Darum hat Philipp Lahm dem FC Bayern als Sportdirektor abgesagt

Philipp Lahm hat der Bundesliga-Konkurrenz seines FC Bayern zum Abschluss seiner Karriere kein gutes Zeugnis ausgestellt. In einem Interview spricht er zudem über die Gründe, nicht als Sportdirektor einzusteigen.
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2013 gewann der FC Bayern nach einem 2:0 gegen den FC Barcelona den Uli Hoeneß Cup. Philipp Lahm (rechts) erzielte das erste Tor der Münchner - per Kopf.
GES/Augenklick 2013 gewann der FC Bayern nach einem 2:0 gegen den FC Barcelona den Uli Hoeneß Cup. Philipp Lahm (rechts) erzielte das erste Tor der Münchner - per Kopf.

München - Die Omnipräsenz von Uli Hoeneß beim FC Bayern war wohl der Hauptgrund für die Absage von Philipp Lahm, ab Sommer beim deutschen Rekordmeister die Rolle als Sportdirektor zu übernehmen.

"Generell kann man nur Dinge rund um die Mannschaft beeinflussen, wenn man die Verantwortung hat", sagte der 33-Jährige im Interview mit dem Stern. Offenbar war der 65-jährige Klubpräsident Hoeneß bei den Verhandlungen nicht bereit gewesen, die Kompetenzen in der Führungsetage neu zu verteilen.

Dies ließ Lahm, der nach der Saison seine Karriere beenden wird, in dem Gespräch durchblicken: "Ich glaube, dass Uli Hoeneß noch zu tatkräftig ist, um loszulassen. Zu jung. Er will die Dinge selbst beeinflussen. Und das ist auch sein gutes Recht, er ist Aufsichtsratsvorsitzender und hat Unglaubliches für den Klub geleistet."

Dortmund erster Konkurrent

Zudem stellte Lahm der Bundesliga-Konkurrenz kein gutes Zeugnis aus. Lediglich Borussia Dortmund habe "eine unglaublich talentierte Mannschaft. Die hätten die Bundesligasaison auch enger gestalten können". Ansonsten fehle es "den meisten an Qualität, das muss man so deutlich festhalten", sagte der Bayern-Kapitän.

"Die finanziellen Verhältnisse in der Liga waren in den Jahren, als wir Zweiter oder Vierter geworden sind, nicht so sehr anders. Ich glaube nicht, dass es nur an Bayern München liegt, dass es bei uns so gut läuft", führte der Verteidiger weiter aus. "Wenn wir nach 25 Spieltagen 13 Punkte Vorsprung haben, heißt das, dass sich auch andere gut gestellte Klubs wie Schalke oder Wolfsburg nicht so aufgestellt haben, dass sie konstant gewinnen."

"Habe meine Karriere ausgereizt"

Seine natürlichen Nachfolger in einer Führungsrolle beim FC Bayern sieht er in den beiden Nationalspielern Thomas Müller und Manuel Neuer. Vom gezielten Zukaufen von sogenannten Führungsspielern hält Lahm nichts: "Einen Spieler zu holen und zu sagen, der trägt jetzt diese Elf und hält alles zusammen, das funktioniert nicht. Mit dem Verein groß zu werden, an ihm und mit ihm zu wachsen, das ist das Wichtigste."

Er selbst habe das Gefühl, "seine Karriere ausgereizt" zu haben. "Ich kann viele Situationen auf dem Feld jetzt noch lösen, aber schon nicht mehr in der Regelmäßigkeit, wie ich das früher getan habe."

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