Aus für Frankreich: Länderspieljahr für Jerome Boateng beendet
Bayern-Profis auf Länderspielreise: Boateng kehrt vorzeitig nach München zurück, Hummels glänzt als DFB-Kapitän, Tolisso und Coman siegen mit dem nächsten deutschen Konrahenten Frankreich.
London/München - Es bleibt schwierig für Bayern-Star Jérôme Boateng: Der 29-Jährige wird auch den Jahresabschluss der deutschen Nationalmannschaft verpassen.
"Er hat diese Woche nicht trainiert, hat sich behandeln lassen, wird das am Samstag und am Sonntag auch noch tun", sagte Bundestrainer Joachim Löw vor dem Duell mit Frankreich am Dienstag (20:45 Uhr/ARD) in Köln über den Innenverteidiger des deutschen Rekordmeisters.
Und er fügte hinzu; "Ich denke, dass er Anfang der Woche dann aber nach München zurückreisen wird."
Boateng hatte den Länderspiel-Klassiker im Londoner Wembleystadion gegen England am Freitag (0:0) wegen anhaltender muskulärer Probleme verpasst. "Ich gehe kein Risiko ein und lasse ihn lieber in Ruhe gesunden", sagte Löw.
Das hatte auch Boateng selbst gerade erst in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung betont. Nach mehr als anderthalb Jahren voller persönlicher Rückschläge gilt für ihn das Motto Safety First: "Nicht, dass ich gleich wieder in die nächste Verletzung renne. Davon habe ich zuletzt wirklich genug gehabt."
Seit Anfang 2016 liest sich Boatengs Verletztenliste wie folgt: Zwei Muskelbündelrisse, eine komplizierte Sehnenverletzung in der Schulter, Probleme an den Oberschenkeln und Adduktoren. In dieser Zeit, die Boateng "finster" nennt, verpasste er für Bayern mehr als 60 Spiele.
Es sei "wichtig, mal das eine oder andere Spiel auszusetzen", so Boateng, "um in der Rückrunde stabil da zu stehen und wieder aufs alte Level zu kommen". Dieses Top-Niveau erreichte Boateng seit der EM 2016 nur selten. Ein Grund aus Sicht des 28-Jährigen: die Überbelastung der Fußball-Stars, auf und neben dem Platz. "Wir spielen ja nicht nur, wir fliegen zwischendurch mal eben nach China."
Hummels starker DFB-Kapitän
Löw lobte nach dem 0:0 gegen England seinen starken Kapitän: "Hummels war überragend." Boatengs Münchner Innenverteidiger-Kollege meinte nach dem Spiel: "Obwohl wir ein bisschen anders gespielt haben, abwartender, hatten wir große Chancen aus dem Konterspiel heraus. Wie es die Mannschaft auch beim Confed Cup gemacht hat."
Hummels trug als Abwehrchef mit einem sehr guten Spiel und viel Entschlossenheit maßgeblich dazu bei, dass England auch nach 42 Jahren auf der Insel die deutsche Elf nicht bezwingen konnte. "Es war einfach ein Austesten von einer leicht anderen Spielweise, die uns gegen gewisse Gegner noch einmal sehr wichtig werden kann", betonte Hummels.
Frankreich siegt mit Coman und Tolisso
Kommenden Dienstag bestreitet die DFB-Elf in Köln ein zweites Testspiel gegen Frankreich. Ebendiese Franzosen schlugen am Freitagabend Wales in einem Freundschaftsspiel in Paris mit 2:0 (1:0). Antoine Griezmann (18. Minute) und Olivier Giroud (71.) trafen für die Équipe Tricolore, bei denen die beiden Münchner Corentin Tolisso, zentrales Mittelfeld (bis 45. Minute), und Kingsley Coman, linke Außenbahn (bis zur 73.), in der Startelf standen.
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