Kommentar

Auch Hansi Flick ist jetzt ein Spielchenspieler

Bayern-Reporter Patrick Strasser über den aktuellen Zustand des Vereins.
Patrick Strasser |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
6  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Der Fall Jérôme Boateng, der seit zehn Jahren im Verein ist, doppelt Triple-dekoriert, mag nur ein Mosaikstein sein im Binnenklima des FC Bayern. Und doch zeigt die Nebenbei-Verkündung von Boatengs Abschied durch Sportvorstand Hasan Salihamidzic wenige Minuten vor Anpfiff des Champions-League-Spiels gegen Paris Saint-Germain, was derzeit schiefläuft. Rio-Weltmeister Boateng, der zuvor über die Nichtverlängerung informiert wurde, hätte mehr Wertschätzung verdient.

Flick wundert sich über so wenig Zusammenhalt

Was aber, wenn dieser Mosaikstein das Bild nur komplettiert, das sich Trainer Hansi Flick in den eineinhalb Jahren seiner Amtszeit machen konnte von den Abläufen beim Klub, der mit dem Slogan "Mia san mia" für Zusammenhalt stehen will und stets von der "großen Bayern-Familie" spricht?

Ehrenpräsident Uli Hoeneß, von RTL als Experte samt Privatmeinung engagiert, strich Boateng aus seinem imaginären EM-Kader. Über so wenig Zusammenhalt in der Bayern-Familie wunderte sich Flick: "Ich kenne es von Bayern, dass man seine Spieler immer unterstützt. Ich bin hier groß geworden und habe das immer so empfunden." Dass er mit Salihamidzic über Kreuz liegt - obwohl man nach außen das ach so hervorragende Miteinander beteuert -, ist offensichtlich.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Spaß sieht anders aus

Auf Nachfragen reagiert Flick von Tag zu Tag gereizter, betonte nun, er müsse "da auch ein bisschen schauspielern. Das gehört auch dazu zum Trainerjob." Spaß ist was anderes. Und den habe er mit seinem Trainerstab. Seine Vertrauten könnte er ja dann gleich mitnehmen zur Nationalelf, wenn er als Wunschkandidat des DFB im Anschluss an die EM die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw antritt.

Lesen Sie auch

Flick vermeidet trotz seines Vertrages bis 2023 ein klares Bekenntnis zum Miteinander in der kommenden Saison – wohl auch, weil Salihamidzic das ebenfalls nicht über die Lippen bringt. Flicks Motto: Wenn alle ein Spielchen spielen, dann spiele ich beim Eiertanz auch mit. Flicks schöne Aussichten: Als Bundestrainer kann er berufen, wenn er will. Da werden ihm keine Transfers vor die Nase gebrazzot.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
6 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Sachsenlöwe am 12.04.2021 13:37 Uhr / Bewertung:

    Hainer ist kein Präsident, sondern ein 5%-Hoeneß und Brazzo kein Sportvorstand sondern ein Befehlsempfänger. Mit so einer Konstellation an der Spitze bereitet der große FCB gerade seinen Abstieg vom Gipfel vor. Die Wirtschafts- und Politikgeschichte kennt viele Beispiele von großen Managern, die sehr erfolgreich waren, aber am Ende ihr Werk wieder niederrissen, weil sie nicht loslassen konnten, sich für unersetzlich hielten. "Joseph Fouche" von Stefan Zweig sei dazu Herrn Hoeness als Nachtlektüre empfohlen.

  • Südstern7 am 10.04.2021 10:56 Uhr / Bewertung:

    Es ist ein Unding mit Hainer und Kahn neue Besen zu präsentieren, wenn Kahn erst mal ein Jahr geparkt wird und Herbert Hainer bisher nur als Grüßonkel in Erscheinung tritt. Im Grunde ziehen Rummenigge (mit Mandat) und Hoeneß (ohne Mandat) weiterhin ihre Ränkespiele gegeneinander.

    Vergessen wir nicht: Nicht nur Salihamidzic sondern auch Hainer wurde von Hoeneß "ausgewählt" und beide wurde in einer JHV ohne Gegenkandidaten abgenickt. Das störte mich schon damals ungemein. Es ist einfach nur fair mindestens einen Gegenkandidaten zu präsentieren, so dass beide ihre Ziele und Visionen darlegen können. Die Aufschrift "ich mach den Hoeneß weiter" ist da einfach nur schwach. Aber was willst du machen, wenn der Verein keine neuen Wege geht? Aber gut, vielleicht ist der Verein einfach zu groß, um fast 300.000 Mitglieder transparent zu informieren. Da haben wir der Fachkompetenz der Granden vertraut, vertrauen müssen.

  • Der Biberax am 10.04.2021 02:36 Uhr / Bewertung:

    Brazzo ist der verlängerte Arm des ollen Hoeneß. Wenn Hoeneß den Boateng raus haben will, dann sagt er das dem Brazzo und die Sache läuft. Da hat dann der Kalle mit seiner dauer falsch aufgesetzten Maske nix zu melden und der Frick Hannes schon zehnmal nicht.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.