommenden heißen Wochen, die mit dem Topspiel gegen RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) beginnen. Als weitere Optionen stehen Nagelsmann Marc Roca (25), Marcel Sabitzer (27) und Jamal Musiala (18) zur Verfügung, aber Tolisso ist der klare Favorit, weil er Goretzka von seiner Spielweise her am meisten ähnelt.
Bayern-Sorgen: Davies-Ersatz Hernández angeschlagen
Als Davies-Ersatz ist Lucas Hernández (25) erste Wahl, wenngleich der Franzose lieber in der Innenverteidigung spielt. Nagelsmann sprach davon, dass er einige Kandidaten für die linke Seite habe, "auch wenn dies nicht auf dem Niveau von Alphonso geschieht". Omar Richards (23) ist eher eine Notlösung, Josip Stanisic (21) kommt nach langer Verletzungspause gerade erst zurück. Davies wird womöglich bis April oder sogar noch länger fehlen. "Wichtig ist, dass man im Sinne der Gesundheit handelt, die steht über allem", sagte Nagelsmann über den jungen Kanadier.
Daher sollte Hernández besser nichts passieren, er wird noch einige Zeit auf seiner zweitliebsten Position gebraucht. Das Mittwochs-Training musste der Abwehrstar nach einem Zusammenprall allerdings abbrechen, mit Schmerzen am Fuß humpelte er in die Kabine.

Noch ist unklar, wie schlimm es Hernández erwischt hat. Aus Bayerns Sorgen-Duo ist ein Sorgen-Trio geworden.